Bearbeiten von „Festung Friedrichsort

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[[Datei:Kiel - Festung-Friedrichsort.JPG|thumb|Östlicher Wassergraben und Wall der Bastion „Kronprinzessin“ der Festung Friedrichsort]]
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[[Datei:Karte der Umgebung von Kiel.jpg|thumb|120px|Die Lage der Festung Friedrichsort an der [[Kieler Förde]] (Karte von 1888)]]
[[Datei:Karte der Umgebung von Kiel.jpg|thumb|Die Lage der Festung Friedrichsort an der [[Kieler Förde]] (Karte von 1888)]]


Die '''Festung Friedrichsort''' ist eine ehemalige Militäranlage am [[Deichweg]] 20 im [[Stadtteil]] [[Friedrichsort]]. Sie befindet sich am Westufer der schmalsten Stelle der [[Kieler Förde]] (der sogenannten Friedrichsorter Enge) am Ausgang zur [[Ostsee]] nahe der Einfahrt zum [[Nord-Ostsee-Kanal]]. Sie ist die einzige Seefestung in Deutschland und steht unter Denkmalschutz.<ref>{{WP|Festung_Friedrichsort}}</ref>
Die '''Festung Friedrichsort''' ist eine Festung im Stadtteil [[Friedrichsort]] der Stadt [[Kiel]] in [[Schleswig-Holstein]]. Sie befindet sich am Westufer der schmalsten Stelle der [[Kieler Förde]] (der sogenannten [[Friedrichsorter Enge]]) am Ausgang zur [[Ostsee]] nahe der Einfahrt zum [[Nord-Ostsee-Kanal]]. Sie ist die einzige Seefestung in Deutschland und steht unter Denkmalschutz.


Die Festung wurde zum Schutz der Stadt Kiel strategisch günstig auf einer von zwei Seiten von Wasser umgebenen Landzunge angelegt. Sie hatte die Form eines unregelmäßigen Fünfecks mit fünf Bastionen. Die Festung war von einem Wassergraben umgeben.
Die Festung wurde zum Schutz der Stadt Kiel strategisch günstig auf einer von zwei Seiten von Wasser umgebenen Landzunge angelegt. Sie hatte die Form eines unregelmäßigen Fünfecks mit fünf Bastionen. Die Festung war von einem Wassergraben umgeben.
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Ab [[1632]] ließ der dänische König [[Christian IV.]] eine Festung im Südosten des Herzogtums Schleswig an der engsten Stelle der Kieler Förde anlegen, um durch diese Kiel und damit den Süden seines Reiches während des Dreißigjährigen Krieges gegen die Schweden zu sichern. Die Festung wurde ''Festung Christianspries'' benannt. [[1648]] wurde die Festung durch den dänischen König Friedrich III., Sohn und Nachfolger von Christian IV., geschleift.
=== Festung Christianspries ===
Ab 1632 ließ der dänische König [[Christian IV. (Dänemark und Norwegen)|Christian IV.]] durch [[Axel Urop]] eine Festung im Südosten des Herzogtums Schleswig an der engsten Stelle der Kieler Förde anlegen, um durch diese Kiel und damit den Süden seines Reiches während des Dreißigjährigen Krieges gegen die Schweden zu sichern. Die Festung wurde ''Festung Christianspries'' benannt.


Ab [[1663]] wurde die Festung im Auftrag Friedrichs III. neu erbaut und in ''Festung Friedrichsort'' (bzw. ''Friedrichspries'') umbenannt, um erneut die Kieler Förde gegen schwedische Schiffe zu sichern.
Zu Beginn des Torstenssonkriegs im Dezember 1643 wurde die Festung von schwedischen Truppen erobert und bis zur Beendigung des Krieges mit dem Frieden von Brömsebro 1645 besetzt gehalten.


[[1813]] wurde die Festung im Rahmen der [[Schlachten und Kriege#Kriege_in_der_Neuzeit_bis_1848|Napoleonischen Kriege]] durch schwedische Truppen eingenommen, die sie bis zum [[Frieden von Kiel]] [[1814]] besetzt hielten. Die Schleswig-Holsteinische Marine nahm die Festung im April [[1848]] zu Beginn des [[Schlachten und Kriege#Nationalkriege_ab_1848|Schleswig-Holsteinischen Krieges]] (1848–[[1851]]) ein und besetzte diese bis zum Kriegsende. Nachdem das Herzogtum Schleswig [[1867]] als Folge des Deutsch-Dänischen Krieges als Provinz an Preußen gelangt war, wurde die Festung umgebaut.  
1648 wurde die Festung durch den dänischen König [[Friedrich III.]], Sohn und Nachfolger von Christian IV., geschleift.


Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] musste die Festung gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages geschleift werden, wobei zunächst die Erde der nördlichen Wallanlagen in den Wassergraben geschüttet wurde und Munitionslager zerstört wurden. Ab [[1935]] wurde die Festung von der deutschen Marine genutzt. Nach Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden viele der Gebäude der Festung durch Bombenangriffe zerstört. Nach Kriegsende wurden die noch vorhandenen Kasematten-Gebäude als Unterkunft von Flüchtlingen genutzt.
=== Festung Friedrichsort ===
==== In dänischer Zeit ====
Ab 1663 wurde die Festung im Auftrag Friedrichs III. durch [[Henrik Ruse]] neu erbaut und in ''Festung Friedrichsort'' (bzw. ''Friedrichspries'') umbenannt, um erneut die Kieler Förde gegen schwedische Schiffe zu sichern.


Ab [[1957]] wurden die verbliebenen Gebäude der Festung durch die Bundeswehr genutzt, die dort eine Marinesignalstelle und eine Salutbatterie unterhielt.  
Bis 1790 erreichte die Festung ihre größte Ausdehnung – insbesondere durch die landseitigen Befestigungsanlagen im Norden und Westen. Die Festung war von zwei Burggraben|Wassergräben umgeben, in denen sich weitere, zum Teil über Kurtinen an die Hauptfestung angebundene Ravelins befanden. Vor den Wassergräben befanden sich weitere Schanzen. Im Süden und Osten grenzt die Festung an die Kieler Förde, von dieser teilweise durch einen niedrigen Streifen Strand getrennt. Auf der Landseite im Westen und Norden ist die Festung von niedriggelegenem Land umgeben. Der Zugang befand sich im Süden.
Ende der 1950er Jahre wurde die nordöstliche Bastion beseitigt, um eine Zufahrt zu schaffen. Der westliche Wassergraben wurde [[1965]] zugeschüttet, um Platz für den angrenzenden Industriebetrieb [[Maschinenbau Kiel AG|MaK]] zu schaffen. [[1966]] wurden die verbleibenden Reste der Festung unter Denkmalschutz gestellt.<ref>{{Kulturdenkmal}}</ref>


[[1994]] gab die Bundeswehr die Festung auf. Seit [[2003]] befindet sich die Festung in privatem Besitz und ist gelegentlich der Öffentlichkeit zugänglich.
1813 wurde die Festung im Rahmen der Napoleonischen Kriege durch schwedische Truppen eingenommen, die sie bis zum [[Frieden von Kiel]] 1814 besetzt hielten.


== [[Sagen und Stadtlegenden|Sagen]] ==
Die Schleswig-Holsteinische Marine nahm die Festung im April 1848 zu Beginn des Schleswig-Holsteinischen Krieges (1848–1851) ein und besetzte diese bis zum Kriegsende.
'''Wie die Festung Friedrichsort ihren Name bekam'''<br>
''Der Dänenkönig König Christian IV. errichtete eine Festung vor dem Eingang des Kieler Hafens, um ihm zu sichern - die Festung Christianspries. Dort müssten die Handelsschiffe, die in den Hafen segeln wollen, Zoll an den Dänenkönig zahlen. Das ärgerte die Kieler Kaufleute.''<br>
''Eines Tages besuchte der König Friedrich aus der Festung Rendsburg Christianspries.''<br>
''Das nutzen die Kieler Kaufleute, um die Klage vorzutragen: der Festung ruiniert den Handel und die Kieler können ihre Hafen selbst verteidigen. Sie wollten keine Nachteile erdulden aus den Auseinandersetzungen zwischen den Dänenkönig und den Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorp, dem Kiel gehörte.''<br>
''Der Dänenkönig hörte die Klage an, doch er versprach den Kaufleuten keine Verbesserung.
''Von der Zeit nannten die Kieler die Festung Friedrichsort.''<ref>Nacherzählt von ''Die Festung Friedrich'' in: Broder-M. Ketelsen, Kieler Sagen, Verlag Michael Jung Kiel 1991, S. 35</ref><br>


