Bearbeiten von „Schreventeich (Gewässer)“
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Der '''Schreventeich''' ist ein natürliches Gewässer westlich der Kieler Innenstadt und ein Teil des [[Schrevenpark]]s.<br> | Der '''Schreventeich''' ist ein natürliches Gewässer westlich der Kieler Innenstadt und ein Teil des [[Schrevenpark]]s.<br> | ||
Sein Name rührt daher, dass er in vergangenen Jahrhunderten zum Besitz des Landesherrn gehörte. Die [[plattdeutsch]]e Bezeichnung'' 's Greven Diek'' (des Grafen Teich) verschliff sich in eine Mischung aus Platt- und Hochdeutsch zum Namen ''Schreventeich''. Unter dieser Bezeichnung wurde er sowohl namensgebend für den umliegenden Schrevenpark als auch für den [[Schrevenpark|Stadtteil]]. Erst 1862 gelangte der Teich in den Besitz der Stadt.<br> | |||
Der Teich ist eiszeitlichen Ursprungs und war ursprünglich ungefähr doppelt so groß. Die [[Varendorfsche Karte]] von 1798 und der Stadtplan von Thalbitzer (1853) zeigen, dass der Teich damals im Bereich [[Lessingplatz]]/[[Jahnstraße]] bis an den heutigen [[Knooper Weg]] heranreichte. Davon zeugt noch heute der 1872 vergebene Straßenname [[Teichstraße]].[[Datei:Varendorf(10) Ausschnitt Schreventeich.jpg|mini|links|Varendorfsche Karte]] | |||
== Wasserreservoir der Stadt == | == Wasserreservoir der Stadt == | ||
In vergangenen Jahrhunderten diente der Teich der Wasserversorgung der Stadt. Das bewahrte ihn auch vor der vollständigen Zuschüttung oder Trockenlegung, die die übrigen Teiche im Süden ([[Großer Prüner Teich]], 1840; [[Pferdeborn]] und [[Ziegelteich (Gewässer)|Ziegelteich]], 1867) und Westen (Großer und Kleiner [[Galgenteiche|Galgenteich]], 1887) der Stadt erlitten. | In vergangenen Jahrhunderten diente der Teich der Wasserversorgung der Stadt. Das bewahrte ihn auch vor der vollständigen Zuschüttung oder Trockenlegung, die die übrigen Teiche im Süden ([[Großer Prüner Teich]], 1840; [[Pferdeborn]] und [[Ziegelteich (Gewässer)|Ziegelteich]], 1867) und Westen (Großer und Kleiner [[Galgenteiche|Galgenteich]], 1887) der Stadt erlitten. | ||
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Das durch die Leitung versorgte Wasserbecken im Schlosshof durfte auch von der Bevölkerung genutzt werden, wenn sich auf dem Schloss keine fürstliche Herrschaft befand. Die übermäßige öffentliche Nutzung durch das Befüllen von Wasserwagen und das Waschen von Kleidern wurde allerdings 1756 untersagt.<ref>"Die Brunnen im alten Kiel", in: Arthur Gloy, "Aus Kiels Vergangenheit und Gegenwart", Kiel (Robert Cordes Verlag), 1925, S. 161-165</ref> | Das durch die Leitung versorgte Wasserbecken im Schlosshof durfte auch von der Bevölkerung genutzt werden, wenn sich auf dem Schloss keine fürstliche Herrschaft befand. Die übermäßige öffentliche Nutzung durch das Befüllen von Wasserwagen und das Waschen von Kleidern wurde allerdings 1756 untersagt.<ref>"Die Brunnen im alten Kiel", in: Arthur Gloy, "Aus Kiels Vergangenheit und Gegenwart", Kiel (Robert Cordes Verlag), 1925, S. 161-165</ref> | ||
