Bearbeiten von „ThyssenKrupp Marine Systems GmbH“
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[[category:Unternehmen]] | |||
[[Datei:KielerFoerdeUndHDWKraene.jpg|miniatur|Blick über die Krane der HDW auf die [[Kieler Förde]]]] | |||
Die [[Kiel]]er '''Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH''' ('''HDW''') ist die größte deutsche Werft. Das Unternehmen entstand 1968 aus der Fusion der ''Howaldtswerke Hamburg A.G.'' mit der ''Kieler Howaldtswerke AG, Kiel'' und der ''Deutschen Werft AG''. Seit der Fusion mit den ThyssenKrupp-Werften am [[5. Januar]] [[2005]] ist HDW Teil der ThyssenKrupp Marine Systems AG (TKMS). Bekannt ist das Unternehmen heute vor allem für seine U-Boote der U-Boot-Klasse 212 A, die es in Kooperation mit den Nordseewerken Emden baute. | |||
HDW wurde im Dezember 2012 in '''ThyssenKrupp Marine Systems GmbH''' umbenannt (Eintragung ins Handelsregister am [[10. Dezember]] [[2012]]), der Name HDW ist damit Geschichte.<ref>{{WP|Howaldtswerke-Deutsche_Werft|Howaldtswerke}}</ref> | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Am [[1. Oktober]] [[1838]] gründeten der Ingenieur [[August Howaldt|August Ferdinand Howaldt]] und der wohlhabende Kieler Kaufmann [[Johann Schweffel]] die „Maschinenbauanstalt und Eisengießerei Schweffel & Howaldt“, die in [[Kiel]] Kessel, Dampföfen sowie Maschinen für die Landwirtschaft in Schleswig und Holstein herstellte. Im Jahr 1849 wurde die erste Dampfmaschine für ein Seeschiff hergestellt, das Kanonenboot ''[[Von der Tann]]'' der Schleswig-Holsteinischen Marine. Nach der fünfzig Jahre zuvor in Frankreich erprobten ''Nautilus'' bauten ''Schweffel & Howaldt'' [[1850]] das erste deutsche U-Boot, den ''[[Brandtaucher]]''; heute in Dresden im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr zu besichtigen. | Am [[1. Oktober]] [[1838]] gründeten der Ingenieur [[August Howaldt|August Ferdinand Howaldt]] und der wohlhabende Kieler Kaufmann [[Johann Schweffel]] die „Maschinenbauanstalt und Eisengießerei Schweffel & Howaldt“, die in [[Kiel]] Kessel, Dampföfen sowie Maschinen für die Landwirtschaft in Schleswig und Holstein herstellte. Im Jahr 1849 wurde die erste Dampfmaschine für ein Seeschiff hergestellt, das Kanonenboot ''[[Von der Tann]]'' der Schleswig-Holsteinischen Marine. Nach der fünfzig Jahre zuvor in Frankreich erprobten ''Nautilus'' bauten ''Schweffel & Howaldt'' [[1850]] das erste deutsche U-Boot, den ''[[Brandtaucher]]''; heute in Dresden im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr zu besichtigen. | ||
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Bis zum Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] waren die Howaldtswerke nicht mehr in großem Stil mit dem Bau von U-Booten befasst, sondern konzentrierten sich auf große Schiffe für die Kaiserliche Marine. Die Belegschaft wuchs vor dem Ersten Weltkrieg auf 3000 Mann. [[1908]] bis [[1911]] wurde das Linienschiff SMS ''Helgoland'' gebaut, [[1911]] folgte das Linienschiff SMS ''Kaiserin'' und [[1916]] als eines der letzten fertiggestellten Linienschiffe der Kaiserlichen Marine die SMS ''Bayern''. | Bis zum Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] waren die Howaldtswerke nicht mehr in großem Stil mit dem Bau von U-Booten befasst, sondern konzentrierten sich auf große Schiffe für die Kaiserliche Marine. Die Belegschaft wuchs vor dem Ersten Weltkrieg auf 3000 Mann. [[1908]] bis [[1911]] wurde das Linienschiff SMS ''Helgoland'' gebaut, [[1911]] folgte das Linienschiff SMS ''Kaiserin'' und [[1916]] als eines der letzten fertiggestellten Linienschiffe der Kaiserlichen Marine die SMS ''Bayern''. | ||
