Dockshöhe: Unterschied zwischen den Versionen
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Einmal wird damit der im Rahmen der Realisierung des Sport- und Begegnungsparks Kiel-Gaarden neu angelegte Naturerlebnisraum bezeichnet. Das parkähnliche Gelände wurde als Bindeglied zwischen den angrenzenden Wohnsiedlungen, der Gerhard-Hauptmann-Schule und dem Werftpark zwischen 2010 und 2012 geplant. | Einmal wird damit der im Rahmen der Realisierung des Sport- und Begegnungsparks Kiel-Gaarden neu angelegte Naturerlebnisraum bezeichnet. Das parkähnliche Gelände wurde als Bindeglied zwischen den angrenzenden Wohnsiedlungen, der Gerhard-Hauptmann-Schule und dem Werftpark zwischen 2010 und 2012 geplant. | ||
Weiterhin wird als ''Dockshöhe'' ein im Kieler Stadtplan aufgeführter, barrierefreier Hauptweg bezeichnet, der die angrenzenden Wohngebiete mit dem Werftpark (Volkspark) am Ostring verbindet. Der Verbindungsweg überwindet, vom Ostring ausgehend, die rund 15 m Höhendifferenz zur [[Plöner Straße]] im Osten und dem [[Hans-Mohr-Platz]] im Südwesten. Der [[Erich-Kästner-Weg]] ist über eine Treppe erreichbar.<ref>[https://andresen-landschaftsarchitekten.de arbeitsfelder | Weiterhin wird als ''Dockshöhe'' ein im Kieler Stadtplan aufgeführter, barrierefreier Hauptweg bezeichnet, der die angrenzenden Wohngebiete mit dem Werftpark (Volkspark) am Ostring verbindet. Der Verbindungsweg überwindet, vom Ostring ausgehend, die rund 15 m Höhendifferenz zur [[Plöner Straße]] im Osten und dem [[Hans-Mohr-Platz]] im Südwesten. Der [[Erich-Kästner-Weg]] ist über eine Treppe erreichbar.<ref>[https://andresen-landschaftsarchitekten.de/arbeitsfelder/freiraumplanung/parks-gruenzuege/dockshoehe-kiel Projektbeschreibung]] des Sport- und Begegnungsparks Dockshöhe bei andresen-landschaftsarchitekten.de, abgerufen am 20. Novemver 2025</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
=== | === Namensherkunft === | ||
<ref>MGKStG Band 55, 1966, Hg. Hedwig Sievert, Ellerbek, | <ref>MGKStG Band 55, 1966, Hg. Hedwig Sievert, Ellerbek, | ||
Entwicklungsgeschichte Alt-Ellerbeks Von Julius Prange, S.17ff, | Entwicklungsgeschichte Alt-Ellerbeks Von Julius Prange, S.17ff, | ||
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„Dochshöhe, dessen Grundwort, Höhe, nicht niederdeutsch ist, dürfte wohl kaum auf den Namen des Tieres, Dachs, zurückzuführen sein. Vielmehr dürfen wir hier vielleicht einen der vielen niederdeutschen Ausdrücke oder Umschreibungen für Teufel, Ducks, vermuten ; Namen dieser Art sind - oft unter Anknüpfung an eine lokale Sage - sehr häufig, besonders, wenn es sich wie hier um den Namen eines Hügels handelt. Aus diesem Grund schon würde ich die oben angeführte Deutung der auch sprachlich möglichen Zurückführung auf das niederdeutsche Duke = Taube vorziehen." (Zitat Broder Grant) | „Dochshöhe, dessen Grundwort, Höhe, nicht niederdeutsch ist, dürfte wohl kaum auf den Namen des Tieres, Dachs, zurückzuführen sein. Vielmehr dürfen wir hier vielleicht einen der vielen niederdeutschen Ausdrücke oder Umschreibungen für Teufel, Ducks, vermuten ; Namen dieser Art sind - oft unter Anknüpfung an eine lokale Sage - sehr häufig, besonders, wenn es sich wie hier um den Namen eines Hügels handelt. Aus diesem Grund schon würde ich die oben angeführte Deutung der auch sprachlich möglichen Zurückführung auf das niederdeutsche Duke = Taube vorziehen." (Zitat Broder Grant) | ||
