Schreventeich: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kiel-Wiki
(→‎Wohnort bekannter Persönlichkeiten: Hurtzig: Name korrigiert)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(26 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
{{Infobox Stadtteil
| Ortsteil              = Schreventeich
|Name                  = Schreventeich
| Gemeindeart            = Stadt
|Karte                  = Kieler-Stadtteil-10.png
| Gemeindename          = Kiel
|Fläche                = 247,1 ha<ref name=stat18>{{Statistik2018}}</ref>
| Alternativanzeige-Gemeindename =  
|Einwohner              = 11978<ref name=stat18>{{Statistik2018}}</ref>
| Ortswappen            =  
|Einwohnerdichte        = 48,5 Einwohner pro ha<ref name=stat18>{{Statistik2018}}</ref>
| Breitengrad            = 54/19/41/N
  |Eingemeindungsdatum    =  
| Längengrad            = 10/7/5/E
|Postleitzahlen        = 24116
| Bundesland            = DE-SH
}}
| Höhe                  =
[[Datei:Kiel_Schreventeich_Karte_von_Varendorf_ca._1800.png|miniatur|Der Schreventeich (''Schrefenteich'') in der Nähe des heutigen Stadtteils [[Brunswik]] (''Braunschweig'') auf der Karte von [[Gustav Adolf von Varendorf]]]]
| Höhe-Bezug            =
Der [[Kiel]]er [[Stadtteil]] '''Schreventeich''' liegt zwischen den Stadtteilen [[Hasseldieksdamm]] bzw. der Gemeinde Kronshagen im Westen und den Stadtteilen [[Exerzierplatz (Stadtteil)|Exerzierplatz]] und [[Damperhof]] im Osten.<ref>{{WP}}</ref> Nördlich grenzt der Stadtteil an den Stadtteil [[Ravensberg (Stadtteil)|Ravensberg]] mit dem [[Stinkviertel]], südlich an [[Südfriedhof]].<ref>{{Kieler-Stadtteile-Statistischer-Bericht}}</ref><ref name=stadtplankiel>[http://ims.kiel.de/website/wwwstadtplan/ Stadtplan der Stadt Kiel] herausgegeben von der Stadt Kiel mit detaillierten Stadtteilgrenzen</ref>
| Fläche                = 2.473km2
 
| Einwohner             = 11427
Namensgebend ist der gleichnamige [[Schreventeich (Gewässer)|Teich]] im Schrevenpark.
| Einwohner-Stand-Datum = 2010-12-31
| Eingemeindungsdatum    =  
| Postleitzahl1          = 24116
| Postleitzahl2          =
| Vorwahl1              = 0431
| Vorwahl2              =
| Lagekarte              =
| Lagekarte-Beschreibung =
}}
[[Datei:Kiel_Schreventeich_Karte_von_Varendorf_ca._1800.png|miniatur|hochkant=2|Der Schreventeich (''Schrefenteich'') in der Nähe des heutigen Stadtteils [[Brunswik (Kiel)|Brunswik]] (''Braunschweig'') auf der Karte von [[Gustav Adolf von Varendorf]]]]
Der [[Kiel]]er Stadtteil '''Schreventeich''' liegt zwischen den Stadtteilen [[Hasseldieksdamm]] bzw. der Gemeinde [[Kronshagen]] im Westen und den Stadtteilen [[Kiel-Exerzierplatz|Exerzierplatz]] und [[Damperhof]] im Osten. Nördlich grenzt der Stadtteil an den Stadtteil [[Kiel-Ravensberg|Ravensberg]] mit dem [[Stinkviertel]], südlich an [[Kiel-Südfriedhof|Südfriedhof]].<ref>{{Kieler-Stadtteile-Statistischer-Bericht}}</ref><ref name=stadtplankiel>[http://ims.kiel.de/website/wwwstadtplan/ Stadtplan der Stadt Kiel] herausgegeben von der Stadt Kiel mit detaillierten Stadtteilgrenzen</ref>


