Stinkviertel: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
Das Kieler '''Stinkviertel''' ist kein eigenständiger Stadtteil, sondern eine Straßengruppe im Stadtteil [[Ravensberg (Stadtteil)|Ravensberg]]. Es wird im Osten begrenzt durch den [[Westring]], im Süden durch die [[Gutenbergstraße]], im Westen durch die [[Christian-Kruse-Straße]] und im Norden durch die [[Krausstraße]] bzw. die [[Schauenburgerstraße]].  
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| Name                  = Stinkviertel
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Das Kieler '''"Stinkviertel"''' ist kein eigenständiger Stadtteil, sondern eine Straßengruppe im Stadtteil [[Ravensberg (Stadtteil)|Ravensberg]]. Es wird im Osten begrenzt durch den [[Westring]], im Süden durch die [[Gutenbergstraße]], im Westen durch die [[Christian-Kruse-Straße]] und im Norden durch die [[Krausstraße]] bzw. die [[Schauenburgerstraße]].  


Der Name '''"Stinkviertel"''' stammt aus einer Zeit, in der zu einer nahe gelegenen Fabrik der Inhalt der "Goldeimer" geliefert und weiterverarbeitet wurde: Dort wurde von [[1901]] bis [[1919]] in einem Dampfverfahren durch Behandlung mit Schwefelsäure aus Fäkalien versandfähiger Dünger hergestellt.<ref>[http://www.abki.de/ueber-uns-geschichte.php Geschichte der Abfallwirtschaftsbetriebe Kiel]</ref>
== Name ==
Der Name „Stinkviertel“ stammt aus einer Zeit, in welcher der Inhalt der Kieler ''„Goldeimer“''<ref>Als ''„Goldeimer“'' wurden großvolumige Eimer, die man zur Fäkaliensammlung unter Plumpstoiletten schob, bezeichnet.</ref> an eine nahe gelegene Fabrik geliefert und dort weiterverarbeitet wurde. Diese stellte von 1901 bis 1919 in einem Dampfverfahren durch Behandlung mit Schwefelsäure aus den Fäkalien versandfähigen Dünger (Poudrette) her. Die Poudrette-Fabrik befand sich am Ort der heutigen [[Traum GmbH]] im [[Grasweg]]. Sie wurde 1919 stillgelegt, weil der dort hergestellte Fäkaldünger aufgrund der schlechten Ernährungslage nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] qualitativ nicht mehr hinreichend war. <ref>[http://www.abki.de/ueber-uns-geschichte.php Geschichte der Abfallwirtschaftsbetriebe Kiel]</ref> Der Grasweg wurde erst 1933 benannt und war bis dahin lediglich eine unbenannte Stichstraße, welche zurückliegende Grundstücke von der Gutenbergstraße aus erschloss.


Bis in die 1970er Jahre war das Viertel überwiegend von Arbeiterfamilien bewohnt. Mittlerweile wohnen im '''"Stinkviertel"''' in erster Linie Studierende.
== Bewohnerstruktur ==
Bis in die 1970er Jahre war das Viertel überwiegend von Arbeiterfamilien bewohnt. Mittlerweile wohnen im Stinkviertel in erster Linie Studierende.


== Literatur ==
== Literatur ==
Der Autor [[Hein Blomberg]] ist [[1915]] im '''"Stinkviertel"''' geboren und aufgewachsen. In den 1980er und 1990er Jahren hat er seine Erinnerungen an diese Zeit in seinen Büchern verarbeitet.  
Der Autor [[Hein Blomberg]] (1915-2001) ist im Stinkviertel geboren und aufgewachsen. In den 1980er und 1990er Jahren hat er in seinen Büchern dem Stinkviertel seiner Jugendjahre ein literarisches Denkmal gesetzt.  


== Fotos ==
== Fotos ==
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Datei:Hohenzollernpark von Sternstraße 1905.jpg|Blick auf den Hohenzollernpark von der Sternstraße. Im Hintergrund links das Stinkviertel, um 1905
Datei:Luftbild Stinkviertel 1944.jpg|Blick auf die Kreuzung Gutenbergstraße, Eichhofstraße und Eckernförder Straße mit der Nord-Ostsee-Halle (rechts hinten), 1944
Datei:Kopfsteinpflaster.jpg|[[Howaldtstraße]], von der [[Krausstraße]] aus gesehen
Datei:Kopfsteinpflaster.jpg|[[Howaldtstraße]], von der [[Krausstraße]] aus gesehen
Datei:Stinkviertel 2014.JPG|Gebäude in der Mittes des Stinkviertels, [[Klotzstraße]] 10-14. Im Vordergrund ist das Denkmal für den Buchautor [[Hein Blomberg]] zu sehen.
Datei:Stinkviertel 2014.JPG|Gebäude in der Mittes des Stinkviertels, [[Klotzstraße]] 10-14. Im Vordergrund ist das Denkmal für Hein Blomberg zu sehen.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Stinkviertel]]
[[Kategorie:Stinkviertel]]

Version vom 20. April 2020, 14:14 Uhr

Das Kieler Stinkviertel ist kein eigenständiger Stadtteil, sondern eine Straßengruppe im Stadtteil Ravensberg. Es wird im Osten begrenzt durch den Westring, im Süden durch die Gutenbergstraße, im Westen durch die Christian-Kruse-Straße und im Norden durch die Krausstraße bzw. die Schauenburgerstraße.

Name

Der Name „Stinkviertel“ stammt aus einer Zeit, in welcher der Inhalt der Kieler „Goldeimer“[1] an eine nahe gelegene Fabrik geliefert und dort weiterverarbeitet wurde. Diese stellte von 1901 bis 1919 in einem Dampfverfahren durch Behandlung mit Schwefelsäure aus den Fäkalien versandfähigen Dünger (Poudrette) her. Die Poudrette-Fabrik befand sich am Ort der heutigen Traum GmbH im Grasweg. Sie wurde 1919 stillgelegt, weil der dort hergestellte Fäkaldünger aufgrund der schlechten Ernährungslage nach dem Ersten Weltkrieg qualitativ nicht mehr hinreichend war. [2] Der Grasweg wurde erst 1933 benannt und war bis dahin lediglich eine unbenannte Stichstraße, welche zurückliegende Grundstücke von der Gutenbergstraße aus erschloss.

Bewohnerstruktur

Bis in die 1970er Jahre war das Viertel überwiegend von Arbeiterfamilien bewohnt. Mittlerweile wohnen im Stinkviertel in erster Linie Studierende.

Literatur

Der Autor Hein Blomberg (1915-2001) ist im Stinkviertel geboren und aufgewachsen. In den 1980er und 1990er Jahren hat er in seinen Büchern dem Stinkviertel seiner Jugendjahre ein literarisches Denkmal gesetzt.

Fotos

Weblinks

 Commons: Stinkviertel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Als „Goldeimer“ wurden großvolumige Eimer, die man zur Fäkaliensammlung unter Plumpstoiletten schob, bezeichnet.
  2. Geschichte der Abfallwirtschaftsbetriebe Kiel