Julius-Leber-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Julius-Leber-Straße''' ist eine Sackgasse im Westen des in den 1980er/90er-Jahren entstandenen Wohngebiets in [[Wellsee]]. Sie zweigt beim Zusammentreffen des [[Stauffenbergring|Stauffenberg-]] und des [[Goerdelerring]]s von diesen ab.


== Geschichte ==
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Er erinnert an ''Dr. Julius Leber'' (* [[16. November]] [[1891]] in Biesheim/Elsass; † [[5. Januar]] [[1945]] in Berlin-Plötzensee) <ref>{{WP|Julius_Leber|Julius Leber}}</ref>
Er erinnert an ''Dr. Julius Leber'' (* [[16. November]] [[1891]] in Biesheim/Elsass; † [[5. Januar]] [[1945]] in Berlin-Plötzensee)  


== Kurzbiografie ==
== Kurzbiografie ==
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Anschließend lebte und arbeitete er unter falschem Namen in Berlin als Kohlenhändler. Ab 1940 hatte er Kontakt zu ''Claus Graf Schenk von Stauffenberg'' (vgl. [[Stauffenbergring]]), ''Ludwig Goerdeler'' ([[Goerdelerring]]) und den Mitgliedern des Kreisauer Kreises ([[Kreisauer Ring]]). Von den Verschwörern des 20. Juli 1944 war er als künftiger Innenminister vorgesehen.
Anschließend lebte und arbeitete er unter falschem Namen in Berlin als Kohlenhändler. Ab 1940 hatte er Kontakt zu ''Claus Graf Schenk von Stauffenberg'' (vgl. [[Stauffenbergring]]), ''Ludwig Goerdeler'' ([[Goerdelerring]]) und den Mitgliedern des Kreisauer Kreises ([[Kreisauer Ring]]). Von den Verschwörern des 20. Juli 1944 war er als künftiger Innenminister vorgesehen.


Leber wurde jedoch bereits vor dem Attentat nach einem konspirativen Treffen mit einer kommunistischen Widerstandsgruppe verhaftet (am [[5. Juli]] [[1944]]). Er wurde gemeinsam mit Adolf Reichwein (vgl [[Reichweinweg]]) vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Julius Leber wurde am 5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Leber wurde jedoch bereits vor dem Attentat nach einem konspirativen Treffen mit einer kommunistischen Widerstandsgruppe verhaftet (am [[5. Juli]] [[1944]]). Er wurde gemeinsam mit Adolf Reichwein (vgl [[Reichweinweg]]) vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Julius Leber wurde am 5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.<ref>{{WP|Julius_Leber|Julius Leber}}</ref>


== Öffentliche Einrichtungen ==
== Öffentliche Einrichtungen ==

Version vom 30. November 2016, 23:38 Uhr

Julius-Leber-Straße

Ort
Kiel
PLZ
24145
Stadtteil
Wellsee
Querstraßen
Wilhelm-Spiegel-Straße, Goerdelerring, Stauffenbergring
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr


Die Julius-Leber-Straße ist eine Sackgasse im Westen des in den 1980er/90er-Jahren entstandenen Wohngebiets in Wellsee. Sie zweigt beim Zusammentreffen des Stauffenberg- und des Goerdelerrings von diesen ab.

Geschichte

Der Name wurde am 24. Mai 1983 von der Ratsversammlung festgelegt.[1]

Er erinnert an Dr. Julius Leber (* 16. November 1891 in Biesheim/Elsass; † 5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee)

Kurzbiografie

Julius Leber war Mitglied der SPD. Er war Reichstagsabgeordneter von 1924 bis 1933 und bereits von 1921 bis 1933 Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erstach am 31. Januar 1933 ein Leibwächter von Leber einen SA-Mann. Leber wurde als „geistiger Anstifter“ der Mordtat zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt und nach der Verbüßung bis 1937 in den Konzentrationslagern Esterwegen und Sachsenhausen festgehalten.

Anschließend lebte und arbeitete er unter falschem Namen in Berlin als Kohlenhändler. Ab 1940 hatte er Kontakt zu Claus Graf Schenk von Stauffenberg (vgl. Stauffenbergring), Ludwig Goerdeler (Goerdelerring) und den Mitgliedern des Kreisauer Kreises (Kreisauer Ring). Von den Verschwörern des 20. Juli 1944 war er als künftiger Innenminister vorgesehen.

Leber wurde jedoch bereits vor dem Attentat nach einem konspirativen Treffen mit einer kommunistischen Widerstandsgruppe verhaftet (am 5. Juli 1944). Er wurde gemeinsam mit Adolf Reichwein (vgl Reichweinweg) vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Julius Leber wurde am 5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.[2]

Öffentliche Einrichtungen

  • Nr. 36a: Jugendtreff „Kieler Juwel“ (DRK)

Sonstiges

Das Kieler Straßenlexikon verzeichnet als Verlauf der Julius-Leber-Straße: „Kieler Kamp – Stauffenbergring“. Dazu müsste sie aber den Bahnanschluss zum IG Wellsee kreuzen. Ob sie das jemals tat, ist zweifelhaft. Die Ausgabe 1995 der Topographischen Karte, Blatt 1726, enthält die Julius-Leber-Straße im Ganzen noch nicht. In der Ausgabe 2005 besitzt sie den heutigen Verlauf vom Stauffenbergring bis zur Bahnlinie.

Weblinks

Kiel „Julius-Leber-Straße“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Wikipedia: „Julius Leber“