Heilandskirche
Die Heilandskirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche im Kieler Stadtteil Südfriedhof in der Saarbrückenstraße 46.
Geschichte
Als die Vicelinkirche 1945 durch Bomben zerstört wurde, mussten die vier Vicelin-Gemeinden ihren Gottesdienst notdürftig im Gemeindesaal feiern. Mit dem Wiederaufbau der Kapelle auf dem Südfriedhof hielten die Gemeinden Vicelin I und III ihre Gottesdienste nun dort ab, auch als die Vicelinkirche 1950 wieder eingeweiht werden konnte. Vicelin I fusionierte einige Jahre später mit der Gemeinde St. Jürgen Nord, während Vicelin III für zwei Jahrzehnte in der Kapelle blieb. Schließlich wurde der Wunsch der Gemeinde nach einer eigenen Kirche immer größer und das Projekt wurde besonders von Pastor Wilhelm Eichstädt (seit 1949 in der Gemeinde) vorangetrieben.
Der Kirchengemeindeverband führte 1962 einen Wettbewerb für ein Altersheim in Kombination mit einem Kirchenzentrum durch. Die Architekten Barbara und Wolfgang Vogt entwarfen ein Gebäude mit sechseckigem Grundriss, in dem ein Kirchraum sowie mehrere Gemeinderäume untergebracht wurden. Mit der Kirche verbunden sind neben einem 29 m hohen Glockenturm noch das Pastorat und die Küsterwohnung. Durch diesen Komplex wird ein geschlossener Vorhof gebildet, der vor einigen Jahren ebenso wie der Eingangsbereich der Kirche stark verändert wurde. Außerdem gehören zur Kirche auf den umliegenden Grundstücken noch ein Kindergarten (mittlerweile verkauft und stark umgebaut), ein Jugendheim (mittlerweile abgerissen), ein Haus mit mehreren Wohneinheiten, in dem früher die Gemeindeverwaltung untergebracht war sowie ein Parkplatz mit mehreren Garagen.
Der Grundstein für die Kirche wurde am 14. Juni 1967 gelegt, eingeweiht wurde sie am 22. September 1968. Mit dem Tag der Einweihung entstand aus der Gemeinde Vicelin III sowie einigen Straßen der Gemeinde Michaelis II eine eigenständige Heilandsgemeinde. Zum 1. Januar 2005 fusionierte sie mit den Gemeinden Vicelin und St. Jürgen zur Friedensgemeinde.
Ausstattung
Die Ausstattung der Kirche wurde größtenteils vom Architektenpaar Vogt entworfen, so etwa Altar, Taufbecken und Kanzel. Schwierigkeiten gab es mit dem Altarkreuz: Es sollte symbolisch den Heiland preisen und deshalb eine Krone tragen. Wolfgang Vogt entwarf zur Einweihung ein Provisorium, das später durch eine künstlerische Arbeit ersetzt werden sollte. Jedoch konnte sich der Kirchenvorstand über Jahre hinweg auf keinen Entwurf verschiedener Künstler einigen. Obwohl letztendlich einem Werk von Fritz During zugestimmt wurde, ist dieses nie aufgehängt worden.
Die Ausstattung der Kirche ist schlicht gehalten und größtenteils im Originalzustand erhalten. Neben dem Altarkreuz bilden den einzigen Schmuck die großen Fensterwände mit bunter Bleiverglasung. Sie wurden vom Künstlerehepaar Dagmar Schulze-Roß und Alfred Roß entworfen und Pfingsten 1968 eingesetzt.
Orgel
Die Orgel verfügt über 17 Register und eine mechanische Schleifladentraktur. Gebaut wurde sie vom Orgelbauer Alfred Führer in Wilhelmshaven und am 22. September 1971 eingeweiht.
Glocken
Am 17. Mai 1968 wurden vier Glocken geliefert, die folgende Inschriften tragen:
- Die Weihnachtsglocke: „Euch ist heute der Heiland geboren”
- Die Osterglocke: „Der Herr ist wahrhaftig auferstanden”
- Die Pfingstglocke: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen”
- Die Dienstglocke: „Dienet dem Herrn mit Freuden”
Pastoren an der Heilandskirche
- 1949-1975 Pastor Wilhelm Eichstädt
- 1967-1989 Pastor Gunnar Renz
- 1976-1978 Pastor Hans-Hermann Wiebe
- 1980-1981 Pastorin Gisela Schmudde
- 1982-1984 Pastorin Gisela Taubner
- 1984-2002 Pastor Matthias Schlenzka
- 1989-2004 Pastor Markus Bucher
- 2004-2010 Pastor Ulrich Ranck
- seit 2010 Pastorin Beate Harder[1]
Bilder
-
Heilandskirche im Bau, Febr. 1968
-
Anlieferung der Glocken, 17. Mai 1968
-
Innenraum am Tag der Einweihung, 22. Sept. 1968
Weblinks
„Heilandskirche“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise
- ↑ fg-kiel.de: Ev.-Luth. Friedensgemeinde Kiel, abgerufen am 10. Mai 2025