=== Erste Bebauung === | |||
[[Datei:Ausschnitt Werftbecken Stadtplan 1884 L&T.jpg|mini|right|Kaiserliche Werft mit Werftbecken, unten rechts die Siedlung Dockshöhe; Stadtplanausschnitt (1884)]] | [[Datei:Ausschnitt Werftbecken Stadtplan 1884 L&T.jpg|mini|right|Kaiserliche Werft mit Werftbecken, unten rechts die Siedlung Dockshöhe; Stadtplanausschnitt (1884)]] | ||
Ab 1867 hat sich an der damaligen Ringstraße (heute [[Werftstraße]]) gegenüber der Werft eine Siedlung ''Dockshöhe'' gebildet, die insgesamt drei kleinere Straßen umfasste. Sie wird 1877 im Protokoll der Ellerbeker Gemeinderatssitzung erwähnt.<ref>{{Kieler Straßenlexikon}}</ref> und ist 1878 im Kieler Adressbuch aufgeführt. | |||
=== Weiterer Ausbau === | |||
1892 konnte der Arbeiterbauverein ein rund 30 000 m² großes Grundstück in unmittelbarer Nähe der [[Kaiserliche Werft|Kaiserlichen Werft]] zwischen dem [[Schwanenseepark]] im Osten und dem Werftpark im Westen erwerben. Dieser Baugrund ermöglichte eine Erweiterung der in Ellerbek geplanten Wohnsiedlung. Bei der Erschließung des neu erworbenen Gebiets wurde die bestehende Siedlung Dockshöhe in das Straßennetz des Bauvereins integriert: Die drei bestehenden Straßen der Siedlung wurden zur [[Kleine Ziegelstraße|Kleinen Ziegelstraße]], ''Mittelstraße'' (heute [[Klosterstraße]]) und Großen Ziegelstraße. | |||
1892 konnte der Arbeiterbauverein ein rund 30 000 m² großes Grundstück in unmittelbarer Nähe der [[Kaiserliche Werft|Kaiserlichen Werft]] zwischen dem [[Schwanenseepark]] im Osten und dem Werftpark im Westen erwerben. Dieser Baugrund | |||
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Dörte Beier, Kiel in der Weimarer Republik - Die städtebauliche Entwicklung unter der Leitung Willy Hahns, Kiel 2004, Ludwig | Dörte Beier, Kiel in der Weimarer Republik - Die städtebauliche Entwicklung unter der Leitung Willy Hahns, Kiel 2004, Ludwig | ||
Anmerkung 514 / S.296 | Anmerkung 514 / S.296 | ||
Mit der Erschließung des angrenzenden Terrains . Vgl. StA: Akte 17942 betr. die Anlage der großen und kleinen Ziegelstraße in Ellerbek 1877.</ref> | |||
Bis ins Jahr 1892 war das Gelände an der damaligen Ringstraße zwischen Schwanensee und Dockshöhe sehr hügelig. Nach dem Erwerb der Flurstücke durch den Bauverein wurde das Gelände vermessen und man begann mit umfangreichen Erschließungsarbeiten. Nach Abschluss der Planierungsarbeiten wurden dann im neuen Siedlungsgebiet, in Abhängigkeit von der Finanzausstattung des Bauvereins, neue Straßen angelegt. | Bis ins Jahr 1892 war das Gelände an der damaligen Ringstraße zwischen Schwanensee und Dockshöhe sehr hügelig. Nach dem Erwerb der Flurstücke durch den Bauverein wurde das Gelände vermessen und man begann mit umfangreichen Erschließungsarbeiten. Nach Abschluss der Planierungsarbeiten wurden dann im neuen Siedlungsgebiet, in Abhängigkeit von der Finanzausstattung des Bauvereins, neue Straßen angelegt. | ||
Aktuelle Version vom 20. November 2025, 23:30 Uhr
Dockshöhe
- Ort
- Kiel
- PLZ
- 24143, 24148
- Stadtteil
- Gaarden-Ost, Ellerbek
- Querstraßen
- Ostring, Erich-Kästner-Weg
- Nutzung
- Fußverkehr, Radverkehr
Die Bezeichnung Dockshöhe wird für den Höhenzug zwischen dem heutigen Ostring, der Großen Ziegelstraße und der Bahnstrecke der Kiel-Schönberger Eisenbahn in doppeltem Sinn genutzt.
Einmal wird damit der im Rahmen der Realisierung des Sport- und Begegnungsparks Kiel-Gaarden neu angelegte Naturerlebnisraum bezeichnet. Das parkähnliche Gelände wurde als Bindeglied zwischen den angrenzenden Wohnsiedlungen, der Gerhard-Hauptmann-Schule und dem Werftpark zwischen 2010 und 2012 geplant.
Weiterhin wird als Dockshöhe ein im Kieler Stadtplan aufgeführter, barrierefreier Hauptweg bezeichnet, der die angrenzenden Wohngebiete mit dem Werftpark (Volkspark) am Ostring verbindet. Der Verbindungsweg überwindet, vom Ostring ausgehend, die rund 15 m Höhendifferenz zur Plöner Straße im Osten und dem Hans-Mohr-Platz im Südwesten. Der Erich-Kästner-Weg ist über eine Treppe erreichbar.[1]
Geschichte
Namensherkunft
Die Karte „Ellerbeker Gebiet um 1867“ (S.28) zeigt auf, dass der Name Dockshöhe keine Flurbezeichnung in Ellerbek war. Er war der Name eines Hügels der sich auf den Flurstücken Vörkamp (1) und Rodeland (13) an der Grenze zu Gaarden befand. Flächen dieser beiden Flurstücke, die sich auf dem späteren Werftgelände befanden, wurden vom preußischen Fiskus aufgekauft.
„Duckshöhe"
„Dochshöhe, dessen Grundwort, Höhe, nicht niederdeutsch ist, dürfte wohl kaum auf den Namen des Tieres, Dachs, zurückzuführen sein. Vielmehr dürfen wir hier vielleicht einen der vielen niederdeutschen Ausdrücke oder Umschreibungen für Teufel, Ducks, vermuten ; Namen dieser Art sind - oft unter Anknüpfung an eine lokale Sage - sehr häufig, besonders, wenn es sich wie hier um den Namen eines Hügels handelt. Aus diesem Grund schon würde ich die oben angeführte Deutung der auch sprachlich möglichen Zurückführung auf das niederdeutsche Duke = Taube vorziehen." (Zitat Broder Grant)
Erste Bebauung

Ab 1867 hat sich an der damaligen Ringstraße (heute Werftstraße) gegenüber der Werft eine Siedlung Dockshöhe gebildet, die insgesamt drei kleinere Straßen umfasste. Sie wird 1877 im Protokoll der Ellerbeker Gemeinderatssitzung erwähnt.[3] und ist 1878 im Kieler Adressbuch aufgeführt.
Weiterer Ausbau
1892 konnte der Arbeiterbauverein ein rund 30 000 m² großes Grundstück in unmittelbarer Nähe der Kaiserlichen Werft zwischen dem Schwanenseepark im Osten und dem Werftpark im Westen erwerben. Dieser Baugrund ermöglichte eine Erweiterung der in Ellerbek geplanten Wohnsiedlung. Bei der Erschließung des neu erworbenen Gebiets wurde die bestehende Siedlung Dockshöhe in das Straßennetz des Bauvereins integriert: Die drei bestehenden Straßen der Siedlung wurden zur Kleinen Ziegelstraße, Mittelstraße (heute Klosterstraße) und Großen Ziegelstraße.
