Bearbeiten von „Villenviertel“
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Entlang der Kastanienallee (heute Teil des [[Düsternbrooker Weg]] | Entlang der Kastanienallee (heute Teil des [[Düsternbrooker Weg|Düsternbrooke Weges]]), des [[Niemannsweg|Niemannswegs]] und umliegender Straßen entstanden ab 1880 großbürgerliche Landhäuser und Villen als repräsentative Einzel- und Mehrfamilienhäuser mit herrschaftlichen Wohnungen für begüterte Bürger sowie Gaststätten und Hotels der Gründerzeit. | ||
Große Gärten und Vorgärten, monumentale Ordnungen, Veranden, offene Balkone, Erker und Türmchen in möglichst malerischer Komposition sind charakteristische Eigenheiten der städtischen Villen in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, um Macht und Repräsentation zum Ausdruck zu bringen.<ref>[https://books.google.de/books?id=ykI3DwAAQBAJ&pg=PA219&lpg=PA219&dq=Karl+Schwerdtfeger+Architekt+Kiel&source=bl&ots=SiL6qgcuq5&sig=C2a_LZhdb2frtsoz5ci1gFv4Acs&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiPxrGE6b_fAhWK26QKHdioA_MQ6AEwB3oECAcQAQ#v=onepage&q=Karl%20Schwerdtfeger%20Architekt%20Kiel&f=false Kai Detlev Siever, Die Villa Wegener in Düsternbrook], S.219ff. in: Markus Tauschek (Hrsg.) Handlungsmacht, Widerständigkeit und kulturelle Ordnungen: ''Potenziale kulturwissenschaftlichen Denkens. Festschrift für Silke Göttsch-Elten'', Waxmann Verlag, Münster 2017. ''Weitere Informationen zum Thema [https://de.wikipedia.org/wiki/Villa Villa] in der deutschsprachigen [https://de.wikipedia.org/ Wikipedia]''</ref> | Große Gärten und Vorgärten, monumentale Ordnungen, Veranden, offene Balkone, Erker und Türmchen in möglichst malerischer Komposition sind charakteristische Eigenheiten der städtischen Villen in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, um Macht und Repräsentation zum Ausdruck zu bringen.<ref>[https://books.google.de/books?id=ykI3DwAAQBAJ&pg=PA219&lpg=PA219&dq=Karl+Schwerdtfeger+Architekt+Kiel&source=bl&ots=SiL6qgcuq5&sig=C2a_LZhdb2frtsoz5ci1gFv4Acs&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiPxrGE6b_fAhWK26QKHdioA_MQ6AEwB3oECAcQAQ#v=onepage&q=Karl%20Schwerdtfeger%20Architekt%20Kiel&f=false Kai Detlev Siever, Die Villa Wegener in Düsternbrook], S.219ff. in: Markus Tauschek (Hrsg.) Handlungsmacht, Widerständigkeit und kulturelle Ordnungen: ''Potenziale kulturwissenschaftlichen Denkens. Festschrift für Silke Göttsch-Elten'', Waxmann Verlag, Münster 2017. ''Weitere Informationen zum Thema [https://de.wikipedia.org/wiki/Villa Villa] in der deutschsprachigen [https://de.wikipedia.org/ Wikipedia]''</ref> | ||
Neben | Neben Unternehmer als Eigentümer waren es Marineoffiziere und Universitätsprofessoren, da der Campus des [[Christian-Albrechts-Universität|Kieler Universität]] in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Düsternbrook war. Einige der Villen gingen in den Besitz der CAU. Manche der Villen waren nicht nur ein privaten Rückzugsraun vom öffentlichen Lebens, sondern auch ein öffentlichen Raum des kulturellen und politischen Austausches wie z.B. die Villa Martius oder das Haus Forsteck. | ||
Das noble Villenviertel prägten u. | |||
Das noble Villenviertel prägten u. a. die Kieler Architekten ''H. C. Jaacks'', ''Hans Beissel'' und [[Hans Schnittger]] sowie die Architektengemeinschaft Karl Schwerdtfeger und Egon Schmüser (1860-1925).<ref>Weitere Informationen auf der norwegischen Wikipedia über [https://no.wikipedia.org/wiki/Egon_Schm%C3%BCser Egon Schmüser]</ref> | |||
Im [[Luftangriffe auf Kiel|Zweiten Weltkrieg]] wurden viele Villen durch Bomben zerstört oder stark beschädigt, so dass sie mit wiederholten Um-, An- und Ausbauten meist vereinfacht stark verändert worden. | Im [[Luftangriffe auf Kiel|Zweiten Weltkrieg]] wurden viele Villen durch Bomben zerstört oder stark beschädigt, so dass sie mit wiederholten Um-, An- und Ausbauten meist vereinfacht stark verändert worden. | ||
Zwar wurden in den 1950er Jahren wenige Villen errichtet und einige Villen stehen heute unter Demkmalschutz, aber sie sind heute meistens Mehrfamilienhäuser und Geschäftshäuser. | |||
Da die bauliche Verdichtung kontinuierlich voranschreitet und große Gärten in Einzelgrundstücke | Da die bauliche Verdichtung kontinuierlich voranschreitet und große Gärten in Einzelgrundstücke zergliedet werden, wandelt sich der Stadtteil.<ref>[http://www.kn-online.de/Kiel/Martiusterrassen-in-Duesternbrook-Neubau-ein-Fall-fuer-das-Gericht Neubau ein Fall für das Gericht]; [http://www.kn-online.de/Kiel/Bauprojekte-in-Kiel-Duesternbrook-Hoechste-Zeit-zum-Eingreifen Bauprojekte in Kiel-Düsternbrook: Höchste Zeit zum Eingreifen] auf kn-online.de, abgerufen am 28. Dezember 2018</ref><ref>''Weitere Informationen zum Thema [https://de.wikipedia.org/wiki/Villenkolonie Villenviertel] in der deutschsprachigen [https://de.wikipedia.org/ Wikipedia]''</ref> | ||
== Villen in Düsternbrook | == Villen in Düsternbrook == | ||
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| '''Villa [[Bismarckallee]] 6 (1955)'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> von dem Architekten ''Cäsar F. Pinnau'' (1906-1988) für den Erfinder und Unternehmer [[Rudolf Hell]] (1901-2002)<ref name="Raabe, Angela">Angela Raabe, Villen und Landhäuser in Kiel, CULTURCON Berlin/Wildeshausen 2011</ref> || <br> | | '''Villa [[Bismarckallee]] 6 (1955)'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> von dem Architekten ''Cäsar F. Pinnau'' (1906-1988) für den Erfinder und Unternehmer [[Rudolf Hell]] (1901-2002)<ref name="Raabe, Angela">Angela Raabe, Villen und Landhäuser in Kiel, CULTURCON Berlin/Wildeshausen 2011</ref> || <br> | ||
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| '''Villa Steffen, Bismarckallee 17 (um 1910)'''<br> von dem Architekten ''Carl Mannhardt'' (1875-1918) für den Konteradmiral 'William Kutter'' (1863–1941). Der nachfolgende Eigentümer war [[Ernst | | '''Villa Steffen, Bismarckallee 17 (um 1910)'''<br> von dem Architekten ''Carl Mannhardt'' (1875-1918) für den Konteradmiral 'William Kutter'' (1863–1941). Der nachfolgende Eigentümer war [[Ernst Oberfohrer]], der [[1933]] in der Villa erschossen aufgefunden wurde.<ref name="Raabe, Angela">Angela Raabe, Villen und Landhäuser in Kiel, CULTURCON Berlin/Wildeshausen 2011</ref> || <br> | ||
