Johann-Meyer-Straße: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Gebäude war 1908 für die Oberrealschule als langgestreckter Bau entlang der Johann-Meyer-Straße gebaut worden. Der Bauplatz war wegen seiner günstigen Erreichbarkeit für Gaardener Schüler gewählt worden. Wegen unmittelbar nördlich benachbarten [[Moorteichwiese]] und des damit verbundenen moorigen Untergrundes wurde das Gebäude weitestmöglich im Süden des Bauplatzes errichtet. Es enthielt die Klassen- und Fachräume in jeweils vier Etagen im östlichen und westlichen Seitenflügel. Dazwischen befand sich ein Verbindungsbau mit einer Turnhalle und darüber der Aula, die in der Höhe jeweils zwei Etagen umfassten. An die Südostecke zum Rondeel war ein Uhrturm angesetzt, der oberhalb der Uhren eine begehbare, umlaufende Galerie besaß. Sehr fortschrittlich war damals, dass fast alle Räume elektrisch beleuchtet wurden und dass die Schule über eine zentrale Heizungsanlage verfügte. | Das Gebäude war 1908 für die Oberrealschule als langgestreckter Bau entlang der Johann-Meyer-Straße gebaut worden. Der Bauplatz war wegen seiner günstigen Erreichbarkeit für Gaardener Schüler gewählt worden. Wegen der unmittelbar nördlich benachbarten [[Moorteichwiese]] und des damit verbundenen moorigen Untergrundes wurde das Gebäude weitestmöglich im Süden des Bauplatzes errichtet. Es enthielt die Klassen- und Fachräume in jeweils vier Etagen im östlichen und westlichen Seitenflügel. Dazwischen befand sich ein Verbindungsbau mit einer Turnhalle und darüber der Aula, die in der Höhe jeweils zwei Etagen umfassten. An die Südostecke zum Rondeel war ein Uhrturm angesetzt, der oberhalb der Uhren eine begehbare, umlaufende Galerie besaß. Sehr fortschrittlich war damals, dass fast alle Räume elektrisch beleuchtet wurden und dass die Schule über eine zentrale Heizungsanlage verfügte. | ||
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden der Ostflügel vollständig und im übrigen das Dach und die oberste Etage zerstört. Der Verbindungsbau und der Westflügel wurden dreietagig mit einem flachen Dach wieder hergestellt und mit einem Eingangsvorbau versehen, der dort liegt, wo sich ursprünglich der Ostflügel befand. Das Schulgebäude wurde weiter von der ''Oberrealschule II'' bzw. der ''Max-Planck-Schule'' und anschließend bis heute von der ''Pestalozzischule'' bzw. der ''Schule am Rondeel'' genutzt. | Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden der Ostflügel vollständig und im übrigen das Dach und die oberste Etage zerstört. Der Verbindungsbau und der Westflügel wurden dreietagig mit einem flachen Dach wieder hergestellt und mit einem Eingangsvorbau versehen, der dort liegt, wo sich ursprünglich der Ostflügel befand. Das Schulgebäude wurde weiter von der ''Oberrealschule II'' bzw. der ''Max-Planck-Schule'' und anschließend bis heute von der ''Pestalozzischule'' bzw. der ''Schule am Rondeel'' genutzt. | ||
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* ohne Hausnummer: | * (damals) ohne Hausnummer, auf dem heutigen Gelände des Bodelschwingh-Hauses: Scheibengasbehälter der Stadtwerke Kiel (1930 errichtet, im Sommer 1975 abgebrochen) | ||
== Bilder == | == Bilder == |
Version vom 20. August 2019, 15:58 Uhr
Johann-Meyer-Straße
- Ort
- Kiel
- PLZ
- 24114
- Stadtteil
- Südfriedhof
- Querstraßen
- Hamburger Chaussee, Königsweg, Sophienblatt, Alte Lübecker Chaussee
- Plätze
- Rondeel
- Nutzung
- Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Geschichte
Der Name Johann-Meyer-Straße wurde mit Beschluss der Städtischen Collegien vom 14. Dezember 1909 festgelegt.[1]
Er erinnert an den niederdeutschen Dichter Johann Meyer (* 5. Januar 1829 in Wilster; † 15. Oktober 1904 in Kiel), der bis kurz vor seinem Tode die von ihm 1862 gegründete psychiatrische „Idioten-Anstalt“ als Direktor leitete. Diese befand sich am Rondeel, in der Lübecker Chaussee 1 (heute: Alte Lübecker Chaussee), unmittelbar gegenüber der Einmündung der Johann-Meyer-Straße.[2]
Das aufwändig gestaltete Grab Meyers ist eingetragen in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Südfriedhof (Grabfeld G, Nr. 351). Es wurde von Heinrich Mißfeldt gestaltet, der auch das Denkmal für Klaus Groth am Kleinen Kiel geschaffen hat.[3]
Schulgebäude
An der Ecke zum Königsweg findet sich die Förderschule Schule am Rondeel, ehemals Pestalozzischule. Das Schulgebäude wurde bis 1955 von der Max-Planck-Schule (vor 1947: Oberrealschule II) genutzt, die ihrerseits 1955 in ein neu gebautes Schulgebäude am Winterbeker Weg zog.
Das Gebäude war 1908 für die Oberrealschule als langgestreckter Bau entlang der Johann-Meyer-Straße gebaut worden. Der Bauplatz war wegen seiner günstigen Erreichbarkeit für Gaardener Schüler gewählt worden. Wegen der unmittelbar nördlich benachbarten Moorteichwiese und des damit verbundenen moorigen Untergrundes wurde das Gebäude weitestmöglich im Süden des Bauplatzes errichtet. Es enthielt die Klassen- und Fachräume in jeweils vier Etagen im östlichen und westlichen Seitenflügel. Dazwischen befand sich ein Verbindungsbau mit einer Turnhalle und darüber der Aula, die in der Höhe jeweils zwei Etagen umfassten. An die Südostecke zum Rondeel war ein Uhrturm angesetzt, der oberhalb der Uhren eine begehbare, umlaufende Galerie besaß. Sehr fortschrittlich war damals, dass fast alle Räume elektrisch beleuchtet wurden und dass die Schule über eine zentrale Heizungsanlage verfügte.
Im Zweiten Weltkrieg wurden der Ostflügel vollständig und im übrigen das Dach und die oberste Etage zerstört. Der Verbindungsbau und der Westflügel wurden dreietagig mit einem flachen Dach wieder hergestellt und mit einem Eingangsvorbau versehen, der dort liegt, wo sich ursprünglich der Ostflügel befand. Das Schulgebäude wurde weiter von der Oberrealschule II bzw. der Max-Planck-Schule und anschließend bis heute von der Pestalozzischule bzw. der Schule am Rondeel genutzt.
Öffentliche Einrichtungen
- Nr. 13: Bodelschwingh-Haus
Sportheime
- Nr. 22: Sportheim des FC Süd-Kiel
Ehemalige öffentliche Einrichtungen
- Nr. 2-4: Oberrealschule II, von 1908 bis 1955;
1947 in Max-Planck-Schule umbenannt, seit 1955 am Winterbeker Weg
Im Gebäude seitdem: Pestalozzischule, heute unter der geänderten Hausadresse Königsweg 90 Schule am Rondeel - (damals) ohne Hausnummer, auf dem heutigen Gelände des Bodelschwingh-Hauses: Scheibengasbehälter der Stadtwerke Kiel (1930 errichtet, im Sommer 1975 abgebrochen)
Bilder
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Abbruch des Gasbehälters 1975, im Vordergrund das Sportheim
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Die Schule am Rondeel 1976, aus dem Albingia-Hochhaus gesehen.
Siehe auch
Weblinks
„Johann-Meyer-Straße“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Einzelnachweise
- ↑ Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
- ↑ Wikipedia: „Johann Meyer“
- ↑ Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia