Städtepartnerschaft Gdynia

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Mit der polnischen Stadt Gdynia (ehemals Gdingen, von 1939 bis 1945 Gotenhafen) ist die Stadt Kiel seit dem 25. Juli 1985 durch eine Städtepartnerschaft verbunden, die am 7. Februar 1997 erneuert wurde.[1]

Die Partnerstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gdynia ist eine polnische Hafenstadt am Westufer der Danziger Bucht mit 247 000 Einwohnern (Stand 2016). Die Stadt bildet mit den südlichen Nachbarstädten Sopot (deutsch Zopot, 37 000 Einwohner) und Gdańsk (Danzig, 464 000 Einwohner) als Dreistadt Danzig eine gemeinsame Wirtschaftsregion. Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg mit der Beschießung des polnischen Munitionslagers auf der Westerplatte in der Freien Stadt Danzig. Die Westerplatte liegt nur gut 10 km Luftlinie vom Stadtzentrum von Gdynia entfernt und die Stadt war vom ersten Kriegstag an von Besetzung und Gräueltaten durch die deutsche Wehrmacht und die SS betroffen. Erst sechs Wochen vor Kriegsende, am 28. März 1945, wurde die Stadt von der Roten Armee erobert.[2]

Die Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1966 entwickelte Kiel gezielt seine partnerschaftlichen Beziehungen zu Städten im Ostseeraum. 1971 wurden in kiel erstmals Polnische Tage und 1972 in Gdynia Kieler Tage veranstaltet. Am 24. Mai 1972 gründete sich in Kiel auch die Deutsch-Polnische Gesellschaft. So gab es vor dem Beginn einer offiziellen Städtepartnerschaft schon eine rege Zusammenarbeit auf kultureller, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene.

Am 25. Juli 1985 schlossen schließlich beide Städte eine Rahmenvereinbarung über ihre Zusammenarbeit. dieser Vertrag wurde später in einer aktualisierten Fassung, die den veränderten politischen Strukturen in Polen Rechnung trägt, am 7. Februar 1997 erneut unterzeichnet.

Die Städtepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partnerschaft besitzt heute eine Vielzahl von Facetten. Hierzu gehören ungezählte Festivals, Märkte, Konzerte, Ausstellungen und Tagungen ebenso wie die Teilnahme Kieler Jugendlicher an den Jugendsportwettkämpfen der Partnerstädte in Gdynia und die Bürgerbegegnungen, bei denen sich Menschen aus beiden Städten gegenseitig zu Hause besuchen.

Die Auslandsabteilungen der Partnerstädte betreuen solche Aktionen ebenso wie die Entsendung von offiziellen Delegationen, etwa aus Gdynia nach Kiel zum Internationalen Städteforum und der Kieler Woche. Vor allem die Deutsch-Polnische Gesellschaft, Schulen und Hochschulen, Vereine und Verbände, die Industrie- und Handelskammern und weitere Institutionen haben breite Kontakte erschlossen und Begegnungen organisiert.

In der polnischen Partnerstadt ist als gemeinsames Projekt der Grünflächenämter von Gdynia und Kiel zwischen 1997 und2001 ein Kiel-Park entstanden.[3]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gdynia besitzt insgesamt 15 Städtepartnerschaften; Kiel ist die einzige deutsche Partnerstadt.

Die Gdynia-Halle beim Hans-Geiger-Gymnasium in der Poppenrade 53 wurde nach der Partnerstadt benannt.

Von 1967 bis 1992 schloss Kiel neue Städtepartnerschaften ausschließlich mit Städten im Ostseeraum ab. Die Partnerschaft mit Gdynia bildete die zweite von insgesamt sechs Partnerschaften mit Hafenstädten zwischen Stralsund und Vaasa.

Das Passagierschiff Wilhelm Gustloff, das als Truppentransporter diente, verließ am 30. Januar 1945 mit Flüchtlingen überfüllt Gotenhafen mit dem Zielhafen Kiel. Das Schiff wurde in der folgenden Nacht von einem sowjetischen U-Boot vor der pommerschen Küste durch Torpedos versenkt, wobei vermutlich bis zu 9000 Menschen ums Leben kamen. Dies gilt als die schwerste Schiffskatastrophe der Geschichte.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Details zur Städtepartnerschaft mit Gdynia bei kiel.de
  2. Wikipedia: „Gdynia“
  3. Lage des Kiel-Parks in Gdynia