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| '''Villa Bismarckallee 19 (um 1905)'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> von dem Kieler Architekten [[Johann Theede]] für den Kieler Unternehmer ''H. Beckmann'', Inhaber der ''Fabrik chirurgischer Instrumente, orthopädischer | | '''Villa Bismarckallee 19 (um 1905)'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> von dem Kieler Architekten [[Johann Theede]] für den Kieler Unternehmer ''H. Beckmann'', Inhaber der ''Fabrik chirurgischer Instrumente, orthopädischer Maschine, künstlerischer Glieder, Bandagen etc. sowie großes Lager''.<ref name="Raabe, Angela">Angela Raabe, Villen und Landhäuser in Kiel, CULTURCON Berlin/Wildeshausen 2011</ref> ||<br> | ||
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|'''Einfamilienhaus Bismarckallee 27'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref> ||[[Datei:Bismarckallee 27 Kiel.jpg|zentriert|160x160px|]] | |'''Einfamilienhaus Bismarckallee 27'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref> ||[[Datei:Bismarckallee 27 Kiel.jpg|zentriert|160x160px|]] | ||
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| '''Villa [[Düppelstraße]] 18'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> || [[Datei:Dueppelstrasse 18 Kiel.jpg|160x160px|zentriert]] | | '''Villa [[Düppelstraße]] 18'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> || [[Datei:Dueppelstrasse 18 Kiel.jpg|160x160px|zentriert]] | ||
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| '''Villa [[Düppelstraße 23]]'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> Von 1934 bis 1945 war dort der Sitz der Kieler Gestapo. Nach 1945 Sitz der britischen Militärregierung | | '''Villa [[Düppelstraße 23]]'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> Von 1934 bis 1945 war dort der Kieler Sitz der Kieler Gestapo. Nach 1945 Sitz der britischen Militärregierung, heute ist dort das 1. Polizeirevier | ||
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| '''[[Seeburg]], Düsternbrooker Weg 2 (1910)'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> von dem Reformarchitekten ''Theodor Fischer'' (1862-1938) unter der Leitung des Königlichen Baurats ''Georg Friedrich Lohr'' (1861-1945), im 2. Weltkrieg stark beschädigt, und in vereinfachter Form wieder aufgebaut.<ref name="Raabe, Angela">Angela Raabe, Villen und Landhäuser in Kiel, CULTURCON Berlin/Wildeshausen 2011</ref> | | '''[[Seeburg]], Düsternbrooker Weg 2 (1910)'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> von dem Reformarchitekten ''Theodor Fischer'' (1862-1938) unter der Leitung des Königlichen Baurats ''Georg Friedrich Lohr'' (1861-1945), im 2. Weltkrieg stark beschädigt, und in vereinfachter Form wieder aufgebaut.<ref name="Raabe, Angela">Angela Raabe, Villen und Landhäuser in Kiel, CULTURCON Berlin/Wildeshausen 2011</ref> | ||
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| '''Villa Karstadt, Düsternbrooker Weg 36''' | | '''Villa Karstadt, Düsternbrooker Weg 36''' ||[[Datei:Duesternbrooker Weg 36 Kiel.jpg|160x160px|zentriert]] | ||
