Hassee

Aus Kiel-Wiki

Hassee

Fläche
580,1 ha[1]
Einwohner
12340 [1]
Einwohnerdichte
21,3 Einwohner pro ha[1]
Eingemeindet
1910
Postleitzahlen
24113
Karte von Kiel. Markiert ist der Stadtteil Hassee


Hassee ist ein Stadtteil der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmal des Ortes Hassee

Der Name Hassee geht auf den 1222 urkundlich erwähnten Namen Hertse zurück. Der Name weist auf den Hirschsee hin, der mittlerweile trockengelegt ist. Im Jahre 1667 wurde Hassee mit den heutigen Kieler Stadtteilen Russee, Suchsdorf und Wik sowie den heute noch selbständigen Orten Kronshagen und Ottendorf zu einem Bauernvogtdistrikt zusammengefasst. Die Gemeinde bestand damals aus den drei Dörfern Hassee, Demühlen und Winterbek.

Hassee erstreckte sich entlang der heutigen Hasseer Straße (damals Dorfstraße), Demühlen lag an der Rendsburger Landstraße, gegenüber vom heutigen Seekoppelweg. das Dorf Winterbek lag zwischen der heutigen Gärtnerstraße und der 1904 eröffneten Bahnlinie nach Rendsburg.

1867 wurde Schleswig-Holstein preußische Provinz und somit Hassee eine Gemeinde im Amtsbezirk Kronshagen. 1871 wurde eine „Friedenseiche“ im alten Dorfkern Hassees am Uhlenkrog gepflanzt. Bis 1910 war Hassee eine selbständige Gemeinde. Ein Gedenkstein auf dem sogenannten Schmuckplatz am Bahnhof Hassee mit der Aufschrift „Gemeinde Hassee 1909“ erinnert daran

Am 1. April 1910 wurde Hassee gemeinsam mit Gaarden-Süd, Hasseldieksdamm, Ellerbek und Wellingdorf in Kiel eingemeindet. Durch die Eingemeindung Hassees wuchs Kiel um 368 ha und 6.564 Einwohner. Einige Straßen in Hassee mussten umbenannt werden, um Verwechslungen zu vermeiden. So hieß zum Beispiel die heutige Hasseer Straße bis 1910 Dorfstraße.

Stadtteilgrenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grenze des Stadtteils verläuft im Norden beginnend im Uhrzeigersinn fortfahrend entlang der Kuhfurtsau, südlich und östlich des Vorderen Russees, westlich des ehemaligen Arbeitserziehungslagers Nordmark, östlich der Achterwehrer Straße, durch den Mühlensee, entlang der Struckdieksau bis zur A215. Die Grenze zum Stadtteil Hasseldieksdamm verläuft nun entlang der Autobahn bis zur Eisenbahnbrücke über die Autobahn. Nun verläuft die Grenze zum Stadtteil Südfriedhof weiter entlang der Autobahn bis zum Autobahnkreuz, weiter östlich der Grundstücke der Arfrade, der Ottweilerstraße und der Stadtrade. Westlich der Kfz-Zulassungsstelle und Plazas und südlich der Müllverbrennungsanlage. Die Grenze verläuft weiter entlang der Bahnschienen bis zur Alten Lübecker Chaussee. Die Grenze zum Stadtteil Gaarden-Süd und Kronsburg verläuft nun entlang der Alten Lübecker Chaussee, des Lübscher Baums, des Theodor-Heuss-Rings, der Hamburger Chaussee bis zur Eider. Im Süden grenzt Hassee mit seinem Ortsteil Hammer an den Molfseer Ortsteil Schulensee und die Gemeinde Mielkendorf. Im Südwesten verläuft die Grenze entlang Eider und Kuhfurtsau.[2]

Öffentliche Spielflächen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Orte im Stadtteil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Eider fließt am Südwestrand des Stadtteils am Ortsteil Hammer entlang.
  • Eiderbad Hammer, 1937 auf einer Quellwasserstelle nahe der Eider gegründet.
  • Drachensee, eiszeitlicher See, der durch Verlandung im vergangenen Jahrhundert in den "kleinen" und den "großen" Drachensee zerfallen ist. Die Speckenbeker Au verbindet diese mit dem Vorderen Russee, der über die Kuhfurtsau in die Eider entwässert.
  • Waldsiedlung Hammer. Das ehemalige Gutsgelände gehörte dem Wirt Hansen. Die Stadt Kiel erwarb es 1918. Der Landschaftsplaner Leberecht Migge wurde 1920 mit der Planung eines Wohngebiets beauftragt. Von 1921 bis 1927 wurden viele Häuser gebaut, die Bauarbeiten wurden 1936 größtenteils abgeschlossen.
  • Hof Hammer. Im Jahr 1884 wurde das sogenannte Herrenhaus erbaut, das zwischen Speckenbeker Weg und Eiderbrook liegt.[3] Genau genommen handelt es sich nicht um ein "Herrenhaus", da Hammer nicht im adligen Besitz war. 1920 wurde die am Speckenbeker Weg liegende Reetdachkate gebaut, die heute unter Denkmalschutz steht.[3] Das Jugendaufbauwerk Kiel betreibt hier die Bildungsstätte Hof Hammer. Ebenso sind hier Behindertenwerkstätten eingerichtet.
  • Uwe-Jens-Lornsen-Schule, eine Grundschule.
Theodor-Heuss-Schule

Stadtteil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute leben in Hassee rund 12.000 Einwohner. Hier befinden sich die meisten Arbeitsstätten der verarbeitenden Industrie. Rund die Hälfte der Gebäude in Hassee wurden vor 1949 erbaut. Um die Jahrtausendwende sind entlang der A 215 und der B 76, die an Hassee vorbeiführen, mehrere großflächige Einzelhandelskomplexe entstanden.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1881 eröffnete Bahnstrecke Kiel–Flensburg hat einen Haltepunkt in Hassee. Von 1981 bis 2007 wurde dieser nur als Güterbahnhof betrieben. Seit dem Fahrplanwechsel 2007 wird Hassee am CITTI-PARK Kiel stündlich von der Regionalbahn Eckernförde–Kiel bedient.

Bushaltestellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der THW Kiel, deutscher Handball-Rekordmeister, wurde in der damals noch eigenständigen Gemeinde Hassee gegründet. Der volle Name des Vereins lautet Turnverein Hassee-Winterbek e. V. von 1904.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Grönhoff: Hassee. Bd. 54 der Reihe Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Kiel 1964.
  • Arbeitskreis Hasseer Geschichte: Hasseer Geschichte(n) - 100 Jahre Kiel-Hassee 1910-2010, Kiel 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Kiel Statistischer Bericht Nr. 267: Kieler Zahlen 2018, herausgegeben von der Landeshauptstadt Kiel, Bürger- und Ordnungsamt, Abteilung Statistik. Die Statistischen Jahrbücher (ab 2000) sind als PDF-Dateien abrufbar auf der Seite www.kiel.de.
  2. Stadtplan der Stadt Kiel herausgegeben von der Stadt Kiel mit detaillierten Stadtteilgrenzen
  3. 3,0 3,1 kn-online.de
  4. Zur Geschichte der Michaeliskirche bei michaeliskirche-kiel.de, gelesen am 9. Januar 2018
  5. Pressebericht vom 14. September 2015 zur Haltestellen-Umbenennung bei kn-online.de, gelesen am 10. Januar 2018