Krusenrotter Weg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Weg trug ursprünglich den Namen ''Krusenrade'' und führte damals nur von der Hamburger Chausssee zum Erbpachthof Krusenrott, ein ehemaliger herrschaftlichen Meierhof, an dessen Stelle sich heute die [[Liebfrauenkirche]] befindet. Später wurde er am Hof vorbei bis in das königliche Gehege Vieburg verlängert.
Der Weg trug ursprünglich den Namen ''Krusenrade'' und führte damals nur von der Hamburger Chausssee zum herrschaftliche Meierhof Krusenrott.<br>
Das Krusenrotter Weg wurde später am Hof vorbei bis in das königliche Gehege Vieburg verlängert.<br>


Der Weg wurde vom Hasseer Gemeinderat am [[23. Oktober]] [[1894]] mit ''Krusenrotter Straße'' benannt, aber bereits ein Vierteljahr später, am [[16. Januar]] [[1895]] in ''Krusenrotter Weg'' umbenannt.
Der Weg wurde vom Hasseer Gemeinderat am [[23. Oktober]] [[1894]] mit ''Krusenrotter Straße'' benannt, aber bereits ein Vierteljahr später, am [[16. Januar]] [[1895]] in ''Krusenrotter Weg'' umbenannt.
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Das Gelände hinter den Grundstücken 91 bis 117 beherbergte über mehrere Jahrzehnte eine Gärtnerei, die im Krusenrotter Weg 113 ansässig war. Nach der Stilllegung dieses Betriebs wurde dort in den Jahren 1998/99 die Straße [[Alte Gärtnerei]] angelegt und eine Ökosiedlung gebaut.
Das Gelände hinter den Grundstücken 91 bis 117 beherbergte über mehrere Jahrzehnte eine Gärtnerei, die im Krusenrotter Weg 113 ansässig war. Nach der Stilllegung dieses Betriebs wurde dort in den Jahren 1998/99 die Straße [[Alte Gärtnerei]] angelegt und eine Ökosiedlung gebaut.
== Hof Krusenrott ==
Krusenrott gehörte zu den Ländereien des Dorfes ''Drecksee''' (Drachse, Draxe, heute [[Drachensee]]). Herzog ''Adolf VIII.'' (* um 1401; † 1459) schenkte vor seinem Tod dem Schleswiger Archidiaconus ''Cord Cordes'' (1460 hat Christian I. die Schenkung bestätigt). Später gehörte der Hof zu dem ehemaligen herrschaftlichen Hof [[Vieburger Gehölz#Geschichte|Vieburg]] / [[Petersburger Weg|Petersburg]].<ref>[http://wiki-de.genealogy.net/Topographie_Holstein_1841/I-Z/429 Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Zweiter Theil J-Z, C. Fränckel Oldenburg (in Holstein) 1841, S. 429 (Vieburg)] und  [http://wiki-de.genealogy.net/Topographie_Holstein_1841/A-H/151 S. 151 (Drecksee]</ref><br>
Auf dem Hof Krusenrott entstand später ein Gasthof mit Tanzsaal. 1930 errichteten Franziskaner hier eine Niederlassung und der bisherige Tanzsaal wurde zu einem Kirchenraum umgebaut, welches im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vollständig zerstört wurde.<br>
An dieser Stelle wurde nach dem Krieg die katholische [[Liebfrauenkirche]] erbaut und das Franziskanerkloster wieder aufgebaut.<ref>[http://museen-sh.de/Objekt/DE-MUS-076111/lido/Krusenrott+1 Krusenrott] auf http://museen-sh.de museen-sh.de], abgerufen am 8. Juli 2019</ref><br> Seit 2003 übernahm das [[Kovent Haus Damiano]] (Gemeinschaft der Franziskanerinnen) das Kloster.<ref>[https://franziskanerinnen-muenster.de/wordpress/wir-in-der-welt/wir-in-deutschland/konvente/#kiel Konvent Haus Damiano in Kiel] und [http://www.haus-damiano-kiel.de/index.php Haus Damiano Kiel], abgerufen am 06. Juli 2019</ref>


== Bauwerke ==
== Bauwerke ==
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* Nr. 10: Elektroinstallation Bruno Voss
* Nr. 10: Elektroinstallation Bruno Voss
* Nr. 15: Fotograf Astrid Neumann
* Nr. 15: Fotograf Astrid Neumann
* Nr. 41: [[Konvent Haus Damiano]] mit Gästekloster, DHL-Postshop und Café
* Nr. 56a: Wald-Kita Vieburger Gehölz (Pädiko)
* Nr. 56a: Wald-Kita Vieburger Gehölz (Pädiko)


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* Nr. 1: [[Datei:Apotheke.png|10px|Apotheke]] [[Marien-Apotheke]]; mindestens seit 1959, ab 1. April 2016 geschlossen
* Nr. 1: [[Datei:Apotheke.png|10px|Apotheke]] [[Marien-Apotheke]]; mindestens seit 1959, ab 1. April 2016 geschlossen
* Nr. 10: Rehder Heizungsmarkt
* Nr. 10: Rehder Heizungsmarkt
 
* Gasthof und Restaurant Krusenrott
== Bilder ==
== Bilder ==
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Version vom 9. Juli 2019, 09:44 Uhr

Der Krusenrotter Weg geht zwischen dem Rondeel und dem Waldwiesenkreuz als Seitenstraße von der Hamburger Chaussee ab. Er führt von dort im Bogen zum Theodor-Heuss-Ring, geht mit einer Fußgängerbrücke über diesen hinweg, durchquert den westlichen Zipfel des Vieburger Gehölzes und führt dann bis zur Pestalozzistraße.

