Julius-Leber-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kurzbiografie ==
Julius Leber war Mitglied der SPD. Er war Reichstagsabgeordneter von 1924 bis 1933 und bereits von 1921 bis 1933 Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erstach am 31. Januar 1933 ein Leibwächter von Leber einen SA-Mann. Leber wurde als „geistiger Anstifter“ der Mordtat zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt und nach der Verbüßung bis 1937 in den Konzentrationslagern Esterwegen und Sachsenhausen festgehalten.
 
Anschließend lebte und arbeitete er unter falschem Namen in Berlin als Kohlenhändler. Ab 1940 hatte er Kontakt zu ''Claus Graf Schenk von Stauffenberg'' (vgl. [[Stauffenbergring]]), ''Ludwig Goerdeler'' ([[Goerdelerring]]) und den Mitgliedern des Kreisauer Kreises ([[Kreisauer Ring]]). Von den Verschwörern des 20. Juli 1944 war er als künftiger Innenminister vorgesehen.
 
Leber wurde jedoch bereits vor dem Attentat nach einem konspirativen Treffen mit einer kommunistischen Widerstandsgruppe verhaftet (am [[5. Juli]] [[1944]]). Er wurde gemeinsam mit Adolf Reichwein (vgl [[Reichweinweg]]) vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Julius Leber wurde am 5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.<ref>{{WP|Julius_Leber|Julius Leber}}</ref>
 
== Öffentliche Einrichtungen ==
* Nr. 36a: Jugendtreff ''„Kieler Juwel“'' (DRK)
 
== Sonstiges ==
Das Kieler Straßenlexikon verzeichnet als Verlauf der Julius-Leber-Straße: „Kieler Kamp – Stauffenbergring“ und der [http://ims.kiel.de/extern/kielmaps/?view=stpl&strasse=Julius-Leber-Straße& Online-Stadtplan] der Stadt Kiel zeigt auch einen solchen Verlauf. Allerdings exisitert der westliche Teil der Straße zwischen dem Bahngleis zum IG Wellsee und dem Kieler Kamp überhaupt nicht.
 
Die Straße ist zwar bei der Planung des Wohngebiets in den 1980er-Jahren so vorgesehen gewesen, aber nie so realisiert worden. Mit ihr hätte das Wohngebiet neben der [[Kreisauer Straße]] und der [[Liselotte-Herrmann-Straße]] eine dritte Zufahrt von [[Gaarden-Süd / Kronsburg|Kronsburg]] aus und alle drei Zufahrtsstraßen mündeten dann jeweils an der Stoßstelle von zwei Straßen des Ringes aus [[Stauffenbergring|Stauffenberg-]], [[Goerdelerring|Goerdeler-]] und [[Kreisauer Ring]].
 
Der Weiterbau der Julius-Leber-Straße ist immer wieder ein Thema in den [[Ortsbeirat|Ortsbeiräten]], er ist aber bislang u.&nbsp;a. immer wieder an den Kosten der Bahnquerung, an Fragen des Landschaftsschutzes usw. gescheitert.
 
== Siehe auch ==
* [[Julius-Brecht-Straße]]
* [[Julius-Fürst-Weg]]
 
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Benannt nach Widerstandskämpfer]] [[Kategorie:Benannt nach Politiker]]

Aktuelle Version vom 30. Dezember 2017, 12:30 Uhr

Julius-Leber-Straße

Ort
Kiel
PLZ
24145
Stadtteil
Wellsee
Querstraßen
Wilhelm-Spiegel-Straße, Goerdelerring, Stauffenbergring
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr


Die Julius-Leber-Straße ist eine Sackgasse im Westen des in den 1980er/90er-Jahren entstandenen Wohngebiets in Wellsee. Sie zweigt beim Zusammentreffen des Stauffenberg- und des Goerdelerrings von diesen ab.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name wurde am 24. Mai 1983 von der Ratsversammlung festgelegt.[1]

Er erinnert an Dr. Julius Leber (* 16. November 1891 in Biesheim/Elsass; † 5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee)

Kurzbiografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julius Leber war Mitglied der SPD. Er war Reichstagsabgeordneter von 1924 bis 1933 und bereits von 1921 bis 1933 Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erstach am 31. Januar 1933 ein Leibwächter von Leber einen SA-Mann. Leber wurde als „geistiger Anstifter“ der Mordtat zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt und nach der Verbüßung bis 1937 in den Konzentrationslagern Esterwegen und Sachsenhausen festgehalten.

Anschließend lebte und arbeitete er unter falschem Namen in Berlin als Kohlenhändler. Ab 1940 hatte er Kontakt zu Claus Graf Schenk von Stauffenberg (vgl. Stauffenbergring), Ludwig Goerdeler (Goerdelerring) und den Mitgliedern des Kreisauer Kreises (Kreisauer Ring). Von den Verschwörern des 20. Juli 1944 war er als künftiger Innenminister vorgesehen.

Leber wurde jedoch bereits vor dem Attentat nach einem konspirativen Treffen mit einer kommunistischen Widerstandsgruppe verhaftet (am 5. Juli 1944). Er wurde gemeinsam mit Adolf Reichwein (vgl Reichweinweg) vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Julius Leber wurde am 5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.[2]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nr. 36a: Jugendtreff „Kieler Juwel“ (DRK)

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kieler Straßenlexikon verzeichnet als Verlauf der Julius-Leber-Straße: „Kieler Kamp – Stauffenbergring“ und der Online-Stadtplan der Stadt Kiel zeigt auch einen solchen Verlauf. Allerdings exisitert der westliche Teil der Straße zwischen dem Bahngleis zum IG Wellsee und dem Kieler Kamp überhaupt nicht.

Die Straße ist zwar bei der Planung des Wohngebiets in den 1980er-Jahren so vorgesehen gewesen, aber nie so realisiert worden. Mit ihr hätte das Wohngebiet neben der Kreisauer Straße und der Liselotte-Herrmann-Straße eine dritte Zufahrt von Kronsburg aus und alle drei Zufahrtsstraßen mündeten dann jeweils an der Stoßstelle von zwei Straßen des Ringes aus Stauffenberg-, Goerdeler- und Kreisauer Ring.

Der Weiterbau der Julius-Leber-Straße ist immer wieder ein Thema in den Ortsbeiräten, er ist aber bislang u. a. immer wieder an den Kosten der Bahnquerung, an Fragen des Landschaftsschutzes usw. gescheitert.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiel „Julius-Leber-Straße“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Wikipedia: „Julius Leber“