Jugendherberge: Unterschied zwischen den Versionen
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Mindestens ab 1923 gab es eine Jugendherberge unter dem Dach des Evangelisch-lutherischen Kirchengemeindeverbandes im [[Klosterkirchhof]] 19. Der Kirchengemeindeverband hatte das Gebäude nach 1919 von der ''Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde'' übernommen und dort neben anderen Einrichtungen auch eine Jugendherberge geschaffen. Sie war auch damals bereits dem Deutschen Jugendherbergswerk angeschlossen. | |||
Obwohl sich der Jugendherbergsverband bereits im März 1933 durch Selbstgleichschaltung den Vertretungsansprüchen der NSDAP Jugendführung unterworfen hatte (''Kösener Abkommen'') wurde die Herberge in Kiel offenbar bis mindestens 1938 wie davor weiterbetrieben; erst 1940 ist dort nur noch von einem ''Jugendheim der H.J.'' die Rede.<ref>Kieler Adressbücher 1938 und 1940 (Teil II, S. 134 bzw. 141)</ref> | |||
Das Gebäude wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört. | |||
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Ausschnitt AB 1930 Klosterkirchhof 19.jpg|Eintrag zum Klosterkirchhof 19 im Adressbuch 1930 | |||
Trümmerräumung und Wiederaufbau (Kiel 50.199).jpg|Klosterkirchhof 19; hinten links das Pumpwerk in der Haßstraße, Febr. 1948 | |||
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Die erste Kieler [[Zweiter Weltkrieg|Nachkriegs]]-Jugendherberge wurde von Bundespräsident Theodor Heuss am [[28. Juni]] [[1952]] an der damaligen Adresse Düsternbrooker Weg 178 im ehemaligen Hotel Bellevue eröffnet. Das Gebäude existiert dort nicht mehr. Ein Jahr, nachdem die Jugendherberge in den Neubau nach Gaarden umgezogen war, brannte das Innere des leer stehenden Gebäudes am [[21. November]] [[1963]] in einem Vollbrand über alle Etagen aus. Es wurde im Frühjahr 1964 abgerissen. Heute findet sich dort unter der Anschrift das [[Maritim Hotel Bellevue|Hotel Maritim]] in Bellevue. | Die erste Kieler [[Zweiter Weltkrieg|Nachkriegs]]-Jugendherberge wurde von Bundespräsident Theodor Heuss am [[28. Juni]] [[1952]] an der damaligen Adresse Düsternbrooker Weg 178 im ehemaligen Hotel Bellevue eröffnet. Das Gebäude existiert dort nicht mehr. Ein Jahr, nachdem die Jugendherberge in den Neubau nach Gaarden umgezogen war, brannte das Innere des leer stehenden Gebäudes am [[21. November]] [[1963]] in einem Vollbrand über alle Etagen aus. Es wurde im Frühjahr 1964 abgerissen. Heute findet sich dort unter der Anschrift das [[Maritim Hotel Bellevue|Hotel Maritim]] in Bellevue. | ||
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Fast genau 10 Jahre nach der Einweihung in Düsternbrook, am [[20. Juni]] [[1962]], eröffnete | Fast genau 10 Jahre nach der Einweihung in Düsternbrook, am [[20. Juni]] [[1962]], eröffnete dieses Mal Heinrich Lübke als Bundespräsident die neu gebaute Jugendherberge am heutigen Standort in der Johannesstraße. Der Entwurf des Architekten [[Rudolf Schroeder]] kann dessen Handschrift nicht verheimlichen, die sich in Kiel auch in den rund 20 sogenannten ''Schroeder-Schulen'' zeigt. | ||
In direkter Nachbarschaft befand sich bis 2018 die [[Schwimmhalle Gaarden|Gaardener Schwimmhalle]]. | In direkter Nachbarschaft befand sich bis 2018 die [[Schwimmhalle Gaarden|Gaardener Schwimmhalle]]. | ||
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Jugendherberge Gaarden Einweihung Juni 1962.jpg|Einweihung. Vorne links: Bundespräsident Heinrich Lübke, rechts: Ministerpräsident Kai Uwe von Hassel, jeweils mit Gemahlin, Mitte: Stadtpräsident Hermann Köster | |||
Jugendherberge Gaarden November 1961.jpg|Blick von der Werftstraße (November 1961) | |||
Jugendherberge 1.jpg|Ansicht von Osten | Jugendherberge 1.jpg|Ansicht von Osten | ||
Neptunbrunnen Jugendherberge Gaarden.jpg|Der Neptunbrunnen von Fritz During (1961) vor der Gaardener Jugendherberge | Neptunbrunnen Jugendherberge Gaarden.jpg|Der Neptunbrunnen von Fritz During (1961) vor der Gaardener Jugendherberge |
Aktuelle Version vom 8. Januar 2025, 19:41 Uhr
Jugendherberge Kiel
auch "DJH Jugendherberge"
- Adresse
- Johannesstraße 1
24143 Kiel - Telefon
- (0431) 73 14 88
- Fax
- 0431 735723
- Web
- https://www.jugendherberge.de/jugendherbergen/kiel/
- Branche
- Hotel

Die Kieler Jugendherberge befindet sich seit 1962 im Stadtteil Gaarden-Ost.
