Tresckowweg

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Tresckowweg

Ort
Kiel
PLZ
24145
Stadtteil
Wellsee
Querstraßen
Stauffenbergring
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr


Der Tresckowweg ist eine kurze Sackgasse, die nach Westen vom Stauffenbergring in Wellsee abgeht und gemeinsam mit zwei Zufahrtswegen vom Wendehammer aus gut 20 Einfamilienhäuser erschließt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name wurde am 24. Mai 1983 von der Ratsversammlung festgelegt.[1]

Er erinnert an Henning von Tresckow (* 10. Januar 1901 in Magdeburg; † 21. Juli 1944 bei Ostrów Mazowiecka, Bezirk Bialystok)[2]

Kurzbiografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tresckow wurde im Ersten Weltkrieg bereits als 16-Jähriger nach einem Notabitur Soldat und verließ die Reichswehr 1920 als Leutnant. Er studierte in Berlin und Kiel Rechtswissenschaft, schloss das Studium aber nicht ab, sondern arbeitete ab 1923 für ein Potsdamer Bankhaus. 1924 unternahm er eine Weltreise und wurde anschließend Geschäftsführer einer kleinen Fabrik. 1926 kehrte er zur Reichswehr zurück und erlebte die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 als Oberleutnant.

Mit dem sogenannten „Röhm-Putsch“ kamen ihm 1934 erste Zweifel am NS-Regime. 1937 war er in der Operationsabteilung des Reichswehrministeriums mit der Ausarbeitung von Aufmarschplänen gegen die Tschechoslowakei befasst. Sowohl dies, als auch die Blomberg-Fritsch-Krise und der Judenpogrom vom November 1938 führten dazu, dass er in Gegnerschaft zum Regime geriet.

Im Zweiten Weltkrieg war er zunächst in Frankreich und ab Beginn das Russlandfeldzuges im Juni 1941 dann im Osten und in Berlin als Generalstabsoffizier eingesetzt. Die dortigen Verbrechen des Vernichtungskrieges veranlassten ihn, schnellstmöglich zu veranlassen dass „Deutschland und die Welt von dem größten Verbrecher der Weltgeschichte“ befreit werde. Er war der Planer und Organisator mehrerer fehlgeschlagener Attentate auf Hitler in den Jahren 1942 und 1943.

Tresckow gehörte auch zu den Planern des Attentats vom 20. Juli 1944. Er war aber kurz vorher in den Osten abkommandiert worden und so nicht aktiv an der Durchführung beteiligt. Als er erfuhr, dass Attentat und Umsturz gescheitert waren, beging er an seinem polnischen Einsatzort Selbstmord, um als Mitwisser der Folter zu entgehen und um die Gefahr auszuschließen, weitere Mittäter zu verraten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiel „Tresckowweg“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Wikipedia: „Henning von Tresckow“