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| ''' | | '''Kruppsche Logierhaus, [[Kiellinie]] 66 (1900/1901)'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> Das Kruppsche Anwesen liegt zwischen dem Düsternbrooker Weg 120 - 122 und den damaligen Strandweg (später in Hindenburgufer umbenannt). Das Logierhaus des [[Kieler Yacht-Club Yachtclub|Kaiserlichen Yachtclubs]] war ein sehr elegantes Hotel-Restaurant für anspruchsvolle Gäste während der [[Kieler Woche]]. Nachdem die Kieler Universität das Gebäude erworben und 1919/20 umgebaut hatte, wurde es Sitz des [[Institut für Weltwirtschaft|Königliches Institut für Seeverkehr und Weltwirtschaft]]. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und vereinfacht wieder aufgebaut.<ref>[https://www.kiel.de/de/bildung_wissenschaft/stadtarchiv/erinnerungstage.php?id=81 1807 | ||
|- | Vor 200 Jahren entstand der Düsternbrooker Weg} unter ''Düsternbrook - ein beliebtes Ausflugsziel''</ref> || [[Datei:Duesternbrooker Weg 120-122 Kiel.jpg|160x160px|zentriert]] | ||
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| '''[[Forstbaumschule]], [[Düvelsbeker Weg]] 46 (1904/1905)'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> von J. Pregyn im Landhausstil entworfen unter Stadtbaurat Georg Pauly als Gaststätte errichtet<br> | |||
| '''[[Forstbaumschule]], [[Düvelsbeker Weg]] 46 (1904/1905)'''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> von J. Pregyn im Landhausstil entworfen | |||
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| '''Villa [[Hohenbergstraße]] 2 (vor 1900)''' | | '''Villa [[Hohenbergstraße]] 2 (vor 1900)'''<br> von den Architekten Schwerdtfeger/Schmüser für den Landesökonomierat ''Gottfried Emil Hölck'' (1835-1916). 1938 ging sie in den Besitz des Kieler Universität, von 1948 bis 1978 Sitz des [[Geomar|Instituts für Meereskunde]], danach Außenstelle. || [[Datei:Hohenbergstrasse 2 Kiel.jpg|160x160px|zentriert]] | ||
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|'''Villa Martius, Hohenbergstraße 4 (um 1880)''' | |'''Villa Martius, Hohenbergstraße 4 (um 1880)'''<br> erwarb der Philosoph, Psychologe und Hochschullehrwer Prof. [[Götz Martius]] (1853-1927) und umbaute sie. Seine Witwe und seine Tochter ''Lilli Martius'' verkauften 1937 an die Kieler Universität. Im 2. Weltkrieg stark beschädigt. | ||
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| '''Haus Quickborn, [[Klaus-Groth-Platz]] 1 (1908/1909)''' | | '''Haus Quickborn, [[Klaus-Groth-Platz]] 1 (1908/1909)'''<br> von dem Architekten Johannes Sommer für die [[Anschar-Schwesternschaft]] als Heilanstalt für Privatpatienten. Heute Geschäftsstellen des [[Deutsches Rotes Kreuz|DRK-Kreisverbandes]] und -Landesverbandes sowie des Bildungswerkes Nord. | ||
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| | | '''Villa Niemannsweg 41''' <br> || [[Datei:Niemannsweg 41 Kiel-Düsternbrook.jpg|160x160px|zentriert]] | ||
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| '''Villa | |'''Villa Niemannsweg 78 (1908/1909)'''<br> von dem Kieler Architekten ''Hans Beissel'' für den Physiker Prof. ''Conrad Dieterici'' (1858-1929), der ab 1907 an der Universität Kiel tätig war und von 1915 bis 1916 war er Rektor. Die Villa hat nach dem 2. Weltkrieg bis 2008 Gästehaus Schlesiwg-Holsteinischen Landregierung. Im Februar 2008 wurde das Mobiliar versteigert; der Erlös floss in die Ausstattung des neues Gästehauses am [[Landeshaus]]. | ||
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| '''Villa Niemannsweg | | '''Villa Niemannsweg 90 (1950''')<br> von dem Architekten [[Ernst Stoffers]] als Dienstvilla der Firma [[Wilhelm Jacobsen AG]] | ||
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| '''[[Kieler Kaufmann e. V.|Kieler Kaufmann]], Niemannsweg 102 (1911)'''<br> von dem Architekten und Kirchenbaumeister des Kieler Kirchgemeindeverbandes ''Wilhelm Voigt'' im Stil der Heimatschutzarchitektur für [[Ludwig Ahlmann]]. 1937 kaufte die Villa die Marine, im 2. Weltkrieg stark beschädigt, saniert vom Kieler Kaufmann e.V. und Haupthaus des Hotels. | |||
| '''[[Kieler Kaufmann e. V.|Kieler Kaufmann]], Niemannsweg 102 (1911)'''<br> von dem Architekten und Kirchenbaumeister des Kieler Kirchgemeindeverbandes | |||
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| '''Villa Niemannsweg 105 (1898)'''<br> für den Unternehmer ''Ernst Nehve'', der 1872 am [[Alter Markt|Markt]] zunächst die ''Mineralwasser- und Liqueurfabrik'', später die ''Kornbranntwein-, Likör- und Mineralwasser-Fabrik, Weinhandlung'' errichtet hatte. Die | | '''Villa Niemannsweg 105 (1898)'''<br> für den Unternehmer ''Ernst Nehve'', der 1872 am [[Alter Markt|Markt]] zunächst die ''Mineralwasser- und Liqueurfabrik'', später die ''Kornbranntwein-, Likör- und Mineralwasser-Fabrik, Weinhandlung'' errichtet hatte. Die | ||
'''Villa Niemannsweg 113 (1892)''' erwarb er für seinen politisch engagierten Sohn Ernst Nehve. | '''Villa Niemannsweg 113 (1892)''' erwarb er für seinen politisch engagierten Sohn Ernst Nehve. | ||
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| '''Villa | | '''Villa Fischel, Niemannsweg 127 (1904)'''<br> von dem Architekten und Künstler ''Richard Riemerschmid'' (1868-1957) (deshalb auch bekannt als ''Villa Riemerschmidmid'') und dem Kieler Bauunternehmer ''Stade'' für den Konteradmiral ''Max Fischel'' (1850-1929) im in Kiel damals noch ungewöhnlichen Jugendstil gebaut. | ||
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| '''Haus Bachmann, Niemannsweg 133 (1904)''' | | '''Haus Bachmann, Niemannsweg 133 (1904)'''<br> in Landhausstil der Reformarchitektur von Hans Schittger für den Kapitän und späteren Admiral [[Gustav Bachmann]] (1860-1943), der u. a. Lehrer an der Kieler [[Landeshaus|Marine-Akademie]] war. | ||
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| '''Uthoff-Klinik (Augenklinik Bellevue), [[Lindenallee]] 21 (1906)''' | | '''Uthoff-Klinik (Augenklinik Bellevue), [[Lindenallee]] 21 (1906)'''<br> neo-barocker Stil von H. C. Jaacks errichtet. 1919 erwarb | ||
[[Johann Georg Lubinus]] (1893-1973) die Villa. Nach dem 2. Weltkrieg beschlagnahmt, später umbaute die Familie Lubinus die Villa für Klinikzwecke. 1984 kaufte sie der Prof. Dr. med. [[Detlev Uthoff]]. | |||
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|''' | | '''Christiansen-Villa, [[Roonstraße]] 7 (um 1904)'''<br> im Landhausstil der Reformarchitektur und '''Villa Roonstraße 9 (um 1907)''' | ||
von dem Kieler Architekten ''Hans Beissel'' für den erfolgreichten Kieler Tischlermeister [[August Christiansen]] errichtet, der bereits in der Roonstr. 16 wohnte. | |||
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| '''Villa Roonstraße | | '''Villa Stobbe, Roonstraße 11 (1905)'''<br> in Landhausstil der Reformarchitektur von dem Architekt Hans Schnittger für den Rechtsanwalt und später Justizrat [[Adolf Stobbe]] errichetet. Stobbe und Dr. Hennings waren Prozessbevollmächtigter der Kläger Gemeinde [[Ellerbek]] und Stadt Kiel im ersten Prozess 1902 gegen die Beklagte Reichsmarinefikus, Könglich Preußische Staatsfiskus und Fiskus des Deutschen Reiches. Die Kläger beanspruchte den Eigentum am Kieler Hafen und an der Kieler Förde wegen Landenteignung zur Werfterweiterung. Im ersten Prozess gewannen sie, 1904 verloren sie in der Berufung.<ref>Stadtarchiv Kiel: Signatur: 23053 Klassifikation: 16. Gemeinde - Grundeigentum, Hafengerechtsame « 2. Ellerbek (Gemeinderegistratur) « Eingemeindete Orte Provenienz: Ellerbek Titel: Handakten der Rechtsanwälte Stobbe und Dr. Hennings in Kiel betr. den Prozess der Gemeinde Ellerbek gegen den Reichsmarinefiskus wegen Landenteignung zur Werfterweiterung Laufzeit: 1904 - 1907 Handakten der Rechtsanwälte Stobbe und Dr. Hennings in Kiel betr. den Prozess der Gemeinde Ellerbek gegen den Reichsmarinefiskus</ref> | ||
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| '''Villa | | '''Villa Roonstraße 14 (1905)'''<br> von dem Architekten Hans Beissel für Korvetten-Kapitän Oskar Graf Platen zu Hallermund errichtet | ||
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| ''' | | '''Literaturhaus [[Schwanenweg]] 13 (1907)'''<br> Ehemalige Wohnhaus des Ober-Garteninspektors des [[Alter Botaaischer Garten|Botanischen Gartens]]. Ab 1989 Sitz des [[Literaturhauses Schleswig-Holstein e. V.]] | ||
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| '''Villa der [[Sternwarte Kiel|Universitätssternwarte]] [[Sternwartenweg]] 5 (1873)''' | |||
| '''Villa der [[Sternwarte Kiel|Universitätssternwarte]] [[Sternwartenweg]] 5 (1873)''' | |||
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== Villen in anderen Kieler Stadtteilen | == Villen in anderen Kieler Stadtteilen == | ||
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| '''Villa [[Holtenauer Straße]] 100 (1890)'''<br> für den Arzt Dr. ''Otto Portwich'', der dort eine urologsche Praxis und Klinik eingerichtet hatte. 2018 saniert als Gebäude der Gastgewerbes.<ref>[http://www.kn-online.de/Kiel/Die-100-soll-wieder-leben-Georg-Gauri-saniert-Villa-seiner-Eltern Georg Gauri saniert Villa seiner Eltern in Kiel] auf kn-onlie.de, abgerufen am 28. Dezember 2018</ref> | | '''Villa [[Holtenauer Straße]] 100 (1890)'''<br> für den Arzt Dr. ''Otto Portwich'', der dort eine urologsche Praxis und Klinik eingerichtet hatte. 2018 saniert als Gebäude der Gastgewerbes.<ref>[http://www.kn-online.de/Kiel/Die-100-soll-wieder-leben-Georg-Gauri-saniert-Villa-seiner-Eltern Georg Gauri saniert Villa seiner Eltern in Kiel] auf kn-onlie.de, abgerufen am 28. Dezember 2018</ref> | ||
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| '''Villa [[ | | '''Villa [[Waitzstrasse]] 4 '''<ref name="Denkmal">{{Kulturdenkmal}}</ref><br> im Jugendstil gebaut || [[Datei:Waitzstrasse 4 Kiel.jpg|160x160px|zentriert]] | ||
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== Abgegangene Villen == | |||
== Abgegangene Villen | |||