Erste Standorte
Klosterkirchhof
Mindestens ab 1923 gab es eine Jugendherberge unter dem Dach des Evangelisch-lutherischen Kirchengemeindeverbandes im Klosterkirchhof 19. Der Kirchengemeindeverband hatte das Gebäude nach 1919 von der Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde übernommen und dort neben anderen Einrichtungen auch eine Jugendherberge geschaffen. Sie war auch damals bereits dem Deutschen Jugendherbergswerk angeschlossen.
Obwohl sich der Jugendherbergsverband bereits im März 1933 durch Selbstgleichschaltung den Vertretungsansprüchen der NSDAP Jugendführung unterworfen hatte (Kösener Abkommen) wurde die Herberge in Kiel offenbar bis mindestens 1938 wie davor weiterbetrieben; erst 1940 ist dort nur noch von einem Jugendheim der H.J. die Rede.[1]
Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Bilder
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Eintrag zum Klosterkirchhof 19 im Adressbuch 1930
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Klosterkirchhof 19; hinten links das Pumpwerk in der Haßstraße, Febr. 1948
Bellevue
Die erste Kieler Nachkriegs-Jugendherberge wurde von Bundespräsident Theodor Heuss am 28. Juni 1952 an der damaligen Adresse Düsternbrooker Weg 178 im ehemaligen Hotel Bellevue eröffnet. Das Gebäude existiert dort nicht mehr. Ein Jahr, nachdem die Jugendherberge in den Neubau nach Gaarden umgezogen war, brannte das Innere des leer stehenden Gebäudes am 21. November 1963 in einem Vollbrand über alle Etagen aus. Es wurde im Frühjahr 1964 abgerissen. Heute findet sich dort unter der Anschrift das Hotel Maritim in Bellevue.
Bilder
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Das leerstehende Gebäude der Jugendherberge in Bellevue im August 1963
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Die Brandruine der Jugendherberge Bellevue im November 1963
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Abriss der Ruine der Jugendherberge Bellevue im April 1964
Gaarden-Ost
Fast genau 10 Jahre nach der Einweihung in Düsternbrook, am 20. Juni 1962, eröffnete dieses Mal Heinrich Lübke als Bundespräsident die neu gebaute Jugendherberge am heutigen Standort in der Johannesstraße. Der Entwurf des Architekten Rudolf Schroeder kann dessen Handschrift nicht verheimlichen, die sich in Kiel auch in den rund 20 sogenannten Schroeder-Schulen zeigt.
In direkter Nachbarschaft befand sich bis 2018 die Gaardener Schwimmhalle.
Außenanlage
Vor dem Eingang der Jugendherberge findet sich der Neptunbrunnen mit der 1961 von dem Raisdorfer Bildhauer Fritz During geschaffenen dickbäuchigen Brunnenfigur. In einer ungewöhnlichen Darstellung wird der Meeresgott hier nicht von einem Seepferdchen oder Delfin begleitet, sondern hält als Huldigung für Kiel ein Segelboot in der Hand.[2]
Bilder
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Einweihung. Vorne links: Bundespräsident Heinrich Lübke, rechts: Ministerpräsident Kai Uwe von Hassel, jeweils mit Gemahlin, Mitte: Stadtpräsident Hermann Köster
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Blick von der Werftstraße (November 1961)
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Ansicht von Osten
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Der Neptunbrunnen von Fritz During (1961) vor der Gaardener Jugendherberge
Weblinks
„Jugendherberge“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de


