Volksbad

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In Zeiten, als es noch nicht zum Standard einer Wohnung gehörte, dass sie über ein Bad verfügte, kam man der Reinlichkeit in sogenannten Volksbädern nach. Das waren öffentliche Einrichtungen, in denen die Bürger warme Wannen- und Duschbäder nehmen konnten.

In Kiel gab es mehrere städtische Volksbäder. Das Adressbuch von 1914 verzeichnet drei Bäder:

Das Gebäude stand auf der Fläche der heutigen Jugendverkehrsschule. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Das Gebäude stand auf dem Dreieck, das von den beiden Armen der Saldernstraße am Knooper Weg gebildet wird. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Im ehemaligen Volksbad befinden sich heute der Gebetsraum und das Gemeindehaus der Kieler orthodoxen jüdischen Gemeinde.

Noch nicht verzeichnet ist dort das ab 1910 gebaute und am 12. August 1911 in Betrieb gegangene Alte Volksbad in Neumühlen-Dietrichsdorf, Turnstraße 7, weil der Stadtteil erst 1924 eingemeindet wurde. Ein Wannenbad 1. Klasse kostete inklusive Handtuch und Seife 50 Pfennige, in der 2. Klasse 30 Pfennige. Ein Duschbad gab es für 15 Pfennige. Das denkmalgeschützte Gebäude ist heute Stadtteilzentrum der Arbeiterwohlfahrt.

Das Adressbuch von 1934 verzeichnet die genannten drei Bäder und das Dietrichsdorfer Bad sowie zusätzlich eines unter der Adresse Friedrichsort, Deutsche Werke. Dieses war aber anders als die oben genannten nicht an allen Werktagen geöffnet (Dietrichsdorf sogar "täglich"), sondern nur sonnabends.

1940 ist nach dem Adressbuch noch ein viertes städtischen Volksbad hinzugekommen:

Das Bad befand sich auf dem Gelände der heutigen Matthias-Claudius-Schule. Es war nur freitags und sonnabends an den Nachmittagen geöffnet.