Geschichte

Der Weg trug ursprünglich den Namen Krusenrade und führte damals nur von der Hamburger Chausssee zum herrschaftliche Meierhof Krusenrott.
Das Krusenrotter Weg wurde später am Hof vorbei bis in das königliche Gehege Vieburg verlängert.

Der Weg wurde vom Hasseer Gemeinderat am 23. Oktober 1894 mit Krusenrotter Straße benannt, aber bereits ein Vierteljahr später, am 16. Januar 1895 in Krusenrotter Weg umbenannt.

Am damaligen Ende des Krusenrotter Weges wurde in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts der Große Exerzierplatz angelegt. Der Exerzierplatz begann dort, wo heute der Krummbogen vom Krusenrotter Weg abzweigt und umfasste die Fläche bis hin zur heutigen Pestalozzistraße. Er war in den Tagen der Revolution am Ende des Ersten Weltkrieges Schauplatz der ersten Massenversammlungen und Ausgangspunkt jener Demonstration, die am 3. November 1918 die ersten Toten der Revolution forderte.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Exerzierplatz beseitigt. Seine Fläche wurde von der Stadt Kiel aufgesiedelt und der Krusenrotter Weg verlängert, so dass er 1927 bis zur Pestalozzistraße führte.[1] Die Häuser im neu gebauten Straßenabschnitt gehörten wie die in der Fröbelstraße der "Siedlungsgenossenschaft für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene", die ihren Sitz auch im Krusenrotter Weg 75, dem ersten Haus links hinter dem Krummbogen, hatte.

Seit 1966 zerschneidet das Kieler Hufeisen den Krusenrotter Weg mit dem Theodor-Heuss-Ring durch eine vierspurige Straße, die dort nicht überquert werden kann. Im Juni 1976 wurde dort eine Fußgängerbrücke installiert.

Das Gelände hinter den Grundstücken 91 bis 117 beherbergte über mehrere Jahrzehnte eine Gärtnerei, die im Krusenrotter Weg 113 ansässig war. Nach der Stilllegung dieses Betriebs wurde dort in den Jahren 1998/99 die Straße Alte Gärtnerei angelegt und eine Ökosiedlung gebaut.

Hof Krusenrott

Krusenrott gehörte zu den Ländereien des Dorfes Drecksee' (Drachse, Draxe, heute Drachensee). Herzog Adolf VIII. (* um 1401; † 1459) schenkte vor seinem Tod dem Schleswiger Archidiaconus Cord Cordes (1460 hat Christian I. die Schenkung bestätigt). Später gehörte der Hof zu dem ehemaligen herrschaftlichen Hof Vieburg / Petersburg.[2]

Auf dem Hof Krusenrott entstand später ein Gasthof mit Tanzsaal. 1930 errichteten Franziskaner hier eine Niederlassung und der bisherige Tanzsaal wurde zu einem Kirchenraum umgebaut, welches im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört wurde.

An dieser Stelle wurde nach dem Krieg die katholische Liebfrauenkirche erbaut und das Franziskanerkloster wieder aufgebaut.[3]
Seit 2003 übernahm das Kovent Haus Damiano (Gemeinschaft der Franziskanerinnen) das Kloster.[4]

Bauwerke

Kirchen

Unternehmen

  • Nr. 10: Elektroinstallation Bruno Voss
  • Nr. 15: Fotograf Astrid Neumann
  • Nr. 41: Konvent Haus Damiano mit Gästekloster, DHL-Postshop und Café
  • Nr. 56a: Wald-Kita Vieburger Gehölz (Pädiko)

Ehemalige Unternehmen

  • Nr. 1: Apotheke Marien-Apotheke; mindestens seit 1959, ab 1. April 2016 geschlossen
  • Nr. 10: Rehder Heizungsmarkt
  • Gasthof und Restaurant Krusenrott

Bilder

Weblinks

Kiel „Krusenrotter Weg“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Zweiter Theil J-Z, C. Fränckel Oldenburg (in Holstein) 1841, S. 429 (Vieburg) und S. 151 (Drecksee
  3. Krusenrott auf http://museen-sh.de museen-sh.de], abgerufen am 8. Juli 2019
  4. Konvent Haus Damiano in Kiel und Haus Damiano Kiel, abgerufen am 06. Juli 2019