Holsteiner Quartier: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kerngebiet des Holsteiner Quartiers ==
== Kerngebiet des Holsteiner Quartiers ==
Das Gebiet ist ohne den Lensahner Weg rund 4½ Hektar groß. Es wurde ab 1938 von den [[Kieler Werkswohnungen]] (KWW) und den [[Deutsche Werke Kiel|Deutschen Werken]] (DWK) mit Wohnungen für Werftmitarbeiter bebaut. Ein kleinerer Teil der Siedlung mit 198 Wohnungwn wurde etwas später von der Krupp-[[Germaniawerft]] ergänzt<ref>Ehlert, Walter: "Das historische Gaarden - Bauernland wird Idustriestandort", Husum (Husum-Verlag) 1921, ISBN 978-3-96717-042-9, S. 231</ref>. Sie besitzt gemeinsam mit den angrenzenden Häusern im Theodor-Heuss-Ring (damals ''Segeberger Straße'') und dem Ostring (damals ''Germaniaring'') einen einheitlichen Baustil, der sich durch zwei- bis dreietagige Rotsteinbauten in Reihenbauweise und offene Innenbereiche mit Parkcharakter auszeichnet.
Das Gebiet ist ohne den Hohwachter Weg rund 4½ Hektar groß. Es wurde ab 1938 von den [[Kieler Werkswohnungen]] (KWW) und den [[Deutsche Werke Kiel|Deutschen Werken]] (DWK) mit Wohnungen für Werftmitarbeiter bebaut. Ein kleinerer Teil der Siedlung mit 198 Wohnungen wurde etwas später von der Krupp-[[Germaniawerft]] ergänzt<ref>Ehlert, Walter: "Das historische Gaarden - Bauernland wird Industriestandort", Husum (Husum-Verlag) 1921, ISBN 978-3-96717-042-9, S. 231</ref>. Sie besitzt gemeinsam mit den angrenzenden Häusern im Theodor-Heuss-Ring (damals ''Segeberger Straße'') und dem Ostring (damals ''Germaniaring'') einen einheitlichen Baustil, der sich durch zwei- bis dreietagige Rotsteinbauten in Reihenbauweise und offene Innenbereiche mit Parkcharakter auszeichnet.


Das Viertel war von den Zerstörungen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] nur in geringem Maße betroffen, so dass es heute einen guten Eindruck vom Arbeiterwohnungsbau der späten 1930er-Jahre bietet. Die Wohnungen haben durchweg 52 m² Wohnfläche mit zwei Zimmern und einer großen Wohnküche. Sie verfügten bereits über Duschen und innenliegende WCs. Für die Warmwasserversorgung sorgte ein Gas-Durchlauferhitzer. In den heute parkartig angelegten Innenbereichen gab es ursprünglich außer den Gemeinschaftsflächen auch Hausgärten für die Mieter.
Das Viertel war von den Zerstörungen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] nur in geringem Maße betroffen, so dass es heute einen guten Eindruck vom Arbeiterwohnungsbau der späten 1930er-Jahre bietet. Die Wohnungen haben durchweg 52 m² Wohnfläche mit zwei Zimmern und einer großen Wohnküche. Sie verfügten bereits über Duschen und innenliegende WCs. Für die Warmwasserversorgung sorgte ein Gas-Durchlauferhitzer. In den heute parkartig angelegten Innenbereichen gab es ursprünglich außer den Gemeinschaftsflächen auch Hausgärten für die Mieter.


== Hohwachter Weg ==
== Hohwachter Weg ==
Der Hohwachter Weg wurde erst 1964 benannt. Nur sein oberster Teil war schon zusammen mit der östlichen Seite des Gemaniarings und zur gleichen Zeit wie die bereits genannten Straßen bebaut worden. Er bildete eine kurze Stichstraße, die zum Germaniaring gehörte. Seine nach Osten mehrfach abknickende Fortsetzung wurde zum einen Teil erst um 1970 mit Einfamilienhäusern bebaut. Sie nahm zum anderen Teil bereits bebaute Grundstücke auf, die vor dem Bau des Theodor-Heuss-Rings zur Segeberger Straße gehörten und jetzt von ihrer Rückseite her erschlossen werden. In diesem Sinne gehört der Hohwachter Weg zwar seinem Straßennamen nach zum Holsteiner Quartier; nach seinem Baustil und seiner Entstehungsgeschichte tut er dies nur sehr eingeschränkt.
Der Hohwachter Weg wurde erst 1964 benannt. Nur sein oberster Teil war schon zusammen mit der östlichen Seite des Gemaniarings und zur gleichen Zeit wie die bereits genannten Straßen bebaut worden. Dieser Abschnitt bildete eine kurze Stichstraße, die zum Germaniaring gehörte. Seine nach Osten mehrfach abknickende Fortsetzung wurde zum einen Teil erst um 1970 mit Einfamilienhäusern bebaut. Sie nahm zum anderen Teil bereits bebaute Grundstücke auf, die vor dem Bau des Theodor-Heuss-Rings zur Segeberger Straße gehörten und jetzt von ihrer Rückseite her erschlossen werden. In diesem Sinne gehört der Hohwachter Weg zwar seinem Straßennamen nach zum Holsteiner Quartier; nach seinem Baustil und seiner Entstehungsgeschichte tut er dies nur sehr eingeschränkt.


