Bearbeiten von „Kieler Synagogen“
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Nach der Kündigung des Mietverhältnisses für die Synagoge in der Kehdenstraße wurden die Gottesdienste vorübergehend in Privaträumen in der [[Schuhmacherstraße]] 31 abgehalten. Aber schon Ende Dezember 1869 konnte nach einer halbjährigen Bauzeit die jüdische Gemeinde ihre neugebaute dreistöckige Synagoge in der [[Haßstraße]] 5a, ein Werk des Hamburger Baumeisters ''Sigmund Selig'', beziehen. Der Betsaal fasste 85 Männer und besaß eine Frauenempore. Das Gebäude war aber bereits nach wenigen Jahrzehnten stark renovierungsbedürftig und ohnehin für die stark gewachsene Gemeinde zu klein geworden. Schon 1897 war ein erweiternder Umbau erwogen worden, der aber nicht vorgenommen wurde. Überdies wurde das Haus 1908 feuerpolizeilich gesperrt, so dass dort keine Gottesdienste mehr stattfinden konnten. | Nach der Kündigung des Mietverhältnisses für die Synagoge in der Kehdenstraße wurden die Gottesdienste vorübergehend in Privaträumen in der [[Schuhmacherstraße]] 31 abgehalten. Aber schon Ende Dezember 1869 konnte nach einer halbjährigen Bauzeit die jüdische Gemeinde ihre neugebaute dreistöckige Synagoge in der [[Haßstraße]] 5a, ein Werk des Hamburger Baumeisters ''Sigmund Selig'', beziehen. Der Betsaal fasste 85 Männer und besaß eine Frauenempore. Das Gebäude war aber bereits nach wenigen Jahrzehnten stark renovierungsbedürftig und ohnehin für die stark gewachsene Gemeinde zu klein geworden. Schon 1897 war ein erweiternder Umbau erwogen worden, der aber nicht vorgenommen wurde. Überdies wurde das Haus 1908 feuerpolizeilich gesperrt, so dass dort keine Gottesdienste mehr stattfinden konnten. | ||
Das Synagogengebäude wurde zwei Jahre später verkauft und anderweitig genutzt. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde es bis auf den bis 2019 vorhandenen Rest des Erdgeschosses zerstört. Es gab ab etwa 2010 eine Initiative, den Gebäuderest als Denkmal zu erhalten, weil es sich um das älteste Zeugnis eines jüdischen Sakralbaus in Kiel handelte. Im Juli/August 2019 wurde der Gebäuderest abgerissen, um ein Mehrfamilienhaus mit 47 Mietwohnungen zu errichten. Die Steine der Erdgeschossfassade wurden beim Abbruch nummeriert und gesichert. Sie sind seit 2022 mitsamt einer Informationstafel an gleicher Stelle und in der gleichen Anordnung in die Fassade des Neubaus integriert.<ref>Kieler Nachrichten vom 5. Mai 2022 (Druckausgabe) oder [ | Das Synagogengebäude wurde zwei Jahre später verkauft und anderweitig genutzt. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde es bis auf den bis 2019 vorhandenen Rest des Erdgeschosses zerstört. Es gab ab etwa 2010 eine Initiative, den Gebäuderest als Denkmal zu erhalten, weil es sich um das älteste Zeugnis eines jüdischen Sakralbaus in Kiel handelte. Im Juli/August 2019 wurde der Gebäuderest abgerissen, um ein Mehrfamilienhaus mit 47 Mietwohnungen zu errichten. Die Steine der Erdgeschossfassade wurden beim Abbruch nummeriert und gesichert. Sie sind seit 2022 mitsamt einer Informationstafel an gleicher Stelle und in der gleichen Anordnung in die Fassade des Neubaus integriert.<ref>Kieler Nachrichten vom 5. Mai 2022 (Druckausgabe) <!-- oder [online] (Bezahlschranke)--></ref> | ||
=== Goethestraße === | === Goethestraße === |