Hans Söhnker: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hans Albert Edmund Söhnker''' (* [[11. Oktober]] [[1903]] in [[Kiel]]; † [[20. April]] [[1981]] in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
[[Datei:Fotothek df pk 0000049 015 Szenenbilder ^ Porträt.jpg|mini|Hans Söhnker gemeinsam mit ''Gerty Soltau'' im Schlossparktheater Berlin-Steglitz, 1946]]
'''Hans Albert Edmund Söhnker''' (* [[11. Oktober]] [[1903]] in [[Kiel]]; † [[20. April]] [[1981]] in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.<ref>{{WP|Hans_Söhnker}}</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Hans Söhnker war der Sohn eines Buchhändlers und Tischlers. Er besuchte in Kiel die Mittelschule und die Höhere Handelsschule, entwickelte aber schon früh eine Neigung zum Theater. Er nahm Schauspielunterricht bei Clemens Schubert und erhielt 1922 sein erstes Engagement am [[Theater Kiel]]. 1924 wechselte er nach Frankfurt (Oder) und 1925 nach Danzig, wo er in musikalischen Lustspielen mitwirkte. Söhnker nahm Unterricht in Gesang, um sich als Operetten-Tenor ausbilden zu lassen&nbsp;– was 1929 beinahe an einer Knotenbildung an den Stimmbändern scheiterte.
Hans Söhnker war der Sohn des Werfttischlers, späteren Buchhändlers und zeitweiligen (1907 - 1912) Vorsitzenden der Kieler SPD ''Adolf Edmund Söhnker''. Er besuchte in Kiel die Mittelschule und die Höhere Handelsschule, entwickelte aber schon früh eine Neigung zum Theater. Er nahm Schauspielunterricht bei Clemens Schubert und erhielt 1922 sein erstes Engagement am [[Theater Kiel|Stadttheater]], gleichzeitig mit [[Ernst Busch]].<ref>https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/wiki/Hans_Söhnker</ref>


Nach dem erfolgreichen Heilungsprozess, der ihn allerdings mehrere Monate am Singen gehindert hatte, folgten Auftritte in Baden-Baden, Danzig, Chemnitz und Bremen. Schließlich wurde Söhnker 1933 von Viktor Janson für den Film ''Der Zarewitsch'' und damit für die Ufa entdeckt. Söhnker spielte unter anderem in den Filmen ''Jede Frau hat ein Geheimnis'' (1934), ''Der Mustergatte'' (1937), ''Frau nach Maß'' (1940), ''Ein Mann mit Grundsätzen'' (1943), ''Der Engel mit dem Saitenspiel'' (1944) und ''Große Freiheit Nr. 7'' (1944).
Während der Zeit des Dritten Reiches verbarg Söhnker in Kooperation mit anderen Filmleuten immer wieder Juden vor den Nazis, wodurch er selbst mehrfach auf die schwarze Liste der Gestapo geriet. Er versteckte jüdische Freunde in seinem Landhaus bei Gatow, stattete auch Fremde mit Papieren und Geld aus und half, sie außer Landes zu bringen.<ref>http://www.film-zeit.de/Person/33104/Hans-Soehnker/Biographie/</ref>


Während der Zeit des Dritten Reiches verbarg Söhnker in Kooperation mit anderen Filmleuten immer wieder Juden vor den Nazis, wodurch er selbst mehrfach auf die schwarze Liste der Gestapo geriet.
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gehörte Söhnker zu den Schauspielern der ersten Stunde, die mit Boleslaw Barlog das Theaterleben in Berlin am Schlossparktheater wieder aufnahmen.


Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Söhnker zu den Schauspielern der ersten Stunde, die mit Boleslaw Barlog das Theaterleben in Berlin am Schlossparktheater wieder aufnahmen. Zum Film fand er in ''Hallo, Fräulein'' (1949), ''Weiße Schatten'' (1951), ''Die Stärkere'' (1953), ''Hoheit lassen bitten'' (1954), ''Worüber man spricht'' (1958), ''Sherlock Holmes und das Halsband des Todes'' (1962) und in weiteren Filmen. Anders als in der ersten Hälfte seiner Filmkarriere, als er stets den eleganten Charmeur gab, spielte er nach dem Krieg häufig Charaktere, in deren Gesicht die schicksalhaften Erfahrungen abzulesen waren.
Ab den frühen 1960er Jahren trat Söhnker in zahlreichen Fernsehproduktionen auf. Söhnker besetzte das Rollenfach des charmanten Grandseigneurs und zählte zu den populärsten Fernsehstars der 1960er und 1970er Jahre.


Ab den frühen 1960er Jahren trat Söhnker in zahlreichen Fernsehproduktionen auf. Sehr erfolgreich waren die Serien ''Der Forellenhof'' (1965), in der der Schauspieler als Hotelbesitzer zu sehen war, und ''Salto Mortale'' (1969–1971), wo er als Zirkusdirektor auftrat. Mit der 13-teiligen Familienserie ''Meine Schwiegersöhne und ich'' (1968) hatte er großen Erfolg. Die Sendereihe ''Es muß nicht immer Schlager sein'' (1967), die im ARD-Abendprogramm ausgestrahlt wurde, kam bei den Zuschauern sehr gut an und fand ein positives Presseecho. Söhnker besetzte das Rollenfach des charmanten [[Grandseigneur]]s und zählte zu den populärsten Fernsehstars der 1960er und 1970er Jahre.
Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler kam der charmante Plauderer Söhnker als Conférencier und Moderator zum Einsatz. In seinen Filmen gab man Söhnker zudem oft Gelegenheit zum Singen, und viele seiner in den Filmproduktionen vorgetragenen Lieder (aber auch viele andere Titel) erschienen auf Schallplatte. Im Jahr 1968 wurde Söhnker zum Staatsschauspieler ernannt. 1973 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und 1977 mit dem Filmband in Gold für sein Lebenswerk ausgezeichnet.


Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler kam der charmante Plauderer Söhnker als Conférencier und Moderator zum Einsatz. In seinen Filmen gab man Söhnker zudem oft Gelegenheit zum Singen, und viele seiner in den Filmproduktionen vorgetragenen Lieder (aber auch viele andere Titel) erschienen auf Schallplatte.
Söhnker starb 1981 im Alter von 77 Jahren in Berlin-Grunewald. Seine Urne wurde seinem Wunsch gemäß in der Ostsee vor Travemünde beigesetzt.


Im Jahr 1968 wurde Söhnker zum Staatsschauspieler ernannt. 1973 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und 1977 mit dem Filmband in Gold für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Seine Memoiren veröffentlichte er 1974 unter dem Titel „… und kein Tag zuviel“.
Nach ihm wurde 1982 in Kiel das [[Hans-Söhnker-Eck]] benannt, das sich in unmittelbarer Nähe eines seiner Kindheits-Wohnorte ([[Harmsstraße]] 73) befindet.


Söhnker starb 1981 im Alter von 77 Jahren in Berlin-Grunewald. Seine Urne wurde seinem Wunsch gemäß in der Ostsee vor Travemünde beigesetzt.
== Bilder ==
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Gedenktafel Söhnker Harmsstraße 73.jpg|Gedenktafel am Haus [[Harmsstraße]] 73, in dem Hans Söhnker während eines Teils seiner Kindheit wohnte</gallery>


Seine Urgroßnichte ist die deutsche Schauspielerin Anneke Kim Sarnau.
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Mann]] [[Kategorie:Geboren 1903]] [[Kategorie:Gestorben 1981]] [[Kategorie:Hans-Söhnker-Eck]] [[Kategorie:Schauspieler]]
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{{Personendaten
|NAME=Söhnker, Hans
|ALTERNATIVNAMEN=Söhnker, Hans Albert Edmund
|KURZBESCHREIBUNG=Schauspieler
|GEBURTSDATUM=11. Oktober 1903
|GEBURTSORT=Kiel
|STERBEDATUM=20. April 1981
|STERBEORT=Berlin
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Aktuelle Version vom 25. Januar 2018, 18:25 Uhr

Hans Söhnker gemeinsam mit Gerty Soltau im Schlossparktheater Berlin-Steglitz, 1946

Hans Albert Edmund Söhnker (* 11. Oktober 1903 in Kiel; † 20. April 1981 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Söhnker war der Sohn des Werfttischlers, späteren Buchhändlers und zeitweiligen (1907 - 1912) Vorsitzenden der Kieler SPD Adolf Edmund Söhnker. Er besuchte in Kiel die Mittelschule und die Höhere Handelsschule, entwickelte aber schon früh eine Neigung zum Theater. Er nahm Schauspielunterricht bei Clemens Schubert und erhielt 1922 sein erstes Engagement am Stadttheater, gleichzeitig mit Ernst Busch.[2]

Während der Zeit des Dritten Reiches verbarg Söhnker in Kooperation mit anderen Filmleuten immer wieder Juden vor den Nazis, wodurch er selbst mehrfach auf die schwarze Liste der Gestapo geriet. Er versteckte jüdische Freunde in seinem Landhaus bei Gatow, stattete auch Fremde mit Papieren und Geld aus und half, sie außer Landes zu bringen.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Söhnker zu den Schauspielern der ersten Stunde, die mit Boleslaw Barlog das Theaterleben in Berlin am Schlossparktheater wieder aufnahmen.

Ab den frühen 1960er Jahren trat Söhnker in zahlreichen Fernsehproduktionen auf. Söhnker besetzte das Rollenfach des charmanten Grandseigneurs und zählte zu den populärsten Fernsehstars der 1960er und 1970er Jahre.

Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler kam der charmante Plauderer Söhnker als Conférencier und Moderator zum Einsatz. In seinen Filmen gab man Söhnker zudem oft Gelegenheit zum Singen, und viele seiner in den Filmproduktionen vorgetragenen Lieder (aber auch viele andere Titel) erschienen auf Schallplatte. Im Jahr 1968 wurde Söhnker zum Staatsschauspieler ernannt. 1973 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und 1977 mit dem Filmband in Gold für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Söhnker starb 1981 im Alter von 77 Jahren in Berlin-Grunewald. Seine Urne wurde seinem Wunsch gemäß in der Ostsee vor Travemünde beigesetzt.

Nach ihm wurde 1982 in Kiel das Hans-Söhnker-Eck benannt, das sich in unmittelbarer Nähe eines seiner Kindheits-Wohnorte (Harmsstraße 73) befindet.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]