Richard Grune: Unterschied zwischen den Versionen

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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Gedenkrede am 9. April 2009 in Sachsenhausen: [http://www.rosa-winkel.de/index.php?view=article&id=154 Das Schicksal von Richard Grune]
* Gedenkrede am 9. April 2009 in Sachsenhausen: [http://www.rosa-winkel.de/index.php?view=article&id=154 Das Schicksal von Richard Grune], <small>abgerufen am 28. September 2016</small>
* Kieler Nachrichten vom 1. April 2016: [http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Kultur/Nachrichten-Kultur/Vor-70-Jahren-wurde-in-Kiel-eine-Kunstausstellung-gewaltsam-vernichtet Zum 70 Jahrestag der Zerstörung der Ausstellung]
* Kieler Nachrichten vom 1. April 2016: [http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Kultur/Nachrichten-Kultur/Vor-70-Jahren-wurde-in-Kiel-eine-Kunstausstellung-gewaltsam-vernichtet Zum 70 Jahrestag der Zerstörung der Ausstellung], <small>abgerufen am 28. September 2016</small>

Version vom 28. September 2016, 21:34 Uhr

Richard Grune (* 2. August 1903 in Flensburg; † 26. November 1983 in Kiel) war ein deutscher Maler.

Grune wurde 1903 ins Flensburg geboren. Er machte zunächst auf der Kunstgewerbeschule in Kiel eine Ausbildung zum Gebrauchsgrafiker und studierte dann ab 1922 am Bauhaus in Weimar, u. a. bei Klee, Kandinsky, Schlemmer und Feininger. Die Kieler Volkszeitung prophezeite ihm anlässlich seiner ersten Ausstellung 1926 in Kiel eine hoffnungsvolle Zukunft.

Wegen seiner Homosexualität wurde er Anfang Dezember 1934 verhaftet und befand sich fortan mit kurzen Unterbrechungen bis kurz vor Kriegsende abwechsend in Schutzhaft, in Gefängnissen und in Konzentrationslagern. Ende April 1945 konnte er aus dem Todesmarsch von Flossenburg nach Dachau fliehen und sich zu seiner in Kiel wohnenden Schwester durchschlagen.

In der Lagerhaft hatte er heimlich den Lageralltag gezeichnet, die Leiden der KZ-Insassen, ihren Alltag und ihr Sterben, aber auch ihre Solidarität. Und er hatte auch die Täter porträtiert. Am 2. März 1946 konnte er mit Unterstützung der Stadt seine Ausstellung Die Ausgestoßenen im Haus der Landwirte im Sophienblatt 32-34 (gegenüber dem Hauptbahnhof, heute: Sophienhof) eröffnen.

In der Nacht zum 1. April 1946 wurden seine ausgestellten Werke bei einem Einbruch in die Ausstellungsräume vollständig zerstört. Die Tat konnte nicht aufgeklärt werden. Grune konnte anschließend künstlerisch und wirtschaftlich nicht mehr Fuß fassen. Der Homosexuellenparagraph des Strafgesetzbuches (§ 175) blieb in der Bundesrepublik bis 1969 unverändert in Kraft; daher war Grune auch eine Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus versagt. Er lebte in Spanien und in Hamburg, hatte kleinere Illustrationsaufträge, arbeitete ansonsten als Maurer und starb schließlich in einem Kieler Pflegeheim.

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