== Stadtteilgrenzen ==
== Stadtteilgrenzen ==
Der Stadtteil Schreventeich hat derzeit folgenden Grenzverlauf, im Norden beginnend und im Uhrzeigersinn fortfahrend. Die Grenze bildet im Norden die [[Eckernförder Straße]] und die [[Gutenbergstraße]], sie verläuft dann im Osten entlang des [[Knooper Weg|Knooper Wegs]], der [[Klopstockstraße]], der [[Goethestraße]] und der [[Sternstraße]]. Im Süden bildet die [[Stephan-Heinzel-Straße]] und der [[Hasseldieksdammer Weg]] die Grenze. Im Osten der [[Mühlenweg]] und der [[Kronshagener Weg]]. Die Stadtteilgrenze fällt ab [[Kronshagener Weg]] mit der Stadtgrenze zu [[Kronshagen]] hin zusammen. Diese verläuft westlich der Kleingärten neben der [[B76]] bis zum Friedhof, dann entlang des Eschenkamps, westlich des [[Krematorium|Krematoriums]] entlang des Aschauwegs bis zur Eckernförder Straße.<ref name=stadtplankiel/>
Der Stadtteil Schreventeich hat derzeit folgenden Grenzverlauf, im Norden beginnend und im Uhrzeigersinn fortfahrend. Die Grenze bildet im Norden die [[Eckernförder Straße]] und die [[Gutenbergstraße]], sie verläuft dann im Osten entlang des [[Knooper Weg]]s, der [[Klopstockstraße]], der [[Goethestraße]] und der [[Sternstraße]]. Im Süden bildet die [[Stephan-Heinzel-Straße]] und der [[Hasseldieksdammer Weg]] die Grenze, im Osten der [[Mühlenweg]] und der [[Kronshagener Weg]]. Die Stadtteilgrenze fällt ab [[Kronshagener Weg]] mit der Stadtgrenze zu Kronshagen hin zusammen. Diese verläuft westlich der Kleingärten neben der [[B76]] bis zum Friedhof, dann entlang des Eschenkamps, westlich des [[Krematorium]]s entlang des [[Aschauweg]]s bis zur [[Eckernförder Straße]].<ref name=stadtplankiel/>


== Das Gewässer Schreventeich ==
== Architektur ==
Durch Eiszeiten geformt wurde der im Osten des Stadtteils gelegene Teich. Der Teich lag vormals weit außerhalb der Stadt und war im Besitz des ortsansässigen Grafen und wurde deshalb im Volksmund „des Grafen Teich“ genannt, was in damaligem Plattdeutsch „s grefens diek“ lautete, die Buchstaben wurden verschliffen bis der heutige Name entstanden war. [[Gustav Adolf von Varendorf]] schrieb auf seine Karte von 1796 die Verhochdeutschung des Begriffs, [[Schreventeich (Gewässer)]]. Dieser Teich ist Namensgeber des Stadtteils.
Der Stadtteil ist östlich des Westrings sehr dicht - und hauptsächlich in mehrstöckiger (3- bis 5-stöckige Mehrfamilienhäuser) Bauweise - bebaut. Die Wohnstraßen westlich des Westrings, insbesondere das Quartier zwischen dem Kronshagener Weg und der [[Langenbeckstraße]] wird auch [[Philosophenviertel]] genannt.


