Schroeder-Bau

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Hebbelschule

Mit dem Begriff "Schroeder-Bau" bezeichnet man die von Rudolf Schroeder entworfenen Pavillon-Schulen.

Der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg erforderte es, dass Schulen schnell gebaut werden. Daher wurde dieses Muster in über 20 Schulen in Kiel von 1949 bis zum Ende der 1960er-Jahre angewandt. Treibende Kraft hinter den ersten Bauten war die fortschrittliche Stadtschulrätin Toni Jensen.

Charakteristisch für diese Bauart waren die ebenerdigen Pavillonzeilen mit einem vorgelagerten Garten, der sogenannten "Freiluftklasse". Fachräume waren üblicherweise in mehrstöckigen Gebäudeteilen untergebracht.

"Der Architekt Rudolf Schroeder setzte sich während seiner Mitarbeit im Kieler Hochbauamt (1927 – 1962) für einen aufgelockerten Baustil ein. Ein typisches Beispiel ist die 1949/1950 gebaute Goethe-Schule mit einem Turm für die Fachräume und Zeilen für die Klassenräume. Zwischen den Zeilen liegen kleine Grünflächen, sodass jeder Klassenraum über ein “Klassenzimmer im Grünen” verfügt. Der Zugang zu den Klassenräumen erfolgt über Laubengänge. Jeder Klassenraum hat einen Vorraum mit Waschbecken und Garderobe. Es sollte damals ein Eindruck von Intimität und Gemütlichkeit vermittelt werden. Die Kinder sollten sich zu Hause fühlen. Außerdem waren frische Luft und Kontakt zur Natur Teil dieses reformpädagogischen Konzepts, das sich auch auf Maria Montessori beruft. Auch die Wohnbebauung aus dieser Zeit folge dem Prinzip der Zeilen im Park. Die Menschen sollten aus den stickigen Mietskasernen ins Grüne ziehen. Das war das Prinzip der Gartenstadt, das auch in Kiel an vielen Stellen umgesetzt wurde."[1]

Die ersten nach diesem Muster gebauten Schulen waren die Kronsburger Schule und die Goethe-Gemeinschaftsschule.

Mittlerweile stoßen die Raumkonzepte von damals an die pädagogischen Anforderungen vorn heute.

Schroeder-Schulen

Literatur

Einzelnachweise

  1. kiel aktuell: "Schicksal der Schroeder-Schulen", 25. September 2020