Vollrathsbach

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Der Vollrathsbach ist ein heute fast vollständig verrohrter Bach, der nördlich des Finkelberges entspringt, das Vieburger Gehölz westlich umfließt und bei der Gablenzbrücke in die Hörn mündet.

Der ursprüngliche Bachlauf begann in einer sumpfigen Wiese hinter den heutigen Grundstücken 10 und 12 der Pestalozzistraße. Er führte (auf das jetzige Straßennetz abgebildet) von seiner Quelle bis zur Waldwiese parallel zur Hamburger Chaussee, folgte dann dem Theodor-Heuss-Ring bis zum Lübschen Baum, um schließlich nach Nordosten durch das Gewerbegebiet Stormarnstraße und unter der Bahnlinie hindurch die Hörn zu erreichen. Die Mündung befand sich etwa dort, wo heute das Gleis der Hafenbahn die Bahnhofstraße kreuzt.[1]

Mit der Ausbreitung der Stadt wurde der Bach immer weiter verrohrt und überbaut. Beim Bau des Gartenlokals Waldwiese wurde er dort um 1890 aufgestaut, so dass der Waldwiesenteich entstand.

Die Hörn reichte ursprünglich bis an den Schwedendamm und war von Salzwiesen mit einem Geflecht von Gräben umgeben. Ab 1876 wurde sie teilweise zugeschüttet und ihr Ufer befestigt. Bei der Zuschüttung wurde der Bach von seiner ursprünglichen Mündung an weiter nach Nordosten verlängert und etwa in der Mitte der heutigen Werftbahnstraße mit dem Gaardener Mühlenbach zusammengeführt. Ab 1887 entstand auf der zugeschütteten Südspitze der Hörn der Kieler Schlachthof. Bei dessen Erweiterung (ab 1937) wurde der Vollrathsbach auch dort überbaut und kanalisiert.

Heute befindet sich der Bachlauf fast in ganzer Länge unterhalb des Kieler Straßenpflasters. Lediglich ein etwa 100 m langer Abschnitt zwischen dem Waldwiesensportplatz und dem Waldwiesenteich liegt offen und bildet am Rande des Vieburger Gehölzes ein kaum mehr als Bach wahrnehmbares, sumpfiges Rinnsal.

Einzelnachweise

  1. Meßtischblatt Nr. 1626 Kiel von 1879