== Der Park – Schrevenpark ==
== Infrastruktur ==
Im Rahmen der Erweiterung der Stadt Kiel um 1900 wurde ein Park um den Schreventeich herum geplant. 1901 wurde dieser Park nach Plänen des [[Stadtgartenbaudirektor|Stadtgartenbaudirektors]] [[Ferdinand Hurtzig]] (1872-1939) erstellt und zu Ehren der Hohenzollern benannt. Von 1901 bis 1947 hieß der Park [[Hohenzollernpark]]. Im Krieg wurde der Park stark zerstört. Bombentrichter mussten wieder zugeschüttet werden und Wege wiederhergestellt werden. Stark vereinfacht wurde der Park wieder neu angelegt und am 17. Dezember 1947 erfolgte durch Beschluss der Ratsversammlung die Umbenennung in Schrevenpark in Anlehnung an den Schreventeich. Anlässlich der Beschlussvorlage sagte der damalige Ratsherr und spätere [[Stadtpräsident]] [[Hermann Köster]] (SPD), ''"dass es heute selbstverständlich wichtigere Dinge gäbe als solche Umbenennungen."'' <ref>Schleswig-Holsteinische Volks-Zeitung v. 18. Dezember 1947, Nr. 103, o.S.</ref>
Im Osten des Stadtteils befindet sich neben Handelsgeschäften, Gastronomie und Arztpraxen auch das [[Städtisches Krankenhaus|Städtische Krankenhaus]]. Westlich des Westrings am [[Kronshagener Weg]] liegt die [[Kieler Niederlassung der Deutschen Telekom AG]], seit 2006 im selben Komplex auch das [[Katasteramt]] der Landeshauptstadt.
Gegenüber, an der Ecke [[Sedanstraße]]&nbsp;/&nbsp;[[Kronshagener Weg]], hatte bis 2003 das Bauunternehmen [[Max Giese]] seinen Sitz, ehemals eines der größten Betriebe der Branche in Schleswig-Holstein. Nach der Insolvenz im Jahr 2002 wurde das Betriebsgelände aufgeteilt. Ein Teil wird weiter gewerblich genutzt, der Rest wurde Baugebiet. Heute stehen in der neu erschlossenen [[Max-Giese-Straße]] Reihenhäuser.


== Kraftwerk Humboldtstraße ==
== Öffentliche Spielflächen ==
Das [[Heizkraftwerk Humboldtstraße|Heizkraftwerk]] in der [[Humboldtstraße]] am Südostende des Stadtteils hat eine Gesamtleistung von 60 MW (Heizwassernetz) plus 157 MW (Dampfnetz). Es wandelt Erdgas und Heizöl in Elektrizität und Fernwärme um. Es wurde 1901 gebaut und in Betrieb genommen. Mit diesem Kraftwerk starteten die Stadtwerke Kiel damals die Stromversorgung und versorgten ab 1907 zwei Schulen mit der ersten Kieler Fernwärme. Es wurde mehrfach umfangreich modernisiert und ist das nach dem [[Gemeinschaftskraftwerk Kiel]] für die Kieler Fernwärmeerzeugung das zweitgrößte Kieler Kraftwerk. Weithin sichtbar ist der hohe, ständig rauchende Schornstein des Kraftwerks. Das Wasser des Schreventeichs dient dem Kraftwerk damals wie heute zur Kühlung. Am Nordostende des Teiches erinnert ein kleiner Steg an die Stelle, woher früher das Wasser zum Kraftwerk und zurück kam. Seit 1985 ist es die Wasserkaskade am Südostende, die das Kraftwerkswasser um Sauerstoff angereichert in den Teich gelangen lässt.
* siehe [[Spielflächen in Schreventeich]]