Mit Vertrag vom [[12. Februar]] [[1862]] kaufte die Stadt den Schreventeich vom dänischen König und baute ihn für die Trinkwasserversorgung aus. Der Südteil des Teiches wurde ausgebaggert. Mit dem Aushub wurde ein Damm gebaut, der den Teich in ein Süd- und ein Nordbecken teilte. Das Nordbecken wurde 1869 zugeschüttet. Dort entstanden später Kleingärten.<ref>Erinnerungstag | Mit Vertrag vom [[12. Februar]] [[1862]] kaufte die Stadt den Schreventeich vom dänischen König und baute ihn für die Trinkwasserversorgung aus. Der Südteil des Teiches wurde ausgebaggert. Mit dem Aushub wurde ein Damm gebaut, der den Teich in ein Süd- und ein Nordbecken teilte. Das Nordbecken wurde 1869 zugeschüttet. Dort entstanden später Kleingärten.<ref>Erinnerungstag [http://foerdefluesterer.de/Artikel/news/am-12-februar-1862-kaufte-die-stadt-den-schreventeich-als-trinkwasserreservoir.4128.html 12..Februar 1862] bei fördeflüsterer.de, abgerufen am 10. August 2017</ref> | ||
Ab 1863 wurde die neue Wasserversorgung der Stadt aus dem Schreventeich in Betrieb genommen. Aber schon 1874 reichte die Wassermenge des Schreventeichs für die wachsende Stadt nicht mehr aus. Daher wurden in den Folgejahren zunächst mehrere Tiefbrunnen im Süden der Stadt (Vorstadt, Vollrathswiese, Vieburg) gebohrt, das erste Kieler Wasserwerk in der [[Alte Lübecker Chaussee|Lübecker Chaussee]] | Ab 1863 wurde die neue Wasserversorgung der Stadt aus dem Schreventeich in Betrieb genommen. Aber schon 1874 reichte die Wassermenge des Schreventeichs für die wachsende Stadt nicht mehr aus. Daher wurden in den Folgejahren zunächst mehrere Tiefbrunnen im Süden der Stadt (Vorstadt, Vollrathswiese, Vieburg) gebohrt, das erste Kieler Wasserwerk in der [[Alte Lübecker Chaussee|Lübecker Chaussee]] | ||
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Die Eiswerke am Schreventeich fielen 1901 schließlich der Anlage des Schrevenparks zum Opfer. Heute ist der Schreventeich das wärmste Gewässer in Kiel und friert nur noch sehr selten zu, weil sein Wasser als Kühlwasser für das Kraftwerk Humboldtstraße dient.<ref>[http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Parkserie-Teil-3-Schrevenpark-Das-gruene-Wohnzimmer-Kiels Parkserie der Kieler Nachrichten, Teil 3] vom 12. August 2015, bei kn-online abgerufen am 10. August 2017</ref> | Die Eiswerke am Schreventeich fielen 1901 schließlich der Anlage des Schrevenparks zum Opfer. Heute ist der Schreventeich das wärmste Gewässer in Kiel und friert nur noch sehr selten zu, weil sein Wasser als Kühlwasser für das Kraftwerk Humboldtstraße dient.<ref>[http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Parkserie-Teil-3-Schrevenpark-Das-gruene-Wohnzimmer-Kiels Parkserie der Kieler Nachrichten, Teil 3] vom 12. August 2015, bei kn-online abgerufen am 10. August 2017</ref> | ||
== Wasservögel == | == Wasservögel == | ||
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Zur Rettung des Gewässers wurde damals die Zahl der Tiere durch eine Reihe von Maßnahmen verringert. So wurden etliche Vögel in andere Gewässer umgesiedelt. Die Brutmöglichkeiten wurden eingeschränkt, indem das eingezäunte Brutgebiet am Seeufer nahe der [[Herderstraße]] stark verkleinert und das Inselchen nahe der [[Sternstraße]] durch eine Brücke für Parkbesucher zugänglich gemacht wurde. Außerdem wurde eine Seebelüftung installiert und das Füttern der Tiere untersagt. | Zur Rettung des Gewässers wurde damals die Zahl der Tiere durch eine Reihe von Maßnahmen verringert. So wurden etliche Vögel in andere Gewässer umgesiedelt. Die Brutmöglichkeiten wurden eingeschränkt, indem das eingezäunte Brutgebiet am Seeufer nahe der [[Herderstraße]] stark verkleinert und das Inselchen nahe der [[Sternstraße]] durch eine Brücke für Parkbesucher zugänglich gemacht wurde. Außerdem wurde eine Seebelüftung installiert und das Füttern der Tiere untersagt. | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |