Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Oktober 2016, 06:21 Uhr

Die Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde wurde 1792 in Kiel gegründet mit dem Ziel, Arbeitslosen durch Arbeitsvermittlung die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen, Arbeitsunfähige finanziell zu unterstützen und den Kindern der Armen Arbeits- und Schulunterricht zu ermöglichen.

Schlechte wirtschaftliche Verhältnisse trugen seit Ende des 18. Jahrhunderts zur Verstärkung der Armut in Schleswig-Holstein bei, und Bettler waren ein häufiges Bild in Kiel. Die Stadt versuchte zwar, dem durch Einrichtung einer Armenkasse entgegenzuwirken, konnte aber nicht genügend Mittel aufbringen. Daher wurde auf Betreiben August Niemanns die Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde ins Leben gerufen. Neben der Arbeitsvermittlung wurde vor allem finanzielle Hilfe in Form von Miete, Kleidung und Lebensmitteln geboten. Alle Mittel dafür stammten aus Beiträgen der Mitglieder. Die Arbeit der Armenfreunde wurde von der Bevölkerung positiv aufgenommen und zeigte schnell erste Erfolge.

Der zweite Ansatz der Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde beruhte auf dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe: 1796 wurde die Kieler Spar- und Leihkasse gegründet. Hier sollten die wieder in Arbeit Vermittelten einen Teil ihres Lohns gegen Zinsen zurücklegen, um so für Alter und Krankheit vorzusorgen oder Geld für die Selbstständigkeit als Handwerker zu sparen.

Im Jahr 1864 eröffnete die Gesellschaft ein Armen- und Arbeitshaus, dem eine Krankenabteilung angeschlossen war; dies war der Vorläufer des heutigen Städtischen Krankenhauses. 1890 wurde durch die Gesellschaft das Kaiser Wilhelm I. Stift gegründet.

An August Niemann und sein großes karitatives Werk erinnern heute der nach ihm benannte Niemannsweg mit einer dort 1969 an der Kreuzung zum Schwesterngang aufgestellten Gedenkstele.[1] Außerdem erinnert ein Gedenkstein in der Forstbaumschule an ihn.[2]

Einzelnachweise

  1. August Niemann und die Gesellschaft der freiwilligen Armenfreunde auf Kiel.de, zuletzt abgerufen am 12. Juli 2016
  2. Wikipedia: „August Niemann“