== Struktur ==
== Lost Places ==
=== Statistische Daten ===
Mit dem Begriff Lost Places werden Bauwerke oder Areale bezeichnet, die komplett verschwunden sind oder nur noch als Ruinen und Fragmente existieren. Ihre Relevanz für einen Stadtteil besteht in der Zeugenschaft für historische Ereignisse, die dessen Bewohner betrafen:
Laut Internetseite der Landeshauptstadt [[Kiel]] hat der Stadtteil im Juli 2007 11.185 Einwohner auf einer Fläche von 247 Hektar.
* [[Synagoge Goethestraße]]
:Die Synagoge auf dem Eckgrundstück [[Goethestraße]]/[[Humboldtstraße]] wurde 1938 in der Pogromnacht zerstört. An dieser Stelle steht seit 1989 ein von der Bildhauerin [[Doris Waschk-Balz]] gestaltetes Mahnmal, in das eine schon 1968 an gleichem Ort angebrachte Gedenktafel integriert ist.
* Tiefbunker [[Lessingplatz]]
:Während des Zweiten Weltkriegs wurde dieser Bunker für 240 Personen gebaut und gegen Kriegsende schwer getroffen. Er ist nicht mehr zugänglich, auf dem Gebiet ist heute eine Grünfläche.
* Hochbunker [[Sedanstraße]]
:Während des Zweiten Weltkriegs hatte der Luftschutzbunker eine zentrale Bedeutung. Heute befindet sich auf dem Gebiet ein Kinderspielplatz - nur der Lüftungsaufbau ragt aus dem Erdreich heraus.
* Lager [[Professor-Peters-Platz]]
:Hier standen bis etwa 1955 Nissenhütten für Flüchtlinge und infolge der alliierten Luftangriffe wohnungslose Kieler, sogenannte Ausgebombte.
* Baracke [[Schrevenpark]]
:In der Nähe der [[Herderstraße]] stand im Parkgelände eine Baracke, die als Jugendheim genutzt wurde. Für [[Die Falken]] und den Turnverein [[F.T. Adler]] hatte der Ort eine zentrale Bedeutung.


=== Architektur ===
== Wohnort bekannter Persönlichkeiten ==
Der Stadtteil ist östlich des Westrings sehr dicht - und hauptsächlich in mehrstöckiger (3- bis 5-stöckige Mehrfamilienhäuser) Bauweise - bebaut.  
* [[Christopher Ecker]], deutscher Schriftsteller: [[Theodor-Storm-Straße]]
Westlich des Westrings verringert sich die Einwohnerdichte, die hier übliche Bauweise ist 1- bis 2-stöckig (Reihenhäuser). Die Wohnstraßen westlich des Westrings, insbesondere das Quartier zwischen dem Kronshagener Weg und der [[Bernhard von Langenbeck  |Langenbeck]]straße wird auch [[Philosophenviertel]] genannt, weil zwei Straßen nach den beiden Philosophen Kant und Nietzsche benannt sind. Das Quartier stammt aus den 1930er Jahren und ist im Wesentlichen ohne gravierende bauliche Veränderungen bis heute erhalten geblieben.
* [[Andreas Gayk]], Oberbürgermeister: [[Virchowstraße]] 2
* [[Ferdinand Hurtzig]] (1872–1939), Stadtgartenbaudirektor von 1900 bis 1937: [[Freiligrathstraße ]](Dienstvilla)
* [[Margret Knoop-Schellbach]],<ref>Margret Knoop-Schellbach: ''Das Licht leuchtet in der Dunkelheit''. Johannis, Lahr 1997</ref> bildende Künstlerin: [[Westring]] (Westseite) nähe [[Geibelplatz]]
* [[Christa Randzio-Plath]], Mitglied Europäisches Parlament: [[Nietzschestraße]] (Pastorat)
* [[Karl Ratz]],<ref>Karl Rickers: Der Journalist. In: J.Jensen u. K. Rickers: [[Andreas Gayk]]. Wachholtz, Neumünster 1974, Seite 61</ref> Landtagspräsident: Westring (Ostseite) nähe Restaurant Johannesburg
* [[Heide Simonis]], Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein von 1993 bis 2005: [[Schillerstraße]]
* [[Marius Tofte]], Gewerkschafter: [[Langenbeckstraße]]
* [[Friedrich Wendel]], Journalist und Autor: [[Westring]] (Westseite) nähe [[Langenbeckstraße]].