Nach Kriegsende [[1918]] stand die Werft in Kiel vor einer Beinahe-Pleite und hielt sich u. | Nach Kriegsende [[1918]] stand die Werft in Kiel vor einer Beinahe-Pleite und hielt sich u.a. mit Arbeiten für die Deutsche Reichsbahn über Wasser. Die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre ließ die Tätigkeit aller Werften auf ein Minimum sinken; erst ab [[1934]] war mit der Aufrüstung des Dritten Reiches wieder eine Belebung zu verzeichnen. Am [[1. April]] [[1939]] übernahm die Kriegsmarine die Kieler Werft in Dietrichsdorf und führte sie mit den Einrichtungen des [[Marinearsenal|Marinearsenals Kiel]] als ''Kriegsmarinewerft Kiel'' weiter. Im Zweiten Weltkrieg bauten die Howaldtswerke zusammen 64 U-Boote des Typs VIIC (davon in Hamburg 33 und in Kiel 31 Boote). Auf der Kieler Werft wurde von [[1941]] bis [[1943]] dafür der [[U-Boot-Bunker Kilian]] errichtet. | ||
Bei Kriegsende waren in Kiel 80 % der Gebäude und 60 % der Maschinen zerstört bzw. nicht mehr betriebsfähig. Im Hamburger Werk waren 36 % der Gebäude, 12,5 % der Maschinen und 22 % sonstige Anlagen unbrauchbar. Als einzige Kieler Großwerft wurden die dortigen Howaldtswerke nicht demontiert. | Bei Kriegsende waren in Kiel 80 % der Gebäude und 60 % der Maschinen zerstört bzw. nicht mehr betriebsfähig. Im Hamburger Werk waren 36 % der Gebäude, 12,5 % der Maschinen und 22 % sonstige Anlagen unbrauchbar. Als einzige Kieler Großwerft wurden die dortigen Howaldtswerke nicht demontiert. | ||
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Anfang [[1953]] wurden die beiden Werften in Hamburg und Kiel wie bereits 1939 wieder zu selbstständigen Unternehmen. Die Kieler Werft hieß nun ''Kieler Howaldtswerke AG, Kiel''. Im November [[1954]] erfolgte die Verschmelzung der ''Kieler Howaldtswerke'' mit den Deutschen Werken Kiel (DWK), deren Werftanlagen in [[Gaarden]] nach [[1945]] fast völlig demontiert wurden. Die größte Helling Nr. 3 auf dem früheren DWK-Gelände, das nun die Bezeichnung ''Kieler Howaldtswerke AG, Werk Gaarden'' bekam, wurde als neue ''Helling I''. Im Wirtschaftswunder der 1950er Jahre florierte der Schiffbau. | Anfang [[1953]] wurden die beiden Werften in Hamburg und Kiel wie bereits 1939 wieder zu selbstständigen Unternehmen. Die Kieler Werft hieß nun ''Kieler Howaldtswerke AG, Kiel''. Im November [[1954]] erfolgte die Verschmelzung der ''Kieler Howaldtswerke'' mit den Deutschen Werken Kiel (DWK), deren Werftanlagen in [[Gaarden]] nach [[1945]] fast völlig demontiert wurden. Die größte Helling Nr. 3 auf dem früheren DWK-Gelände, das nun die Bezeichnung ''Kieler Howaldtswerke AG, Werk Gaarden'' bekam, wurde als neue ''Helling I''. Im Wirtschaftswunder der 1950er Jahre florierte der Schiffbau. | ||
