Wendtorf

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Wendtorf ist eine Gemeinde im Kreis Plön in Schleswig-Holstein.

Geografie und Verkehr

Wendtorf liegt östlich der Kieler Förde und teilt sich in die zwei Ortsteile Marina Wendtorf und Wendtorfer Strand direkt an der Ostsee und den alten Ortskern einige hundert Meter im Landesinneren.

Dünen bei Wendtorfer Strand im November 2010

Geschichte

Ein erster Ort an dieser Stelle wurde 1240 erstmals erwähnt. 1440 erhielt der Ort den Namen Wendtorf. 1796 wurden die ersten Häuser in Strandnähe gebaut. Das ehemalige Fischerdorf lebt heute vom Tourismus.

Politik

Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung hat die SPD seit der Kommunalwahl 2008 acht Sitze, die CDU hat zwei und die Wählergemeinschaft FWG einen Sitz.

Wappen

Blasonierung: „Schräglinks geteilt durch einen golden-rot geteilten Balken. Oben in Blau vier silberne Wellenfäden, überdeckt mit einem linksgewendeten, springenden goldenen Fisch, unten in Silber vier blaue Wellenfäden, überdeckt mit einem roten Spatenblatt.“[1]

Sehenswertes

Naturerlebnisraum Wendtorf

Das Dorf, das bereits mit dem Titel Schönstes Dorf des Landes ausgezeichnet wurde, hat einige sehenswerte Örtlichkeiten:

  • die neue Hafenpromenade mit kleinem Museumshafen
  • der „Naturspielraum Kinderabenteuerland“ mit besonderen Spielgeräten in und am Wasser
  • ein „Naturerlebnisraum“, von der Gemeinde aufwendig angelegte Parkanlage mit vielen Informationstafeln zum Thema Natur
  • das Naturschutzgebiet Bottsand befindet sich in direkter Nähe. Nach Aussagen des NABU ist dies „ein Kleinod der schleswig-holsteinischen Ostseeküste“
  • die zum Nachbarort Barsbek gelegenen Salzwiesen beherbergen seltene Tiere und Pflanzen.

Marina Wendtorf

Am Sportboothafen, dem ehemaligen Fischerhafen, im Ortsteil Wendtorfer Strand wurde zu den Segelveranstaltungen in Kiel der Olympischen Sommerspiele 1972 in München eine Ferienwohnanlage mit fünf Hochhäusern in Großtafelbauweise errichtet. Ergänzt wurden sie durch eine Ladenzeile aus Beton-Pavillons und verschiedene Freizeiteinrichtungen, wie z. B. Minigolfplatz oder eine seit langem stillgelegte Badminton-Halle oder ein ebenfalls mittlerweile geschlossenes kleines Freibad. Seinerzeit wurde ein Gemeindekindergarten errichtet, der auch aktuell noch von Wendtorf und den umliegenden Gemeinden Stein, Lutterbek, Heidkate und Barsbek genutzt wird.

Das Areal hat grundlegende Ähnlichkeiten mit dem Olympiazentrum Kiel-Schilksee, das neben der durchgehenden Aufteilung als Apartmentanlage durch die einzelnen Häusernamen wie Drachen oder Flying Dutchman unterstrichen wurde.

Betrieben wurde die Anlage mit über 500 Apartments[2] von der Marina Wendtorf KG. Die einzelnen Apartments wurden seit Gründung der Anlage größtenteils an Privatpersonen oder kleinere Immobilienunternehmen verkauft, die sie wiederum als Ferienwohnungen weiter vermieten. Durch diese Vorgehensweise und das Fehlen eines Dauernutzungskonzepts gilt die Anlage als Abschreibungsobjekt, bei dem nur ausdrücklich vorgeschriebene Instandsetzungsarbeiten durchgeführt wurden. Dadurch begünstigt ist die Bausubstanz der Gebäude teilweise angegriffen, sind die Umgebungsflächen nur in wenigen Bereichen gepflegt und zwischen den Wohngebäuden stehen mehrere Gebäude und Freizeiteinrichtungen seit Jahrzehnten leer und sind teilweise verfallen oder von Vandalismus beschädigt.

2007 musste die Marina Wendtorf KG Insolvenz anmelden und wurde 2008 schließlich aufgelöst.[3] Seit der Insolvenz gibt es Planungen eines anderen Investors, Sven Hollesen von der auf Tourismusprojekte spezialisierten Planet-Gruppe, die Marina für 50 Millionen Euro zu modernisieren und zu erweitern.[4][5]

Sport

Der SSV Marina Wendtorf von 1964 bietet seinen Mitgliedern eine Vielzahl von Aktivitäten an.

Weblinks

 Commons: Wendtorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [[[:Vorlage:SH-Wappenrolle]] Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein]
  2. Eigene Recherche vor Ort; genauer Beleg durch Bebauungsplan ist aktuell nicht möglich
  3. Insolvenz Marina Wendtorf KG. In: Kieler Nachrichten. Artikel nicht mehr aufrufbar
  4. Investor Hollesen hofft auf Baurecht bis Herbst. In: Probsteier Herold. 13. Juni 2010, abgerufen am 23. August 2010
  5. Wieder Bewegung im 50-Millionen-Projekt. In: Kieler Nachrichten. 9. Juni 2010, abgerufen am 23. August 2010