=== Infrastruktur ===
== Bushaltestellen ==
Im Osten des Stadtteils befindet sich neben Handelsgeschäften, Gastronomie und Arztpraxen auch das [[Städtisches Krankenhaus Kiel|Städtische Krankenhaus]]. Westlich des Westrings am [[Kronshagener Weg]] liegt die [[Kieler Niederlassung der Deutschen Telekom AG]], seit 2006 im selben Komplex auch das [[Katasteramt]] der Landeshauptstadt.
* [[Arndtplatz]]
Gegenüber, an der Ecke [[Sedanstraße]]&nbsp;/&nbsp;Kronshagener Weg, hatte bis 2003 das Bauunternehmen [[Max Giese]] seinen Sitz, ehemals eines der größten Betriebe der Branche in Schleswig-Holstein. Nach der Insolvenz im Jahr 2002 wurde das Betriebsgelände aufgeteilt. Ein Teil wird weiter gewerblich genutzt, der Rest wurde Baugebiet. Heute stehen in der neu erschlossenen [[Max-Giese-Straße]] Reihenhäuser.
* [[Christian-Kruse-Straße]]
* [[Dehnckestraße]]
* [[Eckernförder Straße]]
* [[Eichhof]]
* [[Eichhofstraße]]
* [[Hansastraße]]
* [[Hasseldieksdammer Weg]]
* [[Hauptfeuerwache]]
* [[Kronshagener Weg]]
* [[Lehmberg]]
* [[Metzstraße]]
* [[Mühlenweg]]
* [[Professor-Peters-Platz]]
* [[Virchowstraße]]
* [[Westring]]
* [[Wilhelmplatz]]


=== Lost Places ===
== Fotos ==
Mit dem Begriff [[Lost Place |Lost Places]] werden Bauwerke oder Areale bezeichnet, die komplett verschwunden sind oder nur noch als [[Ruine]]n und Fragmente existieren. Ihre Relevanz für einen Stadtteil besteht in der Zeugenschaft für historische Ereignisse, die dessen Bewohner betrafen:
<gallery>
* [[Synagoge Goethestraße (Kiel)|Synagoge Goethestraße]]
Datei:Humboldtschule 1.jpg|Gymnasium Humboldt-Schule, [[Knooper Weg]] 63 / [[Humboldtstraße]]
:Die Synagoge auf dem Eckgrundstück Goethestraße/Humboldtstraße wurde 1938 in der [[Pogromnacht]] zerstört. An dieser Stelle steht seit 1989 ein, von der Bildhauerin [[Doris Waschk-Balz]] gestaltetes [[Mahnmal]], in das eine schon 1968 an gleichem Ort angebrachte Gedenktafel integriert ist.
</gallery>
* [[Tiefbunker]] Lessingplatz
:Während des [[Zweiter Weltkrieg |Zweiten Weltkriegs]] wurde dieser Bunker für 240 Personen gebaut und gegen Kriegsende schwer getroffen. Er ist nicht mehr zugänglich, auf dem Gebiet ist heute eine Grünfläche.
* [[Hochbunker]] Sedanstraße
:Während des [[Zweiter Weltkrieg |Zweiten Weltkriegs]] hatte der [[Luftschutz]]bunker eine zentrale Bedeutung. Heute befindet sich auf dem Gebiet ein Kinderspielplatz - nur der Lüftungsaufbau ragt aus dem Erdreich heraus.
* [[Lager (Camp)| Lager]] Prof.-Peters-Platz
:Hier standen bis etwa 1955 [[Nissenhütte |Nissenhütten]] für [[Flüchtlinge]] und infolge der alliierten [[Luftangriffe]] wohnungslose Kieler, sogenannte Ausgebombte.
* [[Baracke]] Schrevenpark
:In der Nähe der Herderstraße stand im Parkgelände eine Baracke, die als [[Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung|Jugendheim]] genutzt wurde. Für [[Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken|Die Falken]] und den Turnverein F.T. Adler hatte der Ort eine zentrale Bedeutung.