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|'''Villa Wegener''' | | '''Villa Wegener (um 1897)'''<br> von der Architektengemeinschaft Schwerdtfeger/Schmüser für den Theologieprofessor ''Eduard Grafe'' (1855-1922). Es folgten als Eigentümer ''Emil Hölck'', ''Serafina Scholvien'' und der Stadtverordnete Rechtsanwalt und Notar Dr. ''Heinrich Thomsen''. 1909 erwarb der damals in Kiel bekannte Unternehmer ''Adolf Wegener'' (1870-1942), Inhaber der Firma J. H. Hoge in der Holstenstraße, die Villa. Nach ihm wurde die Villa genannt, die im 2. Weltkrieg zerstört wurde.<br>Schwerdtfeger/Schmüser bauten auch zwei weitere einfachere Villen: in der [[Bartelsallee]] 22 (1891) und in der Bismarckalle 14 (1894).<ref>[https://books.google.de/books?id=ykI3DwAAQBAJ&pg=PA219&lpg=PA219&dq=Karl+Schwerdtfeger+Architekt+Kiel&source=bl&ots=SiL6qgcuq5&sig=C2a_LZhdb2frtsoz5ci1gFv4Acs&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiPxrGE6b_fAhWK26QKHdioA_MQ6AEwB3oECAcQAQ#v=onepage&q=Karl%20Schwerdtfeger%20Architekt%20Kiel&f=false Kai Detlev Siever, Die Villa Wegener in Düsternbrook], S.219ff. in: Markus Tauschek (Hrsg.) Handlungsmacht, Widerständigkeit und kulturelle Ordnungen: ''Potenziale kulturwissenschaftlichen Denkens. Festschrift für Silke Göttsch-Elten'', Waxmann Verlag, Münster 2017</ref> | ||
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|'''[[Haus Forsteck]]''' | | '''[[Haus Forsteck]] (1866)''' im heutigen [[Diederichsenpark]]<br> Der Unternehmer und Meeresforscher [[Heinrich Adolph Meyer]] errichtet das Haus Fosrteck auf dem Gelände des ehemaligen der Fruchtbaumschule. 1893 erwarb es Heinrich Diederichsen. Nach seinem Tod 1942 hatte die Stadt Kiel gekauft. Hier ereignete sich die Gerichtsverhandlung gegen den U-Bootskommandan [[Oskar Kusch]]. 1944 wurde das Haus Forsteck durch Luftangriffe zerstört.<ref name="Raabe, Angela">Angela Raabe, Villen und Landhäuser in Kiel, CULTURCON Berlin/Wildeshausen 2011</ref> || [[Datei:Villa Forsteck Diederichsenpark.jpeg|160x160px|zentriert]] | ||
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| '''Villa Schwerdtfeger | | '''Villa Schwerdtfeger (vor 1900)'''<ref>Aquarell auf der Webseite [https://schwerdtfeger.de.tl/Villa-Schwerdtfeger.htm Villa |Schwerdtfeger]</ref><br> Abgegangene Villa in Neumühlen-Dietrichsdorf in der [[Heikendorfer Weg]] 20 der Familie Schwerdtfeger. ''Ernst |Schwerdtfeger'' war als Ehemann der jüngsten Schwester von Emma Howaldt, geb. Diederichsenm Mitglied im Aufsichtsrat der [[ThyssenKrupp |Marine Systems GmbH|Howaldtswerke]]<ref>[http://www.treffpunkt-howaldt.de/giesserei/doku_giesserei_ak.htm Vortrag von Anneliese |Kunstreich, geb. Howaldt auf dem Familientreffen 2000 in Lübeck] auf der Website [http://www.treffpunkt-howaldt.de/ Treffpunkt |Howaldt]. Es ist nicht klar, ob der genannte Ernst Schwerdtfeger Wulf Ernst Theodor Schwerdtfeger (1818-1889) oder Ernst Wilhelm |August Schwerdtfeger (1856-193?) war (siehe [https://schwerdtfeger.de.tl/Meine-Ahnentafel.htm Anhentafel der Famile Schwerdtfeger])|</ref> 1967 wurde das Haus abgerissen, um das sogenannte ''Kieler Hufeisen'' zwischen der [[Tiefer Allee]] und die [[Schönkirchener Straße]] zur Auffahrt der Schwentinebrücke zu bauen. || [[Datei:Neubau der Auffahrt zur Schwentinebrücke (Kiel 40.985).jpg|160x160px|zentriert|]] | ||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||