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[[Kategorie: Gaarden-Süd / Kronsburg]] [[Kategorie: Holsteiner Quartier]] [[Kategorie: Stadtviertel]]
[[Kategorie: Gaarden-Süd / Kronsburg]] [[Kategorie: Holsteinisches Quartier]]

Aktuelle Version vom 28. Januar 2024, 09:25 Uhr

Innenbereich zwischen der Eutiner Straße und dem Ostring

Das Holsteiner Quartier ist ein Stadtviertel im Stadtteil Gaarden-Süd / Kronsburg.

Es umfaßt das Gebiet der Straßen, die von der Bielenbergstraße, dem Theodor-Heuss-Ring, dem Ostring und dem Park Der Brook eingeschlossen werden. Dies sind die vier nach ostholsteinischen Städten benannten Straßen Ascheberger, Lensahner, Eutiner und Oldenburger Straße. Im weiteren Sinne gehört auch der auf der anderen Seite des Ostrings liegende Hohwachter Weg dazu.

Kerngebiet des Holsteiner Quartiers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet ist ohne den Hohwachter Weg rund 4½ Hektar groß. Es wurde ab 1938 von den Kieler Werkswohnungen (KWW) und den Deutschen Werken (DWK) mit Wohnungen für Werftmitarbeiter bebaut. Ein kleinerer Teil der Siedlung mit 198 Wohnungen wurde etwas später von der Krupp-Germaniawerft ergänzt[1]. Sie besitzt gemeinsam mit den angrenzenden Häusern im Theodor-Heuss-Ring (damals Segeberger Straße) und dem Ostring (damals Germaniaring) einen einheitlichen Baustil, der sich durch zwei- bis dreietagige Rotsteinbauten in Reihenbauweise und offene Innenbereiche mit Parkcharakter auszeichnet.

Das Viertel war von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs nur in geringem Maße betroffen, so dass es heute einen guten Eindruck vom Arbeiterwohnungsbau der späten 1930er-Jahre bietet. Die Wohnungen haben durchweg 52 m² Wohnfläche mit zwei Zimmern und einer großen Wohnküche. Sie verfügten bereits über Duschen und innenliegende WCs. Für die Warmwasserversorgung sorgte ein Gas-Durchlauferhitzer. In den heute parkartig angelegten Innenbereichen gab es ursprünglich außer den Gemeinschaftsflächen auch Hausgärten für die Mieter.

Hohwachter Weg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hohwachter Weg wurde erst 1964 benannt. Nur sein oberster Teil war schon zusammen mit der östlichen Seite des Gemaniarings und zur gleichen Zeit wie die bereits genannten Straßen bebaut worden. Dieser Abschnitt bildete eine kurze Stichstraße, die zum Germaniaring gehörte. Seine nach Osten mehrfach abknickende Fortsetzung wurde zum einen Teil erst um 1970 mit Einfamilienhäusern bebaut. Sie nahm zum anderen Teil bereits bebaute Grundstücke auf, die vor dem Bau des Theodor-Heuss-Rings zur Segeberger Straße gehörten und jetzt von ihrer Rückseite her erschlossen werden. In diesem Sinne gehört der Hohwachter Weg zwar seinem Straßennamen nach zum Holsteiner Quartier; nach seinem Baustil und seiner Entstehungsgeschichte tut er dies nur sehr eingeschränkt.


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte „Holsteiner Quartier“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ehlert, Walter: "Das historische Gaarden - Bauernland wird Industriestandort", Husum (Husum-Verlag) 1921, ISBN 978-3-96717-042-9, S. 231