Colosseum Kino: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kiel-Wiki
(Ende 1944)
(Text ergänzt)
 
(4 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 14: Zeile 14:
|HistNamen=
|HistNamen=
|Geschäftsführung= Besitzer: August G. Scepanik
|Geschäftsführung= Besitzer: August G. Scepanik
|Branche=Historisches Kino
|Branche=Kino
|Mitarbeiter=  
|Mitarbeiter=  
|Aktiv=Nein  
|Aktiv=Nein  
}}
}}


Ein ehemaliges Kino mit ca. 800 Plätzen. In der Nacht vom 26. zum 27. August 1944 durch Bombenangriff zerstört.<ref>{{Reimers Kaiserkrone|128}}</ref>
Das '''Colosseum Kino''' war ein Kino mit ca. 800 Plätzen. Das 1937 eröffnete Lichtspielhaus wurde in der Nacht vom 26. zum 27. August 1944 durch einen Bombenangriff zerstört.<ref>{{Reimers Kaiserkrone|125-129}}</ref>


== Der lange Weg zum Kino ==
Das Gebäude am [[Exerzierplatz]] ersetzte 1891 einen Vorgängerbau, in dem sich bereits ein Tanzsalon befunden hatte. Im ''Etablissement Colosseum'', wie solche Restaurants mit Varietébetrieb damals genannt wurden, gab es zwar schon 1900 vereinzelte Filmvorführungen. 1915 wurden allerdings zwei Versuche, im Saal des Colosseums Filme vorzuführen von der Stadt untersagt, bzw. aus Brandschutzgründen mit solchen Auflagen versehen, dass darauf verzichtet wurde. Ein weiterer Versuch, dort dauerhaft ein Lichtspielhaus einzurichten, wurde 1919 mit Bezug auf einen Erlass des Reichskommissars für das Wohnungswesen, Adolf Scheidt, abgelehnt, weil die Baustoffe für die geplanten Umbauarbeiten nicht zur Verfügung standen. Auch später gibt es dort noch einzelne Fimvorführungen, obwohl die meisten verboten wurden.
Als Etablissement war das Colosseum 1935 insolvent. Das Gebäude wurde von der [[Kieler Spar- und Leihkasse]] ersteigert und an die Stadt Kiel verkauft. Im Januar 1936 eröffnete dort ''Borgwardts Varieté'', das bis dahin im [[Gewerkschaftshaus]] residiert hatte.
== Die Zeit als Kino ==
1937 Übernimmt dann der spätere Kieler Kinomogul [[August G. Scepanik]] das Haus und richtet dort nach der [[Kaiserkrone]] sein zweites Kieler Kino ein.
Im Zweiten Weltkrieg führt der Mangel am Filmkopien dazu, dass sich Scepaniks Kinos eine Kopie der Wochenschau teilen müssen. Sie wird darum im Colosseum bei der Nachmittagsvorstellung vor und bei der Abendvorstellung nach dem Hauptfilm gezeigt, in der Kaiserkrone genau umgekehrt. Während die Hauptfilme laufen, sorgt ein Bote für den Transport der Filmrolle.
Bei einem Tages-Luftagriff wird das Colosseum in den Mittagsstunden des 13. Dezember 1943 schwer beschädigt; es kann erst im Juli 1944 wieder eröffnen, allerdings nur für kurze Zeit. In der Nacht vom 26. zum 27. August wird das Gebäude gegen Mitternacht vollständig zerstört. Damit folgte es der fast acht Monate zuvor bereits zerstörten Kaiserkrone<ref>Boelck, Detlef: ''Tagebuch des Alarmpostens Detlef Boelck - Eingeleitet von Jürgen Plöger'', Kiel 1980 (Sonderveröffentlichung 13 der [[Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V.|Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte]])</ref>
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
[[Kategorie:Historisches Kino]]

Aktuelle Version vom 26. Juli 2025, 22:46 Uhr

Colosseum Kino

Aktiv
Nein
Gegründet
1937
Beendet
1944
Adresse
Exerzierplatz 9
24103 Kiel
Stadtteil
Exerzierplatz (Stadtteil)
Geschäftsführung
Besitzer: August G. Scepanik
Branche
Kino


Das Colosseum Kino war ein Kino mit ca. 800 Plätzen. Das 1937 eröffnete Lichtspielhaus wurde in der Nacht vom 26. zum 27. August 1944 durch einen Bombenangriff zerstört.[1]

Der lange Weg zum Kino

Das Gebäude am Exerzierplatz ersetzte 1891 einen Vorgängerbau, in dem sich bereits ein Tanzsalon befunden hatte. Im Etablissement Colosseum, wie solche Restaurants mit Varietébetrieb damals genannt wurden, gab es zwar schon 1900 vereinzelte Filmvorführungen. 1915 wurden allerdings zwei Versuche, im Saal des Colosseums Filme vorzuführen von der Stadt untersagt, bzw. aus Brandschutzgründen mit solchen Auflagen versehen, dass darauf verzichtet wurde. Ein weiterer Versuch, dort dauerhaft ein Lichtspielhaus einzurichten, wurde 1919 mit Bezug auf einen Erlass des Reichskommissars für das Wohnungswesen, Adolf Scheidt, abgelehnt, weil die Baustoffe für die geplanten Umbauarbeiten nicht zur Verfügung standen. Auch später gibt es dort noch einzelne Fimvorführungen, obwohl die meisten verboten wurden.

Als Etablissement war das Colosseum 1935 insolvent. Das Gebäude wurde von der Kieler Spar- und Leihkasse ersteigert und an die Stadt Kiel verkauft. Im Januar 1936 eröffnete dort Borgwardts Varieté, das bis dahin im Gewerkschaftshaus residiert hatte.

Die Zeit als Kino

1937 Übernimmt dann der spätere Kieler Kinomogul August G. Scepanik das Haus und richtet dort nach der Kaiserkrone sein zweites Kieler Kino ein.

Im Zweiten Weltkrieg führt der Mangel am Filmkopien dazu, dass sich Scepaniks Kinos eine Kopie der Wochenschau teilen müssen. Sie wird darum im Colosseum bei der Nachmittagsvorstellung vor und bei der Abendvorstellung nach dem Hauptfilm gezeigt, in der Kaiserkrone genau umgekehrt. Während die Hauptfilme laufen, sorgt ein Bote für den Transport der Filmrolle.

Bei einem Tages-Luftagriff wird das Colosseum in den Mittagsstunden des 13. Dezember 1943 schwer beschädigt; es kann erst im Juli 1944 wieder eröffnen, allerdings nur für kurze Zeit. In der Nacht vom 26. zum 27. August wird das Gebäude gegen Mitternacht vollständig zerstört. Damit folgte es der fast acht Monate zuvor bereits zerstörten Kaiserkrone[2]

Einzelnachweise

  1. Reimers, Horst: Von der Kaiserkrone zum CinemaxX - Die Geschichte der Kieler Filmtheater (Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte; Bd. 33), Husum (Husum), 1999, ISBN 3-88042-916-2, S. 125-129.
  2. Boelck, Detlef: Tagebuch des Alarmpostens Detlef Boelck - Eingeleitet von Jürgen Plöger, Kiel 1980 (Sonderveröffentlichung 13 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)