Die Sage bezieht sich auf die „Gottorfer Frage“ während den Schwedisch-Dänischen, Dänisch-Schwedischen und den Großen Nordischen Krieg<ref>[https://www.geschichte-s-h.de/gottorfer-frage/ Gottorfer Frage] auf geschichte-s-h.de. {{WP|Schleswig-Holstein-Gottorf#Geschichtlicher_Hintergrund_und_Territorium|Ein politisch und kulturell bedeutender Kleinstaat}}</ref> (s. [[Schlachten und Kriege#Kriege in der Neuzeit bis 1848|Kriege in der Neuzeit bis 1848]]).
==== In preußischer Zeit ====
Nachdem das [[Herzogtum Schleswig]] 1867 als Folge des Deutsch-Dänischen Krieges als Provinz an Preußen gelangt war, wurde die Festung umgebaut. Die Wallanlagen wurden umgestaltet, die Gebäude im Inneren der Festung wurden durch erdgeschützte Kasematten, die heute noch teilweise erhalten sind, ersetzt und die Verteidigungsrichtung der Festung wurde auf die Kieler Förde ausgerichtet. Zusätzlich wurden westlich und nördlich der Festung militärisch genutzte Bauten errichtet.
 
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Festung gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages geschleift werden, wobei zunächst die Erde der nördlichen Wallanlagen in den Wassergraben geschüttet wurde und Munitionslager zerstört wurden. Zudem wurden die Kasematten freigelegt und als freistehende Gebäude weiter genutzt.
 
Ab 1935 wurde die Festung von der deutschen Marine genutzt. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden viele der Gebäude der Festung durch Bombenangriffe zerstört.
 
==== Nach 1945 ====
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die noch vorhandenen Kasematten-Gebäude als Unterkunft von Flüchtlingen genutzt.
 
Ab 1957 wurden die verbliebenen Gebäude der Festung durch die Bundeswehr genutzt, die dort eine Marinesignalstelle und eine Salutbatterie unterhielt.  
Ende der 1950er Jahre wurde die nordöstliche Bastion beseitigt, um eine Zufahrt zu schaffen. Der westliche Wassergraben wurde 1965 zugeschüttet, um Platz für den angrenzenden Industriebetrieb [[Maschinenbau Kiel|MaK]] zu schaffen.
 
1966 wurden die verbleibenden Reste der Festung unter Denkmalschutz gestellt.
 
1994 gab die Bundeswehr die Festung auf.
 
Seit 2003 befindet die Festung sich in privatem Besitz und ist gelegentlich der Öffentlichkeit zugänglich.


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat}}
* [http://www.kiel.de/touristik/kiel_erkunden/blauer_weg/festung.php Informationen auf kiel.de]
{{Adresse|Str=Deichweg|Nr=20}}
* [http://www.kiel-friedrichsort.de/festung/index.php Informationen auf kiel-friedrichsort.de]
* [https://www.kiel.de/de/kultur_freizeit/kiel_erkunden/blauer_weg/festung.php Informationen] auf kiel.de
* [http://www.holtenau-info.de/history/festung-friedrichsort.htm Informationen auf holtenau-info.de]
* [http://www.kiel-friedrichsort.de/festung/index.php Informationen] auf kiel-friedrichsort.de
* [http://www.kielive.de/city/show_data.php?id=00000038 Informationen auf kiellive.de]
* [http://www.apt-holtenau.de/holtenau-info/history/festung-friedrichsort.htm Informationen] auf holtenau-info.de
* [http://www.festungsbauten.de/kiel.htm Informationen auf festungsbauten.de]
* [http://www.festungsbauten.de/D/Kiel_Friedrichsort.htm Informationen] auf festungsbauten.de
 
* [http://www.kb.dk/editions/any/2009/jul/editions/da/?utf8=%E2%9C%93&locale=da&search_field=all_fields&q=Friedrichsort&notBefore=&notAfter= Pläne und Gebäudezeichungen der Festung Friedrichsort] in der Digitalen Sammlung der Dänischen Königlichen Bibliothek
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== Einzelnachweise ==
 
<references />
[[Kategorie:Baudenkmal]]
[[Kategorie:Kulturdenkmal]] [[Kategorie:Gebäude]] [[Kategorie:Sehenswürdigkeit]] [[Kategorie:Deichweg]] [[Kategorie:Friedrichsort]] [[Kategorie:Erster Weltkrieg]]
[[Kategorie:Gebäude]]
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