Ende [[1968]] schlossen die beiden Hamburger Werften ''Howaldtswerke Hamburg'' und ''Deutsche Werft'' mit den ''Kieler Howaldtswerken'' einen Betriebspacht | Ende [[1968]] schlossen die beiden Hamburger Werften ''Howaldtswerke Hamburg'' und ''Deutsche Werft'' mit den ''Kieler Howaldtswerken'' einen Betriebspacht und Auftragsübertragungsvertrag mit dem neuen Unternehmen '''Howaldtswerke-Deutsche Werft AG''' (HDW) ab. | ||
Das veraltete Stammwerk in Dietrichsdorf wurde Anfang der 1980er Jahre stillgelegt und der Betrieb vollständig in den modernen Anlagen in Gaarden (ehemals Kaiserliche Werft/Deutsche Werke) konzentriert. [[1983]] wurde das Werk Dietrichsdorf an der Schwentinemündung, wo [[1876]] die von Georg Howaldt gegründete erste Werft entstand, aufgegeben und das Gelände im Dezember [[1984]] an die Stadt Kiel verkauft. Die Reste des dortigen U-Boot-Bunkers Kilian wurden um 2000 herum beseitigt und das Areal für die Erweiterung des [[Ostuferhafen]]s benutzt. Heute ist dort u. | Das veraltete Stammwerk in Dietrichsdorf wurde Anfang der 1980er Jahre stillgelegt und der Betrieb vollständig in den modernen Anlagen in Gaarden (ehemals Kaiserliche Werft/Deutsche Werke) konzentriert. [[1983]] wurde das Werk Dietrichsdorf an der Schwentinemündung, wo [[1876]] die von Georg Howaldt gegründete erste Werft entstand, aufgegeben und das Gelände im Dezember [[1984]] an die Stadt Kiel verkauft. Die Reste des dortigen U-Boot-Bunkers Kilian wurden um 2000 herum beseitigt und das Areal für die Erweiterung des [[Ostuferhafen]]s benutzt. Heute ist dort u.a. der Anleger für die Fähre nach Klaipeda der litauischen Reederei AB [[DFDS LISCO]]. | ||
Das heutige Werftgelände in Kiel-[[Gaarden]] am Ostufer der [[Kieler Förde]] erstreckt sich über das Gelände mehrerer anderer ehemaliger Werften u. | Das heutige Werftgelände in Kiel-[[Gaarden]] am Ostufer der [[Kieler Förde]] erstreckt sich über das Gelände mehrerer anderer ehemaliger Werften u.a. der [[Kaiserliche Werft Kiel|Kaiserlichen Werft]]/ Deutschen Werke] und [[Germaniawerft]]. | ||
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Wd b036.JPG|Howaldtswerke in Kiel ([[1894]]) | Datei:Wd b036.JPG|Howaldtswerke in Kiel ([[1894]]) | ||
Bundeswehrmuseum Dresden 7.jpg|Erstes U-Boot ''Brandtaucher'' in Dresden | Datei:Bundeswehrmuseum Dresden 7.jpg|Erstes U-Boot ''Brandtaucher'' in Dresden | ||
U-Boot-BNr333 1.jpg|Experimentelles Tauchboot, | Datei:U-Boot-BNr333 1.jpg|Experimentelles Tauchboot (1897, Baunummer 333) | ||
Bundesarchiv Bild 102-11704, Stapellauf des Panzerkreuzers "Deutschland".jpg| | Datei:Bundesarchiv Bild 102-11704, Stapellauf des Panzerkreuzers "Deutschland".jpg|19. Mai 1931: Stapellauf des Panzerschiffs ''Deutschland'' | ||
Datei:HDW Kran.jpg|HDW-Kran | |||
Datei:HDW NB418 NB419.jpg|Neubauten der Containerfrachter NB418 und NB419 | |||
HDW Kran.jpg|HDW-Kran | |||
HDW NB418 NB419.jpg|Containerfrachter | |||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://www.hdw.de ThyssenKrupp Marine Systems, Howaldtswerke – Deutsche Werft GmbH] | * [http://www.hdw.de ThyssenKrupp Marine Systems, Howaldtswerke – Deutsche Werft GmbH] | ||
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<references /> | <references /> | ||
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[[Kategorie:historisches Unternehmen]][[Kategorie:Gaarden-Ost]][[Kategorie:Gaarden]] [[Kategorie:Hafen]] |