Bearbeiten von „Kieler Nachrichten

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|Bild=Kiel IMG 3756 Stadtwerke Kiel.JPG
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Die '''Kieler Nachrichten''' ('''KN''') sind die einzige Tageszeitung, die in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt [[Kiel]] erscheint.<ref>{{WP|Kieler_Nachrichten}}</ref> Herausgebracht wird sie von [[Kieler Zeitung Verlags und Druckerei KG-GmbH & Co.]] Zusammen mit ihren Regionalausgaben (''Eckernförder Nachrichten, Holsteiner Zeitung, Ostholsteiner Zeitung, Segeberger Zeitung'') erzielt sie eine verkaufte Auflage von {{FormatZahl|{{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1920|Verk}}}} Exemplaren.<ref>Gesamtausgabe Kiel, {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|Quartalstext|Artikel}}, {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1920|Er}}</ref>
Die '''Kieler Nachrichten''' ('''KN''') sind die einzige Tageszeitung, die in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt [[Kiel]] erscheint.<ref>{{WP|Kieler_Nachrichten}}</ref> Herausgebracht wird sie von [[Kieler Zeitung Verlags und Druckerei KG-GmbH & Co.]] Zusammen mit ihren Regionalausgaben (''Eckernförder Nachrichten, Holsteiner Zeitung, Ostholsteiner Zeitung, Segeberger Zeitung'') erzielt sie eine verkaufte Auflage von {{FormatZahl|{{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1920|Verk}}}} Exemplaren.<ref>Gesamtausgabe Kiel, {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|Quartalstext|Artikel}}, {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1920|Er}}</ref>


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Im Herbst [[1945]] wurde ein Antrag für eine Zeitungslizenz bei der britischen Militärverwaltung gestellt: "Die zu gründende bürgerlich-demokratische Partei bedarf einer schlagkräftigen Presse, auf die sie sich stützen kann. Sie fördert deshalb die Bestrebungen auf Wiedereröffnung der [[Kieler Neueste Nachrichten]]." Die erste Ausgabe der Kieler Nachrichten erschien am [[3. April]] [[1946]] als CDU-Lizenzzeitung - Inhaber der Lizenz war [[Curt Heinrich|Dr. Curt Heinrich]], ein ehemaliges NSDAP-Mitglied. Er hatte an der [[Fleethörn]] schon vor dem Krieg die [[1894]] gegründete ''[[Kieler Neueste Nachrichten]]'' und die [[1864]] gegründeten ''[[Kieler Zeitung]]'' verlegt.<ref>Vgl. Rickers, Karl: ''Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920 – 1970'' (Neumünster 1992) ISBN 3-529-02723-5</ref>
Im Herbst [[1945]] wurde ein Antrag für eine Zeitungslizenz bei der britischen Militärverwaltung gestellt: "Die zu gründende bürgerlich-demokratische Partei bedarf einer schlagkräftigen Presse, auf die sie sich stützen kann. Sie fördert deshalb die Bestrebungen auf Wiedereröffnung der [[Kieler Neueste Nachrichten]]." Die erste Ausgabe der Kieler Nachrichten erschien am [[3. April]] [[1946]] als CDU-Lizenzzeitung - Inhaber der Lizenz war [[Curt Heinrich|Dr. Curt Heinrich]], ein ehemaliges NSDAP-Mitglied. Er hatte an der [[Fleethörn]] schon vor dem Krieg die [[1894]] gegründete ''[[Kieler Neueste Nachrichten]]'' und die [[1864]] gegründeten ''[[Kieler Zeitung]]'' verlegt.<ref>Vgl. Rickers, Karl: ''Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920 – 1970'' (Neumünster 1992) ISBN 3-529-02723-5</ref>


: "Eine nachnationalsozialistische Solidargemeinschaft auf Grundlage eines eng geknüpften Ehemaligennetzwerkes bestand auch bei den Kieler Nachrichten – der auflagenstärksten Zeitung in Schleswig-Holstein. Das lag vor allem an der Tatsache, dass sich bürgerliche und nationalsozialistische Kollegen nach der Fusion der bürgerlichen [[Kieler Neueste Nachrichten|Kieler Neuesten Nachrichten]] mit dem NS-Parteiblatt [[Nordische Rundschau]] von [[1941]] bereits von einer mehrjährigen Zusammenarbeit her kannten.  
: "Eine nachnationalsozialistische Solidargemeinschaft auf Grundlage eines eng geknüpften Ehemaligennetzwerkes bestand auch bei den Kieler Nachrichten – der auflagenstärksten Zeitung in Schleswig-Holstein. Das lag vor allem an der Tatsache, dass sich bürgerliche und nationalsozialistische Kollegen nach der Fusion der bürgerlichen [[Kieler Neuesten Nachrichten]] mit dem NS-Parteiblatt [[Nordische Rundschau]] von [[1941]] bereits von einer mehrjährigen Zusammenarbeit her kannten.  


: Einige hatten schon ihr Volontariat bei dem Verleger der Kieler Nachrichten, [[Curt Heinrich]], absolviert, der seit [[1931]] Parteimitglied der [[NSDAP]] und 'Ortsgruppenleiter' im Kreis Rendsburg gewesen war. Sein frühes Engagement hatte sich für Heinrich später ausgezahlt: NSDAP-Gauleiter [[Heinrich Lohse|Lohse]] unterstützte Heinrich gegen Verbotsforderungen der parteiamtlichen Rundschau und überführte als einziger 'Gauleiter' die in seinem 'Gau' auflagenstärkste Zeitung lange Zeit nicht in Parteibesitz. Die ehemaligen lokalen und provinziellen NS-Funktionäre erinnerten sich jetzt im Bemühen, ihre beruflichen Karrieren fortzusetzen, an ihren ehemaligen Parteigenossen Heinrich. Dieser besaß nach Klärung seiner Angelegenheiten in einem spektakulären Untersuchungsausschussfall wieder den auflagenstärksten Zeitungsverlag des Landes und hatte sich [[1951]] politisch bereits wieder vollständig rehabilitiert. Heinrich unterstützte die Integration politischer Belasteter in seinen Verlag. Dazu zählten vor allem ehemalige NS-Rundschau-Mitarbeiter, unter anderem der ehemalige NS-Gauverlagsgeschäftsführer [[Hellmuth Jäger]]. Ein weiterer exponierter NS-Vertreterin den Reihen des Kieler Zeitungsverlags war der 'Landrat a.D.' und ehemalige Rendsburger [[NSDAP]]-Kreisleiter [[Julius Peters]], der [[1951]] als Gesellschafter in die Kieler Zeitung KG eintrat. Peters zeichnete auch die in den KN erscheinende Todesanzeige für Heinrich. Er hatte schon vor [[1945]] Kontakte zwischen Heinrich und dem ehemaligen NS-Gauleiter Lohse vermittelt, die Heinrich [[1942]] steuerliche Vorteile gebracht hatten. Zum Ausgleich ließ [[Heinrich Lohse]] für sein zuvor gezeigtes Entgegenkommen nach [[1945]] jetzt monatliche Apanagezahlungen zukommen."<ref>Oddey, Markus: "''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_18/Demokratische_Geschichte_Band_18_Essay_6.pdf Lizenzen, Entnazifizierung und Konzentration: Die Presse in Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus nach 1945]''" in: Demokratische Geschichte, Band: 18 (2007)</ref>
: Einige hatten schon ihr Volontariat bei dem Verleger der Kieler Nachrichten, [[Curt Heinrich]], absolviert, der seit [[1931]] Parteimitglied der [[NSDAP]] und 'Ortsgruppenleiter' im Kreis Rendsburg gewesen war. Sein frühes Engagement hatte sich für Heinrich später ausgezahlt: NSDAP-Gauleiter [[Heinrich Lohse|Lohse]] unterstützte Heinrich gegen Verbotsforderungen der parteiamtlichen Rundschau und überführte als einziger 'Gauleiter' die in seinem 'Gau' auflagenstärkste Zeitung lange Zeit nicht in Parteibesitz. Die ehemaligen lokalen und provinziellen NS-Funktionäre erinnerten sich jetzt im Bemühen, ihre beruflichen Karrieren fortzusetzen, an ihren ehemaligen Parteigenossen Heinrich. Dieser besaß nach Klärung seiner Angelegenheiten in einem spektakulären Untersuchungsausschussfall wieder den auflagenstärksten Zeitungsverlag des Landes und hatte sich [[1951]] politisch bereits wieder vollständig rehabilitiert. Heinrich unterstützte die Integration politischer Belasteter in seinen Verlag. Dazu zählten vor allem ehemalige NS-Rundschau-Mitarbeiter, unter anderem der ehemalige NS-Gauverlagsgeschäftsführer [[Hellmuth Jäger]]. Ein weiterer exponierter NS-Vertreterin den Reihen des Kieler Zeitungsverlags war der 'Landrat a.D.' und ehemalige Rendsburger [[NSDAP]]-Kreisleiter [[Julius Peters]], der [[1951]] als Gesellschafter in die Kieler Zeitung KG eintrat. Peters zeichnete auch die in den KN erscheinende Todesanzeige für Heinrich. Er hatte schon vor [[1945]] Kontakte zwischen Heinrich und dem ehemaligen NS-Gauleiter Lohse vermittelt, die Heinrich [[1942]] steuerliche Vorteile gebracht hatten. Zum Ausgleich ließ [[Heinrich Lohse]] für sein zuvor gezeigtes Entgegenkommen nach [[1945]] jetzt monatliche Apanagezahlungen zukommen."<ref>Oddey, Markus: "''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_18/Demokratische_Geschichte_Band_18_Essay_6.pdf Lizenzen, Entnazifizierung und Konzentration: Die Presse in Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus nach 1945]''" in: Demokratische Geschichte, Band: 18 (2007)</ref>
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Im ''Werner''-Comic von [[Rötger Feldmann]] (alias ''Brösel'') werden die ''Kieler Nachrichten'' als „Kieler Nachtwächter“ bezeichnet.
Im ''Werner''-Comic von [[Rötger Feldmann]] (alias ''Brösel'') werden die ''Kieler Nachrichten'' als „Kieler Nachtwächter“ bezeichnet.


== Literatur ==
* Dietrich, Heinz-Dietrich: ''[https://doi.org/10.5771/0010-3497-1970-2-127 "CDU-nahe Lizenzzeitungen (VI): "Kieler Nachrichten"]'' in:" Communicatio Socialis (1970) 127-132
== Bilder ==
== Bilder ==
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Fotos_395.jpg|KN-Gebäude, 1965
Fotos_395.jpg|KN-Gebäude, 1965
Werbung für die Kieler Nachrichten (KN) am Sockel einer Normaluhr (Kiel 54.351).jpg|Außenwerbung, 1973
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