Sophienblatt: Unterschied zwischen den Versionen

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== Ehemalige Unternehmen ==
== Ehemalige Unternehmen ==
* Nr. 2: [[Hertie]] (bis 2001, anschließend Karstadt)
* Nr. 2: [[Hertie]] (bis 2001, anschließend Karstadt)
* Nr. 4/8: [[Hotel Continental]]
* Nr. 5: [[Kinephon-Theater Zur Krone]] - ein Kino
* Nr. 5: [[Kinephon-Theater Zur Krone]] - ein Kino
* Nr. 9: [[Gaardener Bank]]
* Nr. 9: [[Gaardener Bank]]
* Nr. 10: [[Buchhandlung Glodeck]]
* Nr. 10: [[Buchhandlung Glodeck]]
* Nr. 25: [[Hansa-Hotel]]
* Nr. 28a: [[Movie]] - ein Kino
* Nr. 28a: [[Movie]] - ein Kino
* Nr. 35: Etablissement [[Geisterhalle]], später ''Tonhalle''
* Nr. 35: Etablissement [[Geisterhalle]], später ''Tonhalle''

Version vom 28. September 2020, 21:40 Uhr

Geschichte

Der Name Sophienblatt entstand aus dem lateinischen salvia, eine zum Bierbrauen benutzte Hopfenart, die auf den Äckern vor der damaligen Stadtgrenze angebaut wurde. Als Straßenname wird das Sophienblatt 1835 erstmals aufgeführt im Kieler Adreßbuch.[1]

Dezember 1980 - Besetzung des Sophienhofes

Der Innenstadt- und Bahnhofsbereich wurden im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Der Wiederaufbau des Bahnhofsbereiches begann in den 1950er Jahren. Die Stadt erwog dann die Sanierung des Sophienblattes zwischen Herzog-Friedrich- und Lerchenstraße. Bereits 1970 war der stehen gebliebene Erweiterungsbau des Thaulow-Museums zugunsten des Hertie-Kaufhauses abgerissen und an dieser Stelle die Straßenfront zurückverlegt worden Die Folge war, dass das Sophieneck in den Straßenraum hineinragte. Es wurde daher beschlossen, das Sophienblatt zu erweitern und zwischen Lerchen- und Herzog-Friedrich-Straße eine Flächensanierung vorzunehmen, d.h. die vorhandenen Bauten sollten nicht renoviert, sondern abgerissen werden und Neubauten Platz machen.

Die Proteste gegen den Abriss der Häuser waren vielfältig und am spektakulärsten sicherlich 1980 die Besetzung der Gebäude durch die „Initiative Schöner Wohnen“. Kritik an der Flächensanierung im Sophienblatt kam auch von Denkmalpflegern und Kunsthistorikern, die auf die kunsthistorische Bedeutung dieser Häuserzeile aufmerksam machten. Auch die Kieler SPD hatte 1981 die Erhaltung der Altbauten in der südlichen Innenstadt befürwortet, ebenso die Rathausfraktion der Grünen. Die Stadt hielt aber an dem Sanierungsplan fest, denn sie fürchtete Regressansprüche im Falle der Planänderung.

1981 begann dann mit dem Abbruch zweier Läden die ersten Abrissarbeiten im Sophienblatt. Sie wurden von den Hausbesetzern des angrenzenden Sophienhofes mit Protest begleitet. Im Juli 1983 wurden im Sanierungsgebiet unter riesigem Polizeiaufgebot die letzten Häuser beseitigt.[2] Am Sonnabend, dem 23. Juli, ging der Sophienhof „in die Knie“, wie die Kieler Nachrichten berichteten.

Weit über zehn Jahre wurde im Sanierungsgebiet geplant, umgeplant, wurden Vorstellungen reduziert und wieder verworfen, bis endlich am Donnerstag, dem 3. März 1988, der Sophienhof feierlich eingeweiht wurde.[3]

Umbau

Ab dem 12. September 2019 wurde der Kreuzungsbereich Sophienblatt / Gablenzstraße / Hummelwiese in großem Umfang umgebaut. Damit soll erreicht werden, dass die vom Ostufer kommenden LKW-Verkehre aus der hochbelasteten Bahnhofstraße ferngehalten und über die Hamburger Chaussee zum Theodor-Heuss-Ring umgeleitet werden.[4]

Stolpersteine

  • Sophienblatt 11 für Pauline Feldmann - geb. Schüler
  • Sophienblatt 75 für Hugo Hahn

Kulturdenkmale

Folgende Objekte sind in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Vorstadt eingetragen.[5]

  • Nr. 3: Kontorhaus
  • Nr. 13-17: ehemaliges Provinzialversicherungsgebäude
  • Nr. 19: Bürohaus
  • Nr. 21a: Wohn- und Geschäftshaus
  • Nr. 21: ehemaliges Sparkassengebäude

(Die Häuserzeile Nr. 13-21 ist im Bild oben abgebildet.)

Behörden

  • Nr. 74-78: Außenstelle des DLZP

Öffentliche Einrichtungen

Unternehmen

Ehemalige Unternehmen

Abgegangene Gebäude

Bilder

Weblinks

Kiel „Sophienblatt“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

 Commons: Sophienblatt (Kiel) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Abriss Sophienblatt - Bildergalerie auf kieler-rundschau.de, abgerufen am 23.07.2018
  3. Kieler Erinnerungstage: 3. Dezember 1980 auf kiel.de
  4. Pressemeldung auf kiel.de, abgerufen am 13.09.2019
  5. Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia