Asmus Bremer

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Asmus Bremer-Skulptur auf dem nach ihm benannten Platz (2015)

Asmus Bremer (* vor 1652, † 31. Juli 1720, beides in Kiel) entstammte einer Kieler Schuhmacher- und Kaufmannsfamilie und war mit Unterbrechungen von 1702 bis zu seinem Tod Bürgermeister der Stadt.

Er ist in neuerer Zeit vor allem als Symbolfigur des Kieler Umschlags und Namensgeber des Asmus-Bremer-Platzes bekannt. Sein Wirken enthält aber wesentlich mehr Facetten.

Familie und Ausbildung

Asmus Bremers Urgroßvater Heinrich Bremer, von Beruf Schuhmacher, hatte 1626 das Kieler Bürgerrecht erhalten und verstarb 1673; ob er mit einer Reihe weiterer Kieler Personen desselben Nachnamens seit dem 14. Jahrhundert verwandt war, lässt sich nicht nachweisen. Sein Sohn trug denselben Namen und ergriff denselben Beruf.

Dieser hatte sechs Söhne, von denen einer bereits Asmus hieß. Dieser handelte mit Bier, Wein und Spirituosen; er besaß ein großes Haus in der Schmiedestraße (heute: Schloßstraße).[Anm. 1][1] und eine Wohnung in der Fischerstraße.

Beim jüngeren der beiden Söhne dieses Asmus Bremer handelt es sich um den späteren gleichnamigen Bürgermeister. Er wurde offenbar bereits vor 1652 geboren, da das älteste, 1652 beginnende Taufregister der Nikolaikirche ihn nicht aufführt.

Er studierte ab 1670 unter dem Namen Eraßmus Bremer an der erst fünf Jahre zuvor gegründeten Kieler Universität. Anschließend wurde er in Kiel Advokat, leistete 1684 den Bürgereid und heiratete Dorothea Catharina, geb. Clausen.

Ratsherr und Bürgermeister

Nach dem Tod des Bürgermeisters Johann Fuchs rückte der bisherige Ratsherr Otto Nicolaus Lindholtz an dessen Stelle. Bremer bewarb sich als Ratsherr um die Nachfolge von Lindholtz und wurde am 9. Januar 1688 zum Ratsherrn gewählt. Als solcher war er zunächst Richter am Niedergericht[Anm. 2][2] Außerdem war er ab 1701 Kämmerer und Vorsteher der beiden Armeneinrichtungen Neugasthaus und St. Jürgenkloster.

Er hatte schon 1698, nach dem Tod des Bürgermeisters Lindholtz, zum Bürgermeister berufen werden sollen, bat aber darum ihm den Ratsherrn Michael Pauli vorzuziehen. 1702 verstarb der zweite Bürgermeister Johann Caspar Adolphi und Bremer war dieses Mal bereit, das Amt anzunehmen. So wurde er am 21. April 1702 zum Kieler Bürgermeister gewählt.

Anmerkungen

  1. Arthur Gloy vermutet, dass die heutige Schloßstraße ehemals im unteren Teil (zur Nikolaikirche hin) Schmiedestraße und zwischen der Fischerstraße und dem Schloss Burgstraße hieß. Erst als die gesamte Straße Schloßstraße genannt wurde, sei der Name Burgstraße auf die heute so genannte Straße übergegangen.
  2. Das Niedergericht war die erste Instanz der städtischen Gerichtsbarkeit und wurde von den beiden jüngsten Ratsherren geführt. Das Obergericht war für Kriminalfälle und Berufungen zuständig und unterstand dem Bürgermeister und dem Rat.

Einzelnachweise

  1. Gloy, Arthur: „Aus Kiels Vergangenheit und Gegenwart“, Kiel (Robert Cordes) 1925 (Nachdruck 1979 bei Weidlich, Frankfurt/Main, ISBN 3-8035-1017-1); dort S. 242
  2. Jensen, Jürgen/Wulf, Peter: Geschichte der Stadt Kiel (Jubiläums-Veröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. in Verbindung mit der Landeshauptstadt Kiel), Neumünster (Wachholtz) 1991, ISBN 3-529-02718-9, S. 107