Nikolaikirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Alter_Markt_um_1868.jpg|Die Nikolaikirche und die Persianischen Häuser um 1868
Trauerzug Esmarch.jpg|Die Nikolaikirche 1908 mit dem Trauerzug für Professoer Esmarch
Nikolaikirche Innenraum 1938.jpg|Innenraum der Nikolaikirche vor der Kriegszerstörung
Nikolaikirche_Ruine_1947.jpg|Die Nikolaikirche 1947
Nikolaikirche Innenraum 1968.jpg|Altar und Chor der Nikolaikirche 1968
Kiel Alter Markt 1965.jpg|Blick über den [[Alter Markt|Alten Markt]] zur Nikolaikirche (links) und zum Kaufhaus [[Karstadt (Alter Markt)|Karstadt]] in der [[Holstenstraße]], 1965
Kiel Alter Markt 1965.jpg|Blick über den [[Alter Markt|Alten Markt]] zur Nikolaikirche (links) und zum Kaufhaus [[Karstadt (Alter Markt)|Karstadt]] in der [[Holstenstraße]], 1965
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Version vom 11. November 2016, 20:32 Uhr

Bei Nacht
Der Flügelaltar der Kirche
Der Geistkämpfer

Die evangelische Nikolaikirche am Alten Markt ist die Hauptkirche von Kiel und das älteste erhaltene Gebäude der Stadt.[1]

Geschichte

Der gotische Hallenbau der Nikolaikirche wurde um 1242 errichtet und 100 Jahre später nach dem Vorbild der Petrikirche in Lübeck umgebaut und mit einem langen Chor versehen als Backsteinhallenkirche fertiggestellt. In den Jahren 1877 bis 1884 bekam die Kirche eine neugotische Fassade und wurde mit Maschinenziegeln verblendet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kirchengebäude bei einem alliierten Luftangriff am 22. Mai 1944 schwer zerstört. Der brennende Turmhelm und der Dachstuhl durchschlugen dabei alle Gewölbe des Mittelschiffs und des südlichen Seitenschiffs. Das Nordschiff wurde ebenfalls beschädigt. Die wertvolle Innenausstattung war in den Jahren zuvor geborgen worden.[2] Der Wiederaufbau erfolgte 1950 durch den Architekten Gerhard Langmaack zu großen Teilen in neuzeitlichen Formen und Konstruktionen, wie beispielsweise Betonpfeilern und einer Stahlbetondecke. Die alten Gewölbe wurden nicht wiedererrichtet, stattdessen erhielt der Außenbau ein schlichtes, alle drei Schiffe zusammenfassendes Satteldach. 1986 wurden die Innenräume durch Peter Kahlcke, Kiel, renoviert.

Ausstattung

  • Erzväteraltar (1460)
  • Bronze-Taufbecken von Hans Apengeter (1344)
  • Triumphkreuz (1490)
  • barocke Kanzel (1705)
  • Nagelkreuz von Coventry (1947)

Geistkämpfer

Der Geistkämpfer wurde von Ernst Barlach im Auftrag der Stadt Kiel geschaffen und war die erste Großplastik des expressionistischen Bildhauers und Grafikers. In dem schwerttragenden Engel auf dem wolfsähnlichen Wesen wird die Erhabenheit und der Sieg des Geistes über das Böse dargestellt.

Die Bronzeplastik wurde 1928 an der Heiligengeistkirche am ehemaligen Franziskanerkloster ohne öffentliche Feier enthüllt, da das Kunstwerk bei der Bevölkerung zunächst überwiegend auf Ablehnung stieß. Die namenlose Skulptur wurde von den Kielern „Geistkämpfer“ genannt, ein Titel, den auch der Künstler bald übernahm. 1937 entfernten die Nationalsozialisten die Plastik als entartete Kunst. Sie konnte jedoch vor dem Einschmelzen gerettet werden und wurde in Schnega im Atelier von Hugo Körtzinger, einem Freund Ernst Barlachs, versteckt.[3] Die Stadt kaufte den Geistkämpfer nach dem Krieg zurück und er fand 1954 seinen Platz an der Nikolaikirche.

Weitere Abgüsse der Skulptur stehen vor dem Minneapolis Institute of Arts, in Minneapolis, Minnesota, sowie vor der Gethsemanekirche (Berlin).

Sagen

In der Sagensammlung von Karl Viktor Müllenhoff findet sich: „In der Kieler Nikolaikirche spielten während der Predigt die Chorknaben in einem Winkel hinter der Orgel Karten; einer fluchte sogar dabei. Da ist der Teufel gekommen und hat ihm den Hals umgedreht (oder ihm so an die Ohren geschlagen), daß das Blut an die Wand spritzte, und darauf ist er mit ihm zum Fenster hinausgefahren. Der Blutfleck ist noch zu sehen und durch kein Übertünchen wegzubringen. Das Fenster kann auch nicht wieder eingesetzt werden; denn gleich ist es wieder entzwei.“ [4]

Bilder

Weblinks

Karte „Nikolaikirche“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

 Commons: Nikolaikirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wikipedia: „Nikolaikirche“
  2. Hartwig Beseler, Niels Gutschow: Kriegsschicksale Deutscher Architektur. Band I: Nord. Wachholtz, Neumünster o.J., S. 4.
  3. Landkreis Lüchow-Dannenberg: Zeitenwenden - Wendezeiten, 2010, S. 70
  4. Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 158.