Bearbeiten von „Karlstraße“
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[[category:historische Straße]] | [[category:historische Straße]] | ||
Die '''Karlstraße''' ist eine nicht mehr existierende Straße im Stadtteil [[Brunswik]]. Sie befand sich auf dem Gelände des heutigen Unversitätsklinikums. | |||
Die '''Karlstraße''' ist eine nicht mehr existierende Straße im Stadtteil [[Brunswik]]. Sie befand sich auf dem Gelände des heutigen | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die Karlstraße war nach Herzog | Die Karlstraße war nach Herzog Karl von Glücksburg (1839 - 1848) dem Kommandeur des "Lauenburger Jägerkorps" in Kiel benannt. Sie wurde von privater Hand über die sog. "Audesche" Koppel kurz vor der Eingemeindung der Brunswik angelegt und hieß daher ursprünglich auch Audestraße (nach Carl Aude). | ||
Am [[4. Juni]] [[1869]] wurde durch die | Am [[4. Juni]] [[1869]] wurde durch die städtischen Kollegien die Audestraße in Karlstraße umbenannt. Sie verlief damals von der heutigen Einmündung der [[Feldstraße]] in die [[Brunswiker Straße]] geradlinig zum (erst 1890 so benannten) [[Klaus-Groth-Platz]]. Dieser umfasste damals auch den Bereich der heutigen Einfahrt des Klinikums und der dortigen Parkpalette. [[1872]] wurde der südöstliche Teil des Klaus-Groth-Platzes bis zum [[Schwanenweg]] in die Karlstraße einbezogen. | ||
Die Feldstraße hatte damals einen anderen Verlauf als heute: Sie begann etwa am heutigen "Roten Platz" des Klinikums und folgte der späteren [[Schittenhelmstraße]] nach Nordwesten, um dann zwischen dem heutigen Finanzamt und der Gelehrtenschule mit einem Knick nach Norden in den aktuellen Verlauf überzugehen. Sie kreuzte damit die Karlstraße etwa im Bereich des Cafeteria/Bistro-Gebäudes (Schittenhelmstraße 7). | Die Feldstraße hatte damals einen anderen Verlauf als heute: Sie begann etwa am heutigen "Roten Platz" des Klinikums und folgte der späteren [[Schittenhelmstraße]] nach Nordwesten, um dann zwischen dem heutigen Finanzamt und der Gelehrtenschule mit einem Knick nach Norden in den aktuellen Verlauf überzugehen. Sie kreuzte damit die Karlstraße etwa im Bereich des Cafeteria/Bistro-Gebäudes (Schittenhelmstraße 7). | ||
Das Universitätsklinikum nahm bis zum | Das Universitätsklinikum nahm bis zum Ersten Weltkrieg nur den Bereich östlich der damaligen Feldstraße ein. Westlich der Feldstraße war der ansonsten von Karlstraße, [[Langer Segen]], [[Adolfstraße]] und [[Lornsenstraße]] umschlossene Bereich in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts mit Militär- und Polizeikasernen bebaut. Insbesondere befand sich dort auch die Marine-Arrestanstalt. | ||
[[1966]] wurde ein Teil der Karlstraße in die Arnold-Heller-Straße und ein weiterer Teil in das Klinikgelände einbezogen. [[1980]] war sie zwar im Stadtplan noch verzeichnet, aber [[1984]] war sie im | [[1966]] wurde ein Teil der Karlstraße in die Arnold-Heller-Straße und ein weiterer Teil in das Klinikgelände einbezogen. [[1980]] war sie zwar im Stadtplan noch verzeichnet, aber [[1984]] war sie im kieler Adreßbuch nicht mehr aufgeführt. | ||
== Ereignisse == | == Ereignisse == | ||
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Sowohl die Kreuzung Brunswiker Straße/Karlstraße/Langer Segen als auch die Marine-Arrestanstalt spielten am Sonntag, den [[3. November]] [[1918]] in der [[Kieler Matrosenaufstand|Revolution]], die schließlich den Ersten Weltkrieg beenden sollte, eine Rolle. An jenem Tag eröffneten an der Kreuzung kaisertreue Soldaten das Feuer auf demonstrierende Soldaten und Zivilisten, die durch die Karlstraße zur Marine-Arrestanstalt ziehen wollten, um dort die Freilassung von über 60 wegen Meuterei inhaftierten Soldaten zu fordern. | Sowohl die Kreuzung Brunswiker Straße/Karlstraße/Langer Segen als auch die Marine-Arrestanstalt spielten am Sonntag, den [[3. November]] [[1918]] in der [[Kieler Matrosenaufstand|Revolution]], die schließlich den Ersten Weltkrieg beenden sollte, eine Rolle. An jenem Tag eröffneten an der Kreuzung kaisertreue Soldaten das Feuer auf demonstrierende Soldaten und Zivilisten, die durch die Karlstraße zur Marine-Arrestanstalt ziehen wollten, um dort die Freilassung von über 60 wegen Meuterei inhaftierten Soldaten zu fordern. | ||
Das Gefecht forderte | Das Gefecht forderte sieben (nach anderer Quelle acht) Tote und 29 Verletzte, darunter auch Frauen und Kinder. Es war ein wesentliches Glied in der Kette von Ereignissen jener Tage, die in Berlin am [[9. November]] in der Ausrufung der Republik und am [[28. November]] in der Abdankung des Kaisers gipfelten. | ||
Am Eckhaus Langer Segen/Feldstraße ist seit [[1994]] eine künstlerisch gestaltete Gedenktafel angebracht, die auf dieses Ereignis hinweist. | Am Eckhaus Langer Segen/Feldstraße ist seit [[1994]] eine künstlerisch gestaltete Gedenktafel angebracht, die auf dieses Ereignis hinweist. | ||