Bearbeiten von „Persianische Häuser“
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[[Datei:Fotos 13891.jpg|mini|Die Persianischen Häuser vor der [[Nikolaikirche]], um 1868]] | [[Datei:Fotos 13891.jpg|mini|Die Persianischen Häuser vor der [[Nikolaikirche]], um 1868]] | ||
Bei den '''Persianischen Häusern''' handelte es es sich um eine Reihe von Gebäuden, die in den Jahren von 1632 bis 1638<ref>[ | Bei den '''Persianischen Häusern''' handelte es es sich um eine Reihe von Gebäuden, die in den Jahren von 1632 bis 1638<ref>[http://kiel.ingowelt.de/alter-markt2.htm "Kiel einst und jetzt: Alter Markt" auf ingowelt.de]</ref> als Packhäuser für persische Waren gebaut worden waren. | ||
== Hintergrund == | == Hintergrund == | ||
Der Landesfürst | Der Landesfürst Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf<ref>{{WP|Friedrich_III._(Schleswig-Holstein-Gottorf)|Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf}}</ref> plante im 17. Jahrhundert, neue Impulse für die Wirtschaft zu schaffen, indem er eine Handelsroute für asiatische Waren schaffen wollte, die über Russland oder Persien führen sollte und damit den Seeweg um Afrika herum vermied. Sie sollte über Kiel und das 1621 gegründete Friedrichstadt Anschluss an den westeuropäischen Fernhandel finden. | ||
Hierzu sandte er von 1633 bis 1639 zunächst eine Delegation nach Moskau und dann nach Isfahan, um dort entsprechende Handelsverträge abzuschließen. Beide Expeditionen bleiben erfolglos, was das Ende der herzoglichen Handelspläne bedeutete.<ref>{{WP|https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_III._(Schleswig-Holstein-Gottorf)#Fernhandel|Details zu den Fernhandelsplänen}}</ref> | Hierzu sandte er von 1633 bis 1639 zunächst eine Delegation nach Moskau und dann nach Isfahan, um dort entsprechende Handelsverträge abzuschließen. Beide Expeditionen bleiben erfolglos, was das Ende der herzoglichen Handelspläne bedeutete.<ref>{{WP|https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_III._(Schleswig-Holstein-Gottorf)#Fernhandel|Details zu den Fernhandelsplänen}}</ref> | ||
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Durch die Häuserreihe besaß die Südostseite des Marktes eine geschlossene Bebauung; links und rechts reichte diese bis unmittelbar an die [[Flämische Straße|Flämische]] bzw. die [[Schuhmacherstraße]] heran. Ein Blick auf die sehr genaue Homannsche Karte von 1726 macht das deutlich. | Durch die Häuserreihe besaß die Südostseite des Marktes eine geschlossene Bebauung; links und rechts reichte diese bis unmittelbar an die [[Flämische Straße|Flämische]] bzw. die [[Schuhmacherstraße]] heran. Ein Blick auf die sehr genaue Homannsche Karte von 1726 macht das deutlich. | ||
Auf zeitgenössischen Bildern finden sich oft nicht mehr alle Häuser wieder. Die älteren Häuser auf der rechten Seite wurden von links | Auf zeitgenössischen Bildern finden sich oft nicht mehr alle Häuser wieder. Die älteren Häuser auf der rechten Seite wurden von rechts nach links in den Jahren 1901, 1906 und 1907 abgebrochen. Damit war nicht nur die enge Kreuzung am Beginn der [[Holstenstraße]] besser passierbar, sondern auch das Portal der Nikolaikirche vom Markt wieder sichtbar geworden. Als rechter Abschluss der Häuserreihe wurde ein halbrunder Pavillon mit Obergeschoss errichtet, der einen Zigarrenladen beherbergte. | ||
Das linke Haus der Reihe (Markt 15) war bereits 1877 | Das linke Haus der Reihe (Markt 15) war bereits 1877 beseitigt worden.<ref>Jensen, Jürgen: "Historischer Stadtbildatlas Kiel", Neumünster (Wachholtz) 1986, ISBN 3-529-02678-6 (Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Sonderveröffentlichung 19); Text zu Bild 4 und 5.</ref> | ||
Bei [[Luftangriffe auf Kiel|Bombenangriffen]] im Verlauf des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die verbliebenen vier Häuser am [[22. Mai]] [[1944]] durch Brandbomben vollständig zerstört. | Bei [[Luftangriffe auf Kiel|Bombenangriffen]] im Verlauf des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden die verbliebenen vier Häuser am [[22. Mai]] [[1944]] durch Brandbomben vollständig zerstört. |