Streetart

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Graffito an einem der Pfeiler der Olympiabrücke. Es zeigt einen Sprayer, der von dem Pfeiler abstürzt, weil sein Halteseil gerissen ist. Mit gelber Farbe hatte er den Schriftzug "RAZOR" gesprayt und nicht fertiggstellt.
Piece von RAZOR an der Olympiabrücke.

Als Streetart (auch: Street Art, seltener, da missverständlich "Straßenkunst") werden verschiedene, meist nicht kommerzielle Formen von Kunst im öffentlichen Raum bezeichnet, die nach der Absicht der Ersteller durchaus dauerhaft dort verbleiben sollten. Unter Streetart versteht man selbst autorisiert angebrachte Zeichen aller Art im urbanen Raum, die mit einem weiteren Personenkreis kommunizieren wollen. (...) Im Gegensatz zu Graffiti überwiegt oft der Bildteil, nicht das kunstvolle Schreiben/Malen des eigenen Namens.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits aus vorgeschichtlicher Zeit sind Spuren künstlerischen Schaffens oder Zeichen individueller Botschaften von Menschen in Höhlen, an Bergwänden und in und an Gebäuden bekannt. Dazu gehören u. a. die Wandmalereien in den Höhlen von Lascaux oder Kritzeleien in den Ruinen von Pompeji u.v.a.m. Diese Form von anonym und öffentlich zugänglich angebrachten Zeichen ist über die vergangenen Jahrtausende erhalten geblieben und hat in der Gegenwart, insbesondere mit Verlauf des Zweiten Weltkriegs an Dynamik und Vielfalt zugenommen. Aus dem Straßenbild im städtischen Umfeld sind große Wandbilder, Graffitis, Taggings usw. nicht mehr wegzudenken. Als Bezeichnung für alle diese Spielarten hat sich zuletzt Streetart durchgesetzt.

Streetart wendet sich an alle gesellschaftlichen Schichten, insbesondere diejenigen, denen der Zugang zu Museen, Galerien und privaten Sammlungen nicht selbstverständlich ist. Kunstvoll gestaltete Wandbilder , im Jargon als "pieces" bezeichnet, befinden sich deshalb mehr oder weniger legal im öffentlichen Raum an Häuserwänden, Mauern, Brückenpfeilern, Stromkästen, Zügen, Straßenbahnen, Tunneln, usw. und werden damit zur "kostenlosen Kunst für jedermann, die zum Nachdenken anregt."[1]

Streetart in Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch in Kiel hat sich in den letzten Jahren eine sehr aktive Streetart-Szene etabliert, deren kunstvolle pieces an mehreren Orten zu finden sind, wie z. B.

Die Streetart-Künstler bemühen sich darum, legale Flächen für ihre Wandbilder zur Verfügung gestellt zu bekommen und wenden sich dazu über die lokalen Medien an die Öffentlichkeit.[3]

Die Stadt Kiel hat diesen Aufruf vernommen und beabsichtigt, demnächst die besten pieces zu honorieren.[4]

Künstler*innen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RAZOR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Künstler RAZOR erlangte bundesweite Aufmerksamkeit, als er in der Corona-Pandemie einem ICE einen Mund-Nasen-Schutz sprayte. Die Deutsche Bahn twitterte: "Selbst Sprühdosen-Schurken, die sonst anscheinend wenig nachdenken, haben es verstanden. Denkt mal drüber nach, liebe Maskenmuffel."[5]

Instagram: @razor_first

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispiele für Kunst im öffentlichen Raum (Streetart - Kiel) Nutzung legaler Flächen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Wikipedia: „Streetart“
  2. https://www.kieler-ostufer.de/fileadmin/04_Projekte/04.1_Ostufer_allgemein/04.1.4_Stadtteiltouren/Gaarden_Street_Map_WEB.pdf
  3. KN vom 06.12.2016, Seite 32 - "Mit Graffiti gegen illegale Farbattacken"
  4. KN vom 01.04.2022 S. 26 - "Stadt kommt Graffiti - Künstlern entgegen"
  5. Nordbayern.de: Sprayer verziert ICE mit Gesichtsmaske - und erhält Lob von der Deutschen Bahn, 11.8.2020