Barney B. Hallmann

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Hinter dem Pseudonym Barney B. Hallmann[1] verbirgt sich der bürgerliche Name des stadtbekannten Künstlers und Literaturinterpreten Bernd Hallmann.

Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hallmann wurde 1952 in Kiel geboren und lebt seitdem fast ununterbrochen in der Landeshauptstadt. Andere Orte, die er regelmäßig aufsucht, sind die Hallig Hooge und der Ort Rostrevor in Nordirland, die beide auf demselben Breitengrad liegen wie seine Heimatstadt Kiel, sodass er sich selbst als „einen Mann des 54. Breitengrades“ bezeichnet.

Seine Schulpflicht erfüllte er an der Friedrich–Junge–Schule und der Humboldt-Schule und begann im Anschluss daran mit der Ausbildung zum Verwaltungsbeamten bei der Landeshauptstadt Kiel.

Lediglich zur Erfüllung seiner Wehrpflicht verließ er für kurze Zeit seine Heimatstadt. Er leistete in Flensburg seinen Grundwehrdienst ab und wechselte als Bundeswehrkrankenhausregistrator an das Bundeswehrkrankenhaus in Kronshagen bei Kiel. Während dieser Zeit kam ihm bereits sein Talent als Unterhaltungskünstler zugute. Er beteiligte sich regelmäßig am Krankenhausradio und erfüllte die Musikwünsche der Patienten im Rahmen eines sonntäglichen Wunschkonzertes mittels der damals üblichen Medien: Plattenspieler und Kassettenrecorder.

Im Anschluss an den Wehrdienst nahm Hallmann seine Tätigkeit in der Stadtverwaltung Kiel wieder auf. Insbesondere seine Tätigkeit im Sozialamt öffnete ihm den Blick für die Diversität menschlicher Schicksale und sensibilisierte ihn für seine spätere Interpretation literarischer Werke.

Künstlerisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Kindesalter verspürte er den Wunsch, später einmal auf Bühnen aufzutreten. Dieser Wunsch erfüllte sich aber erst viele Jahre später, als ihm die Teilzeitarbeit in der Stadtverwaltung ein zweites Standbein als Literaturinterpret ermöglichte, sodass er Beruf und Berufung unter einen Hut bringen konnte.

Er begann seine Bühnenkarriere im Jahre 1983 mit seinem Ringelnatz-Programm in der Räucherei in Kiel–Gaarden. Etliche Jahre beteiligte er sich, auch als Organisator, an der internen Veranstaltung der städtischen Beschäftigten Wir können auch anders, die ihnen die Möglichkeit gab, künstlerische Talente zu zeigen, die im Beruf nicht so sehr zum Tragen kamen. Aber erst mit Eintritt in den Ruhestand konnte er sich voll und ganz seiner Berufung widmen. Schwerpunkte seiner Auftritte sind Werke von Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Wilhelm Busch, Wolfgang Borchert und Hans–Christian Andersen.

Eng verbunden mit seinen Auftritten sind diverse Kieler Szenelokale, die teilweise nicht mehr existieren, u. a.:

  • Literarische Stunde im Café oh Lee (Knooper Weg)
  • Literarischer Dämmerschoppen im Restaurant „Düppel 88“ (Düppelstraße)
  • Literarisches Kabinett im Bistro im Schauspielhaus (Holtenauer Straße)
  • Literarischer Ausblick im Hotel Astor (Holstenplatz)
  • Literarischer Tempel im MAX-Restaurant (Eichhofstraße)
  • Literarisches Stübchen im Hotel Consul (Walkerdamm)
  • Literarische Lounge im STATT-CAFÉ (Andreas-Gayk-Straße)

Seit 2005 tritt er während der Kieler Woche im Rahmen der Spiellinie auf der Krusenkoppel in verschiedenen Rollen mit Geschichten für Kinder ab 6 Jahren auf.

  • 2005 als Sultan in „1001 Nacht“
  • 2006 als Neptun in „Neptuns Reich“
  • 2007 als Zwergenkönig „Im riesengroßen Zwergenland“
  • 2008 als „weiser Mandarin“ im Land „... wo die Sonne aufgeht“
  • 2009 als Sandmann bei „Peterchens Mondfahrt“
  • 2010 als Vogelscheuche in „Der Zauberer von Oz“
  • 2011 als Lukas in „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“
  • 2012 als Reiseführer in „Auf in fremde Welten“
  • 2013 als Bonbonmann im „Schlaraffenland“
  • 2014 als Häuptling „Starke Stimme“ in „Kinder des Manitu“
  • 2015 als Kapitän bei „In neun Tagen um die Welt“
  • 2016 als Merlin beim „Ritter Kruse auf der Drachenkoppel“
  • 2017 als „Blubb, der alte Wassermann“ bei „Wasser, Wind und Wellenwesen“
  • 2018 als Hüter poetischer Geschichten in „Mein zauberhafter Wundergarten“
  • 2019 als Naitookok, der alte Geschichtenerzähler der Inuit bei „Ewiges Eis“
  • 2022 als alter Kauz, den sie den „Eulenmann“ nennen, in der „Geheimnisvollen Vogelwelt“

Anlässlich seines 40-jährigen Bühnenjubiläums am 20. September 2023 würdigten die Kieler Nachrichten Hallmann mit einem Rückblick auf sein Schaffen und fasste im Untertitel zusammen: "Seit 40 Jahren belebt der Kieler Barney B. Hallmann aus Kiel als Literaturinterpret die Bühnen".[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Webseite von Barney B. Hallmann
  2. Thomas Bunjes: Wenn er liest, quiekt das Schwein, Kieler Nachrichten, 20.09.2023, Seite 20