== Wohnort bekannter Persönlichkeiten ==
== Weblinks ==
[[Bild:Schreventeich Kiel2008.jpg|miniatur|Blick über den Schreventeich auf die [[Lutherkirche (Kiel)|Lutherkirche]]]]
* {{Commonscat|Schreventeich}}
* [[Christopher Ecker]], deutscher Schriftsteller: Theodor-Storm-Straße
* [[Andreas Gayk]], Oberbürgermeister: [[Rudolf Virchow |Virchowstraße]] 2
* [[Friedrich Hurtzig]] (1872–1939), Stadtgartenbaudirektor von 1900 bis 1937: [[Ferdinand Freiligrath| Freiligrathstraße ]](Dienstvilla)
* [[Margret Knoop-Schellbach]],<ref>Margret Knoop-Schellbach: ''Das Licht leuchtet in der Dunkelheit''. Johannis, Lahr 1997</ref> bildende Künstlerin: Westring (Westseite) nähe [[Emanuel Geibel|Geibelplatz]]
* [[Christa Randzio-Plath]], Mitglied [[Europäisches Parlament]]: Nietzschestraße (Pastorat)
* [[Karl Ratz]],<ref>Karl Rickers: Der Journalist. In: J.Jensen u. K. Rickers: [[Andreas Gayk]]. Wachholtz, Neumünster 1974, Seite 61</ref> Landtagspräsident: Westring (Ostseite) nähe Restaurant Johannesburg
* [[Heide Simonis]], Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein von 1993 bis 2005: Schillerstraße
* [[Marius Tofte]], Gewerkschafter: Langenbeckstraße
* [[Friedrich Wendel]], Journalist und Autor: Westring (Westseite) nähe Langenbeckstraße.
 
== Literatur ==
* Ferdinand Hurtzig: ''Die Entwicklungen der städtischen Gartenanlagen in den Jahren 1900 bis 1937''. Gekürzte Fassung hrsg. von Jörg Matthies, Grünflächenamt der Stadt Kiel 2005.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
== Weblinks ==
{{commonscat}}
* [http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Schreventeich-Quartier-mit-gruener-Oase ''Schreventeich: Quartier mit grüner Oase''] – Bericht von Karina Dreyer auf [[Kieler Nachrichten|KN-online]] vom 1.&nbsp;September 2012


{{Navigationsleiste Stadtteile von Kiel}}
{{Navigationsleiste Stadtteile von Kiel}}


[[Kategorie:Stadtteil]]
[[Kategorie:Stadtteil]] [[category:Schreventeich]]

Aktuelle Version vom 13. Juli 2022, 12:07 Uhr

Schreventeich

Fläche
247,1 ha[1]
Einwohner
11978[1]
Einwohnerdichte
48,5 Einwohner pro ha[1]
Postleitzahlen
24116
Karte von Kiel. Markiert ist der Stadtteil Schreventeich


Der Schreventeich (Schrefenteich) in der Nähe des heutigen Stadtteils Brunswik (Braunschweig) auf der Karte von Gustav Adolf von Varendorf

Der Kieler Stadtteil Schreventeich liegt zwischen den Stadtteilen Hasseldieksdamm bzw. der Gemeinde Kronshagen im Westen und den Stadtteilen Exerzierplatz und Damperhof im Osten.[2] Nördlich grenzt der Stadtteil an den Stadtteil Ravensberg mit dem Stinkviertel, südlich an Südfriedhof.[3][4]

Namensgebend ist der gleichnamige Teich im Schrevenpark.

Stadtteilgrenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil Schreventeich hat derzeit folgenden Grenzverlauf, im Norden beginnend und im Uhrzeigersinn fortfahrend. Die Grenze bildet im Norden die Eckernförder Straße und die Gutenbergstraße, sie verläuft dann im Osten entlang des Knooper Wegs, der Klopstockstraße, der Goethestraße und der Sternstraße. Im Süden bildet die Stephan-Heinzel-Straße und der Hasseldieksdammer Weg die Grenze, im Osten der Mühlenweg und der Kronshagener Weg. Die Stadtteilgrenze fällt ab Kronshagener Weg mit der Stadtgrenze zu Kronshagen hin zusammen. Diese verläuft westlich der Kleingärten neben der B76 bis zum Friedhof, dann entlang des Eschenkamps, westlich des Krematoriums entlang des Aschauwegs bis zur Eckernförder Straße.[4]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil ist östlich des Westrings sehr dicht - und hauptsächlich in mehrstöckiger (3- bis 5-stöckige Mehrfamilienhäuser) Bauweise - bebaut. Die Wohnstraßen westlich des Westrings, insbesondere das Quartier zwischen dem Kronshagener Weg und der Langenbeckstraße wird auch Philosophenviertel genannt.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Osten des Stadtteils befindet sich neben Handelsgeschäften, Gastronomie und Arztpraxen auch das Städtische Krankenhaus. Westlich des Westrings am Kronshagener Weg liegt die Kieler Niederlassung der Deutschen Telekom AG, seit 2006 im selben Komplex auch das Katasteramt der Landeshauptstadt. Gegenüber, an der Ecke Sedanstraße / Kronshagener Weg, hatte bis 2003 das Bauunternehmen Max Giese seinen Sitz, ehemals eines der größten Betriebe der Branche in Schleswig-Holstein. Nach der Insolvenz im Jahr 2002 wurde das Betriebsgelände aufgeteilt. Ein Teil wird weiter gewerblich genutzt, der Rest wurde Baugebiet. Heute stehen in der neu erschlossenen Max-Giese-Straße Reihenhäuser.

Öffentliche Spielflächen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lost Places[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Begriff Lost Places werden Bauwerke oder Areale bezeichnet, die komplett verschwunden sind oder nur noch als Ruinen und Fragmente existieren. Ihre Relevanz für einen Stadtteil besteht in der Zeugenschaft für historische Ereignisse, die dessen Bewohner betrafen:

Die Synagoge auf dem Eckgrundstück Goethestraße/Humboldtstraße wurde 1938 in der Pogromnacht zerstört. An dieser Stelle steht seit 1989 ein von der Bildhauerin Doris Waschk-Balz gestaltetes Mahnmal, in das eine schon 1968 an gleichem Ort angebrachte Gedenktafel integriert ist.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde dieser Bunker für 240 Personen gebaut und gegen Kriegsende schwer getroffen. Er ist nicht mehr zugänglich, auf dem Gebiet ist heute eine Grünfläche.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte der Luftschutzbunker eine zentrale Bedeutung. Heute befindet sich auf dem Gebiet ein Kinderspielplatz - nur der Lüftungsaufbau ragt aus dem Erdreich heraus.
Hier standen bis etwa 1955 Nissenhütten für Flüchtlinge und infolge der alliierten Luftangriffe wohnungslose Kieler, sogenannte Ausgebombte.
In der Nähe der Herderstraße stand im Parkgelände eine Baracke, die als Jugendheim genutzt wurde. Für Die Falken und den Turnverein F.T. Adler hatte der Ort eine zentrale Bedeutung.

Wohnort bekannter Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bushaltestellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Kiel Statistischer Bericht Nr. 267: Kieler Zahlen 2018, herausgegeben von der Landeshauptstadt Kiel, Bürger- und Ordnungsamt, Abteilung Statistik. Die Statistischen Jahrbücher (ab 2000) sind als PDF-Dateien abrufbar auf der Seite www.kiel.de.
  2. Wikipedia: „Schreventeich“
  3. Landeshauptstadt Kiel: Die Bevölkerung in den Kieler Stadtteilen 2010
  4. 4,0 4,1 Stadtplan der Stadt Kiel herausgegeben von der Stadt Kiel mit detaillierten Stadtteilgrenzen
  5. Margret Knoop-Schellbach: Das Licht leuchtet in der Dunkelheit. Johannis, Lahr 1997
  6. Karl Rickers: Der Journalist. In: J.Jensen u. K. Rickers: Andreas Gayk. Wachholtz, Neumünster 1974, Seite 61