Bis ins Jahr 1892 war das Gelände an der damaligen Ringstraße zwischen Schwanensee und Dockshöhe sehr hügelig. Nach dem Erwerb der Flurstücke durch den Bauverein wurde das Gelände vermessen und man begann mit umfangreichen Erschließungsarbeiten. Nach Abschluss der Planierungsarbeiten wurden dann im neuen Siedlungsgebiet, in Abhängigkeit von der Finanzausstattung des Bauvereins, neue Straßen angelegt. Parallel zur Ringstraße wurde 1894 die Prinzenstraße (Irenenallee / Werftpark) und 1896 die Gebhardtstraße (Irenenallee / Gaarden) angelegt. Die parallelen Straßen wurden zwischen Ringstraße und Gebhardtstraße von senkrecht zur Ringstraße verlaufenden Straßen geschnitten. Dieses waren die an den Schwanenseepark angrenzende Irenenallee (heute Franziusallee), die Hollmannstraße, die Mittelstraße (heute Klosterstraße) und die Große Ziegelstraße. 1878 wurden die drei senkrecht zur Ringstraße verlaufenden Straßen der Dockshöhe als Kleine Ziegelstraße, Mittelstraße und Große Ziegelstraße vom Bauverein übernommen. Ursprünglich hatte plante der Arbeiter-Bauverein zu Kiel-Gaarden für das 1892 erworbene Gelände noch eine weitere senkrechte Verbindungsstraße neben der Großen Ziegelstraße entlang der Grenze zum Werftpark geplant. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel konnte aber keine Einigung über den Kauf der benötigten Grundstücke mit den Eigentümern erzielt werden. In manchen Bebauungsplänen wurde diese geplante Straße schon als eine realisierte Straße dargestellt. In einem nicht umgesetztn Bebauungsplan des Kieler Stadtbauamtes von 1898 wurde eine Verlängerung dieser Verbindungsstraße über die Gebhardtstraße hinaus bis an einen geplanten Verkehrsknotenpunkt am Bahndamm (dritter Bahnübergang) verlängert. Weiterhin beinhaltete dieser Bebauungsplan auch eine parallel zum Bahndamm verlaufende Verbindungsstraße. Es ist davon auszugehen, dass die Einträge im Straßenlexikon „1914 Projektierte Straße "Dockshöhe" (Adb. 1914)“ und „1939 | Verbindungsallee zw. Gebhardstraße u. Kiel-Schönberger-Eisenbahn, Polizeipräsident Kiel 06.04.1939 (Straßenbenennungsakte VIII/11)“ sich auf diese geplanten, aber nicht realisierten Straßen beziehen.
Die Luftbildkartierung von 1954 (siehe unten, Abschnitt „Bilder“) bestätigt diese Annahme. Es handelte sich noch 1954 um ein Kleingartengelände, auf dem keine Spuren einer Allee, geschweige denn einer ehemaligen Wohnbebauung erkennbar waren.
Bilder
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Ausschnitt aus der Luftbildkartierung von 1954. Links oben der Ostring mit der Abzweigung der Ernestinenstraße. Rechts unten die Bahnline Kiel-Schönberg, darunter die Ecke Posadowkystraße/Röhbarg. Mittig von oben zur Bildmitte die Dockshöhe.
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Blick vom Ostring
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Blick zur Kleinen Ziegelstraße und Plöner Straße
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Treppe zum Erich-Kästner-Weg
Weblinks
„Dockshöhe“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Einzelnachweise
- ↑ Projektbeschreibung] des Sport- und Begegnungsparks Dockshöhe bei andresen-landschaftsarchitekten.de, abgerufen am 20. Novemver 2025
- ↑ MGKStG Band 55, 1966, Hg. Hedwig Sievert, Ellerbek, Entwicklungsgeschichte Alt-Ellerbeks Von Julius Prange, S.17ff, Die Flurnamen Ellerbeks auf der Karte S.28, Von Broder Grand, S.104ff
- ↑ Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
- ↑ Dörte Beier, Kiel in der Weimarer Republik - Die städtebauliche Entwicklung unter der Leitung Willy Hahns, Kiel 2004, Ludwig Anmerkung 514 / S.296 Mit der Erschließung des angrenzenden Terrains . Vgl. StA: Akte 17942 betr. die Anlage der großen und kleinen Ziegelstraße in Ellerbek 1877.
- ↑ Dörte Beier, Kiel in der Weimarer Republik - Die städtebauliche Entwicklung unter der Leitung Willy Hahns, Kiel 2004, Ludwig, S. 225ff, 75 Jahre Gemeinnützige Heimstätten -Genossenschaft Kiel Ost e.G.m.b.H., Abschnitt Geburtsstunde des Arbeiterbauvereins Kiel-Ellerbek, Abbildung Gelände 1897 des Arbeiterbauvereins zu Kiel-Gaarden